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Exoplanet K2-18 b soll Spuren von Leben beherbergen: Das wissen wir

Exoplanet K2-18 b
Dieses künstlerische Konzept zeigt, wie der Exoplanet K2-18 b aussehen könnte, wenn man wissenschaftliche Daten zugrunde legt.Bild: NASA, CSA, ESA, J. Olmstead (STScI), N. Madhusudhan (Cambridge University))

Warum dieser Exoplanet gerade die Weltraumforschung in Aufregung versetzt

Der Exoplanet K2-18 b ist Astronomen längst bekannt, wird aber plötzlich richtig spannend. Er soll riesige Mengen Wasser beherbergen – und noch mehr.
14.09.2023, 10:39
Dorothea Meadows / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Diese Nachricht versetzt Astronomie-Fans auf der ganzen Welt in Aufregung: Die Supererde K2-18 b soll zu grossen Teilen mit Ozeanen aus Wasser bedeckt sein und eine wasserstoffreiche Atmosphäre besitzen. Ausserdem fanden Forscher der Universität Cambridge jetzt Hinweise darauf, dass es Leben geben könnte.

Wie das? Die Astrophysiker um Nikku Madhusudhan untersuchten mithilfe der Spektral-Instrumente des James-Webb-Teleskops die Atmosphäre von K2-18 b und fanden Methan und Kohlenstoffdioxid. Gleichzeitig liege ein Mangel an Ammoniak vor, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin «The Astrophysical Journal Letters». Diese Kombination der chemischen Verbindungen unterstütze die Theorie, dass K2-18 b ein Planet mit grossen Meeren ist.

DMS wird von Organismen produziert

Weiterhin gibt es Hinweise auf Dimethylsulfid (DMS). Diese schwefelhaltige organische Verbindung werde auf der Erde nur von Organismen bei der bakteriellen Verstoffwechselung produziert. Endgültig bestätigt ist die Existenz von DMS noch nicht, aber elektrisiert sind die Astrophysiker allemal. Denn gäbe es tatsächlich DMS auf K2-18 b, bestünde auch die Chance auf ausserirdisches Leben. Und das wäre eine Sensation.

K2-18 b umkreist seine Sonne in etwa 120 Millionen Lichtjahren Entfernung. Der Exoplanet ist mehr als achtmal so gross wie die Erde und für uns unerreichbar. Die Forscher bezeichnen den Planeten als Hycean-Planet. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern Wasserstoff (englisch Hydrogen) und Ozean (englisch Ocean) zusammen und bezeichnet einen Planeten, der hypothetisch habitabel sein könnte.

«Unser ultimatives Ziel ist der Nachweis von Leben auf einem bewohnbaren Exoplaneten, was unser Verständnis unseres Platzes im Universum verändern würde», schreibt Nikku Madhusudhan in der Studie. Selbst wenn es sich bei diesem Leben «nur» um Bakterien handeln würde.

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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lienat
14.09.2023 05:40registriert November 2017
"K2-18 b umkreist seine Sonne in etwa 120 Millionen Lichtjahren Entfernung."

Würdet Ihr das bitte korrigieren? 120 Millionen Lichtjahre ist eine intergalaktische Distanz. So weit kann kein Planet von seinem Mutterstern entfernt sein. Plausibler erscheinen mir 120 Millionen Kilometer (was in der Grössenordnung vom Abstand Erde-Sonne wäre).

Und sein Stern heisst auch nicht Sonne. Das ist der Name von unserem Stern.
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VanAllen
14.09.2023 04:54registriert April 2018
Paper lesen hilft auch hier: Der "Nachweis" besteht aus einer sehr schwierigen Messung mit einer 1-Sigma Signifikanz, in der entsprechenden Grafik deshalb kaum von Rauschen zu unterscheiden. Die Grenze für einen Nachweis liegt oberhalb mind. 3 Sigma. Weiter ist die Messung noch nicht bestätigt, die Daten wurden durch die Forschenden (noch) nicht veröffentlicht, der wissenschaftlichen Gemeinde zugänglich werden sie erst in 1 Jahr. Sehrwahrscheinlich wird sich das Ganze bei näherer Betrachtung als Messfehler herausstellen. Wäre toll, aber wohl nicht wahrscheinlich...
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Zeit_Genosse
14.09.2023 06:33registriert Februar 2014
Annahme, wir finden da draussen mit grosser Wahrscheinlichkeit Himmelskörper mit den Lebensbausteinen, dann würde das lediglich heissen, dass Leben im Universum ausserhalb der Erde sich entwickeln kann. Es wäre die Bestätigung des Vermuteten oder Erhofften. Leben ist universell bei Lebensbedingungen möglich und kein Einzelfall. Unser Leben würde ganz normal weitergehen ob der Information, die einige als Sensation verbreiten würden.
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