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Venezuela schliesst UN-Menschenrechtsbüro

epa11153564 Exterior view of the government building 'El Helicoide', where Rocio San Miguel is held, in Caracas, Venezuela, 14 February 2024. The Attorney General of Venezuela, Tarek William ...
Aussenansicht des Regierungsgebäudes in Caracas. Die Aktivistin Rocio San Miguel wird dort seit ihrer Festnahme festgehalten, 14. Februar 2024.Bild: keystone

Venezuela schliesst UN-Menschenrechtsbüro – nach Festnahme von prominenter Aktivistin

15.02.2024, 21:32
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Die venezolanische Regierung hat das örtliche Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte geschlossen und die Mitarbeiter des Landes verwiesen. Das Personal müsse Venezuela innerhalb von 72 Stunden verlassen, teilte das venezolanische Aussenministerium am Donnerstag mit.

Die Mitarbeiter seien parteiisch und würden einseitig die Position der Opposition einnehmen. «Diese Institution ist weit davon entfernt ist, ein unparteiisches Gremium zu sein, und ist zu einem privaten Büro der Putschisten und terroristischen Gruppen geworden, die ständig Komplotte gegen das Land schmieden», sagte Aussenminister Yván Gil.

Zuletzt hatte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte gegen die Festnahme einer prominenten Aktivistin in Venezuela protestiert. Der Präsidentin der Nichtregierungsorganisation Control Ciudadano (Bürgerliche Kontrolle), Rocío San Miguel, wird unter anderem Landesverrat und Terrorismus vorgeworfen.

Sie soll an einer angeblichen Verschwörung zur Planung eines Mordanschlags auf Präsident Nicolás Maduro beteiligt gewesen sein. San Miguel ist Sicherheitsexpertin und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen durch Polizei, Militär und Geheimdienst.

Zuletzt hat die Repression gegen Regierungsgegner in Venezuela wieder zugenommen. Vor der Präsidentenwahl in diesem Jahr, bei der sich Staatschef Maduro im Amt bestätigen lassen will, wurde mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagt.

(sda/dpa)

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