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Hochwasser in Europa: Ein Überblick über die betroffenen Länder

A regional train sits in the flood waters at the local station in Kordel, Germany, Thursday July 15, 2021 after it was flooded by the high waters of the Kyll river. (Sebastian Schmitt/dpa via AP)
Ein Zug steckt im deutschen Kordel in den Fluten fest.Bild: keystone

Hochwasser in Europa: Ein Überblick über die betroffenen Länder

16.07.2021, 10:3916.07.2021, 12:19
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Der anhaltende Regen hat an vielen Orten Europas zu teilweise massivem Hochwasser geführt. In Deutschland und Belgien haben die Fluten sogar schon mehrere Menschenleben gekostet. Ein Überblick über die Lage in den betroffenen Ländern findest du hier:

Schweiz

In der Schweiz sind mehrere Gewässer von Hochwasser betroffen. Doch weil bereits 2005 und 2007 massive Schäden nach starken Niederschlägen verursacht wurden, war man hierzulande relativ gut vorbereitet. Die Schweiz hat in den letzten 16 Jahren rund 4,5 Milliarden Franken in den Hochwasserschutz investiert. Diese Orte sind am stärksten betroffen:

Luzern

Weil es in der Nacht auf Donnerstag in der Innerschweiz weiter geregnet hat, ist die Hochwasserlage besonders am Vierwaldstättersee angespannt. In der Stadt Luzern rechnen sie damit, dass es zu Überschwemmungen kommen wird, deshalb wurden vorsorglich mehrere Brücken geschlossen.

Biel

Der Bielersee tritt über die Ufer.
Der Bielersee tritt über die Ufer.Bild: zvg

Der Pegel des Bielersees stieg bis am Freitagmorgen noch an. Bereits am Donnerstag wurden viele ufernahe Häuser geflutet, die Marke von 2005 wurde überschritten. Mit 430,80 Metern über Meer lag der Pegel um 8.20 Uhr nur knapp unter dem Rekord von 2007 (430,88) und fast einen halben Meter über der Schadensgrenze.

Stansstad

Bern

Video: watson

Den Bernern bereitet die Aare Sorgen. Diese führt aktuell Wasser mit 541 Kubikmetern pro Sekunde. Bereits Anfang der Woche richtete die Feuerwehr aufblasbare Dämme entlang der Ufer ein. In der Stadt selbst ist es bislang noch zu keinen Überschwemmungen gekommen.

Schaffhausen

Im Kanton Schaffhausen überschwemmten angeschwollene Bäche die Dörfer Schleitheim und Beggingen teilweise. Eine meterhohe Flut floss kurzzeitig durch Strassen, füllte Keller, riss Fahrzeuge mit und zerstörte kleinere Brücken. Aus mehreren Kellern und Garagen trat Öl aus. Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen keine verletzt. Mehrere Haustiere wurden vermisst. Bei der Polizei gingen über 60 Notrufe aus dem ganzen Kantonsgebiet ein.

Zürich

In Zürich stieg der Wasserspiegel der Limmat bis am Mittwoch bedrohlich an, seither hat sich der Fluss leicht erholt. Dafür stieg der Pegel des Zürichsees bis am Freitag weiter an. Die Polizei verhängte am Freitagmorgen eine Tempolimite von 10 Kilometern pro Stunde auf dem See. Der Pegelstand vom Hochwasser von 2005 wurde bereits übertroffen.

Deutschland

In Deutschland ist es seit Donnerstag besonders im Bundesland Nordrhein-Westfalen zu starken Überschwemmungen gekommen. Das Innenministerium berichtet von mehreren Dutzend Toten. An einigen stark betroffenen Orten wie Schuld und Erftstadt-Blessem sind sogar ganze Häuser eingestürzt.

15.07.2021, Rheinland-Pfalz, Schuld: Die mit einer Drohne gefertigte Aufnahme zeigt die Verw�stungen die das Hochwasser der Ahr in dem Eifel-Ort angerichtet hat. In Schuld bei Adenau waren den Angaben ...
Die Ahr hat in Eifel massive Schäden angerichtet. Der Ort wurde völlig unvorbereitet von massiven Überschwemmungen getroffen.Bild: keystone

Insgesamt sind in NRW etwa 23 Städte und Landkreise von den Überschwemmungen betroffen. Über Tausend Personen gelten als vermisst. Die Region erhält Unterstützung aus den anderen Bundesländern und sogar aus Österreich. Mehr als 15'000 Feuerwehrleute und Katastrophenhelfer absolvierten bis Donnerstag landesweit über 22'000 Einsätze.

