Harris lässt Trump laut Umfrage neu in 3 Swing States hinter sich
Noch vor einem knappen Monat hat alles ganz anders ausgesehen. Nach dem Attentat auf Donald Trump am 13. Juli und mit Joe Biden als Gegenspieler sah der republikanische Ex-Präsident bereits wie der sichere Sieger der US-Wahlen im November aus.
Seither haben sich die Ereignisse mehrfach überschlagen. Und das beinahe ausschliesslich zugunsten der Demokraten. Joe Biden zog sich als Kandidat zurück, Kamala Harris trat an seine Stelle, Trump griff mit Running Mate J. D. Vance nach bisherigem Stand ordentlich daneben und die Demokraten trafen mit Tim Walz ins Schwarze.
Diese Ereignisse scheinen sich nun auch in den Wahlprognosen niederzuschlagen. Einer neuen repräsentativen Umfrage der «New York Times» zufolge hat Harris in den drei wichtigen Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gegenüber Trump nämlich auf- und ihn gar deutlich überholt.
Während beinahe eines Jahres lieferten sich Trump und Joe Biden in den drei genannten Staaten umfragetechnisch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach Bidens desaströser TV-Debatte kippten die Umfragen dann zugunsten von Trump. Und nun hat sich der Wind in kürzester Zeit erneut gedreht.
Unter insgesamt knapp 2000 interviewten registrierten Wählern in den drei Staaten, die bezüglich Parteizugehörigkeit, Ethnie und Region gleichmässig ausgewählt wurden, geben überall 50 Prozent an, für Harris zu stimmen, wenn die Wahl jetzt stattfinden würde. Trump kommt auf einen Wert von 46 Prozent. Wie immer sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten: Die Fehlerquote beträgt laut der NYT in allen drei Staaten zwischen 4 und 4,8 Prozent.
Weitere spannende Ergebnisse der Umfrage in den drei Swing States:
- Harris wird von den Wählerinnen und Wählern als intelligenter betrachtet. Knapp zwei Drittel schreiben ihr dieses Attribut zu, Trump kommt auf 56 Prozent.
- Harris schneidet auch bezüglich Ehrlichkeit und der Eignung zu regieren, die die Bevölkerung in den Kandidaten sieht, klar besser ab. In beiden Kategorien beträgt ihr Vorsprung auf Trump um die zehn Prozent.
- Bezüglich der wichtigen Kernthemen Wirtschaft und Migration jedoch, vertrauen die Wählerinnen und Wähler auf Trump, dem sie generell eine «klarere Vision für das Land» attestieren.
- Den grössten Unterschied gibt es beim Thema Abtreibung. Bei der Frage, wem sie bei diesem Thema mehr vertrauen, beträgt der Vorsprung von Harris auf Trump ganze 24 Prozentpunkte.
- Einen klaren Punktsieg – zum jetzigen Zeitpunkt – verzeichnen die Demokraten bezüglich der Running Mates. So sind die Republikaner weniger glücklich mit J. D. Vance als die Demokraten mit Tim Walz und – vor allem – bei den unabhängigen Wählern schneidet der Gouverneur von Minnesota klar besser ab als Vance.
Wie immer handelt es sich bei den Umfrageergebnissen um Momentaufnahmen, die sich durch weitere Ereignisse bis im November noch deutlich verändern können. Zudem ist die auf nur drei Bundesstaaten eingeschränkte Umfrage sehr spezifisch. In landesweiten Umfragen liegt Trump immer noch leicht vor Harris.
Nichtsdestotrotz ist der beobachtbare Meinungsumschwung in den drei Swing States innert weniger Wochen eindrücklich. Laut den Verfassenden der Umfrage ist nicht klar zu beantworten, ob dieser auf die entstandene Euphorie aufgrund des Rückzugs von Joe Biden zurückgeht oder ob die registrierten Wähler Harris tatsächlich so viel kompetenter einschätzen. (con)
