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Ernennung von US-Bundesrichtern: Biden legt Veto ein

FILE - President Joe Biden speaks at the 2024 White House Tribal Nations Summit at the Department of the Interior in Washington, on Dec. 9, 2024. (AP Photo/Susan Walsh, File)
Joe Biden
Joe Biden sorgt mit seinem Veto für wütende Reaktionen bei den Republikanern.Bild: keystone

Ernennung von US-Bundesrichtern: Biden legt Veto ein – und sorgt für Wut im Trump-Lager

Eigentlich hatten sich Demokraten und Republikaner in den USA auf eine Ernennung von Bundesrichtern geeinigt. Doch der noch-amtierende US-Präsident Joe Biden zieht nun die Notbremse.
25.12.2024, 10:39
Patrick Diekmann / t-online
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t-online

US-Präsident Joe Biden hat sein Veto gegen ein Gesetz eingelegt, das 66 neue Richter an unterbesetzte Bundesgerichte im ganzen Land berufen hätte. «Die effiziente und effektive Rechtspflege erfordert, dass diese Fragen über den Bedarf und die Zuteilung weiter untersucht und beantwortet werden, bevor wir permanente Richterstellen für Richter auf Lebenszeit schaffen», sagte Biden in einer Botschaft an den US-Senat, in der er den Gesetzentwurf formell ablehnte.

Das Gesetz zur Ernennung von Bundesrichtern (Judges Act) war einst parteiübergreifend weithin unterstützt worden. Bidens Demokraten begannen sich jedoch davon zu distanzieren, nachdem der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Wahl am 5. November gewonnen und damit die Chance erhalten hatte, die erste Gruppe von Richtern zu ernennen. Die Aufstockung sollte in sechs Wellen alle zwei Jahre bis 2035 erfolgen.

Der scheidende Präsident machte damit seine zwei Tage vor der Verabschiedung des Gesetzes im republikanisch geführten Repräsentantenhaus am 12. Dezember ausgesprochene Veto-Drohung wahr. Somit ist die erste grössere Erweiterung der Bundesgerichte seit 1990 gescheitert.

Die Wut bei den Republikanern ist gross. Der republikanische Senator nannte das Veto eine «fehlgeleitete Entscheidung» und «ein weiteres Beispiel dafür, warum die Amerikaner die Tage zählen, bis Präsident Biden das Weisse Haus verlässt». «Der Präsident zieht eher vor, sein Amt zu nutzen, um seinen Familienmitgliedern, die ein ordentliches Verfahren erhalten haben, Erleichterung zu verschaffen, als den Millionen von normalen Amerikanern, die seit Jahren auf ihr ordentliches Verfahren warten», so Young. «Bidens Vermächtnis wird lauten 'Begnadigungen für mich, keine Gerechtigkeit für dich'.» Er spielte damit auch auf die vollständige Begnadigung an, die Biden kürzlich seinem Sohn Hunter wegen Waffen- und Steuervergehen gewährt hatte.

Begnadigung von Häftlingen

Aber auch andere Begnadigungen haben die Republikaner entzürnt. Der noch-amtierende Präsident am Montag die Strafen von 37 nach Bundesrecht verurteilten Todeskandidaten in lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung umgewandelt. Drei der insgesamt 40 auf Bundesebene Verurteilten schloss er jedoch ausdrücklich von der Strafumwandlung aus, da ihre Verbrechen Terrorismus oder von Hass motivierten Massenmord betrafen – darunter der Boston-Marathon-Attentäter Dschochar Zarnajew.

Biden begründete die Entscheidung auch mit der Annahme, dass ein von ihm im Juli 2021 angestossenes Moratorium unter der kommenden Regierung aufgehoben werden dürfte – Hinrichtungen auf Bundesebene wurden damit ausgesetzt. «Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie eine neue Regierung Hinrichtungen wieder aufnimmt, die ich ausgesetzt habe», erklärte der Demokrat.

Der künftige US-Präsident Donald Trump kündigte daraufhin in seinem sozialen Netzwerk «Truth Social» bereits an, in seiner Amtszeit die Todesstrafe effektiver umsetzen zu wollen. Republikanische Abgeordnete hatten Biden bereits am Montag kritisiert. «Wenn man die Wahl zwischen gesetzestreuen Amerikanern und Kriminellen hat, wählen Joe Biden und die Demokraten jedes Mal die Kriminellen», hatte etwa Senator Tom Cotton gesagt.

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
25.12.2024 11:07registriert Mai 2015
Wie war das schon wieder, als die Republikaner extra die Ernennung von Bundesrichtern von Obama torperdierten, da man dies nicht im Wahljahr mache.

Nur um gefühlt am ersten Tag, dann ein Alkoholiker und eine Abtreibungsgnerin zu installieren.
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T13
25.12.2024 11:33registriert April 2018
«Der Präsident zieht eher vor, sein Amt zu nutzen, um seinen Familienmitgliedern, die ein ordentliches Verfahren erhalten haben, Erleichterung zu verschaffen, als den Millionen von normalen Amerikanern, die seit Jahren auf ihr ordentliches Verfahren warten.»
Die Ironie dass dieser Satz aus dem Mund eines Republikanischem Abgeordneten kommt ist tiefer als der Marianengraben. 😂
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Butschina
25.12.2024 11:21registriert August 2015
Die Umwandlung in lebenslänglich ohne Bewährung bedeutet ja nicht, dass sie raus kommen. Diese Aktion von Biden finde ich absolut korrekt.
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