Der kolumbianische Senator und mögliche Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe Turbay ist bei einem Attentat angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. In der Hauptstadt Bogotá hätten ihn während einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag Schüsse zwischen Kopf und Hals getroffen, berichtete das Nachrichtenportal «Notícias Caracol».
Die Partei des konservativen Politikers, der nicht mit Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe verwandt ist, teilte über kolumbianische Medien inzwischen mit, dass er operiert worden sei und die «erste Schlacht gewonnen» habe. Der 39-Jährige befinde sich aber weiter in kritischem Zustand, berichtete der Sender RCN unter Berufung auf Uribes Presseteam.
Zwei Verdächtige, darunter ein Minderjähriger, seien noch am Tatort mit Hilfe von Anwesenden festgenommen worden, schrieb das Portal «Notícias Caracol» unter Berufung auf die Polizei weiter. Die Schüsse soll der Minderjährige abgefeuert haben. Beide seien mit einem Motorrad vorgefahren. Der Minderjährige sei im Zuge der Festnahme an einem Bein verletzt und in einem Krankenhaus operiert worden. Weitere Details zu möglichen Motiven oder Auftraggebern waren zunächst nicht bekannt.
Uribe stammt aus einer einflussreichen Politiker- und Journalistendynastie. Er steht laut «Notícias Caracol» Ex-Präsident Uribe nahe und ist einer der schärfsten Kritiker von dem seit 2022 regierenden linksgerichteten Präsident Gustavo Petro, insbesondere wegen der Verschlechterung der Sicherheitslage im Land. Er ist der Sohn von Diana Turbay, einer Journalistin, die 1991 von Drogenhändlern im Dienste von Drogenboss Pablo Escobar entführt und ermordet wurde, wie das Portal weiter berichtet. Sein Grossvater sei der ehemalige Präsident Julio César Turbay, der Kolumbien zwischen 1978 und 1982 regierte. (sda/dpa)