Dramatische Berichte kamen am Freitagmorgen zudem aus Erftstadt in Nordrhein-Westfalen: In Erftstadt-Blessem sei eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt, teilte die Bezirksregierung Köln mit. Auch dabei habe es Tote gegeben, sagte ein Sprecher. Eine Zahl wurde zunächst nicht genannt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser.

Belgien

Belgien ist gerade mit den schwersten Überflutungen seit Jahrzehnten konfrontiert. Bis Donnerstag wurden neun Todesopfer gemeldet. Weitere Personen gelten immer noch als vermisst. Betroffen sind besonders die Provinzen Namur und Lüttich. In Chaudfontaine mussten fast 2000 Menschen evakuiert werden.

A car floats in the Meuse River during heavy flooding in Liege, Belgium, Thursday, July 15, 2021. Heavy rainfall is causing flooding in several provinces in Belgium with rain expected to last until Fr ...
Die Mosel ist über die Ufer getreten und sorgt in Belgien für grosse Schäden.Bild: keystone

Besonders bedrohlich ist die Lage in der Stadt Lüttich. Hier wohnen 200'000 Menschen und die Maas steigt gerade in beängstigendem Tempo. Die Behörden haben die ufernahe Bevölkerung zur Evakuierung ihrer Häuser aufgerufen.

Residents use rubber rafts to evacuate after the Meuse River broke its banks during heavy flooding in Liege, Belgium, Thursday, July 15, 2021. Heavy rainfall is causing flooding in several provinces i ...
Apokalyptische Szenen in Lüttich, wo zahlreiche Menschen evakuiert werden müssen.Bild: keystone

Luxemburg

Auch in Luxemburg sorgte der Starkregen für Überschwemmungen im ganzen Land. Das Hochwasser hat Schäden in Millionenhöhe verursacht, sagte Premierminister Xavier Bettel am Donnerstag vor den Medien. Ein erstes Hilfspaket von 50 Millionen Euro wurde bereits angekündigt.

Am Freitag scheint sich die Lage im Beneluxstaat aber wieder etwas zu entspannen. Die Pegel der Gewässer steigen mit Ausnahme von jenem der Mosel nicht mehr weiter.

Niederlande

Im Süden der Niederlande wurden in Maastricht am Donnerstag über 10'000 Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und an anderen Orten Schutz vor dem Hochwasser zu suchen. Die Behörden befürchten, dass die Maas im Verlaufe des Freitags zahlreiche Stadtviertel überschwemmt.

Vereinzelt gibt es bereits Meldungen von Todesopfern, diese wurden jedoch bislang noch nicht durch die Behörden bestätigt. (leo)

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Sintflutartige Niederschläge lösten am 7. und 8. August 1978 in der Schweiz eine Unwetterkatastrophe aus. Nahezu alle Kantone waren betroffen. Hier waten zwei Kinder in Locarno durch das Wasser.
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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Coffeetime ☕
16.07.2021 12:46registriert Dezember 2018
Bis jetzt kommt die Schweiz mit einem blauen Auge davon.
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mstuedel
16.07.2021 17:49registriert Februar 2019
Dass es in der Schweiz bisher bei Sachschäden geblieben ist, ist vielleicht auch glückliche Umstanden zu verdanken, mir scheint aber auch, dass die Schweiz diesmal auf das Hochwesser besser vorbereitet ist als im 2005 oder 2007. Damals hat sich z.B. gezeigt, dass das Wehr am Hagneckkanal einem erneuten Hochwasser nicht mehr genügend standhalten würde. Zum Glück steht dort mittlerweile ein neues, stabileres Wehr. Auch andernorts ist dem Hochwasserschutz seither mehr Beachtung geschenkt worden. Das Positive soll auch mal hervorgehoben werden.
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Patho
16.07.2021 17:04registriert März 2017
Hey, aber immerhin haben wir vor einem Monat gegen das CO2-Gesetz gestimmt, denn das Problem ist ja nicht real🤦🏼‍♂️ Aber gewisse Leute würden es ja noch nicht mal checken, wenn es ihnen gerade die Hütte unter dem Arsch wegzieht, der Scheff hat ja gesagt er müsse schliessen, wenn er 10 Rp. mehr ausgeben muss, imfall...
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