Eine aktuelle Studie der Australian National University hat vier verschiedene Typen von romantischen Liebenden identifiziert. Untersucht wurden 809 Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren aus 33 Ländern, die sich selbst als «verliebt» bezeichneten. Die Teilnehmer wurden basierend auf der Intensität ihrer Gefühle, der Häufigkeit obsessiver Gedanken an den Partner, dem Grad ihrer Bindung und der sexuellen Aktivitäten in vier Kategorien eingeteilt:
So schnitten die Gruppen in den einzelnen Variablen ab:
Die Intensität der romantischen Liebe wurde durch die «Passionate Love Scale» (PLS-30) erfasst. Die in der Wissenschaft weit verbreitete Skala gilt als zuverlässiges Instrument zur Messung der kognitiven, emotionalen und verhaltensbezogenen Aspekte der romantischen Liebe.
Obsessive Gedanken an eine geliebte Person sind typisch für die romantische Liebe im Frühstadium. Um diese zu messen, wurden die Teilnehmer gefragt, wie viel Prozent der Zeit sie an ihren geliebten Menschen dachten. Die Antworten reichten von 0 bis 100 Prozent.
Die Bindung in der Beziehung wurde mit fünf Fragen aus einer weiteren etablierten Liebesskala, der «Triangular Love Scale», erfasst.
Die Häufigkeit der sexuellen Aktivität wurde durch die Frage gemessen: «Wie oft pro Woche haben Sie Sex mit der Person, die Sie lieben?».
Diese Gruppe erlebt Liebe eher zurückhaltend. Die Gefühle sind weniger intensiv, obsessive Gedanken über den Partner sind selten (35 Punkte von 100) und die sexuelle Aktivität ist gering (Mittelwert 2,12 Mal pro Woche). Milde Romantiker verlieben sich oft erst nach Beginn der Beziehung und sind insgesamt weniger emotional involviert. Sie sind häufiger Männer, zufriedener mit ihrem Leben, aber weniger mit ihrer Beziehung. Nur 25,31 % der Personen in dieser Gruppe glaubten, dass ihr Partner «definitiv» in sie verliebt war.
Die grösste Gruppe zeigt ein ausgewogenes Liebesleben. Die Gefühle sind weder besonders stark noch besonders schwach, obsessive Gedanken kommen nur gelegentlich vor (39 Punkte von 100). Diese Gruppe hat ein durchschnittliches Mass an Commitment und sexueller Aktivität (2,46 Mal pro Woche im Durchschnitt). Moderate Romantiker sind am wenigsten auffällig – solide, aber ohne Extreme. Die Personen in dieser Kategorie waren eher männlich und hatten am wenigsten Kinder.
Hier lodert das Feuer der Liebe am stärksten. Intensive Romantiker denken ständig an ihre Partner (71 Punkte von 100), fühlen sich emotional tief verbunden und investieren stark in die Beziehung. Auch wenn sie nicht die höchste sexuelle Aktivität aufweisen (2,84 Mal im Schnitt), leben sie ihre Liebe mit grosser Hingabe. Frauen machen etwa 60 % aus, und die Beziehungen gelten als besonders erfüllend.
Die Teilnehmenden dieser Gruppe erzielten die höchsten Werte in den Bereichen Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Zudem war der Anteil derjenigen, die riskantes Fahren, Zigaretten-, Alkohol- oder Drogenkonsum angaben, am geringsten.
Sex steht im Mittelpunkt dieser Kategorie. Diese Gruppe zeichnet sich durch eine hohe Intensität der Gefühle, ein hohes Mass an obsessivem Denken (51,3 von 100 Punkten) und Engagement sowie eine aussergewöhnlich hohe Häufigkeit sexueller Aktivitäten aus. Im Durchschnitt nämlich rund zehnmal Sex pro Woche – und im Maximum sogar bis zu zwanzig Mal. Diese Gruppe bestand etwas häufiger aus Männern und hatte den höchsten Anteil an Menschen in festen Beziehungen, die jedoch nicht zusammenlebten.
Interessanterweise neigen libidinöse Liebende gemäss Studie auch dazu, häufiger zu reisen, mehr Geld auszugeben und Zigaretten zu rauchen.
Die Ergebnisse wurden mittels einer Online-Umfrage erhoben. Ausgangspunkt bildeten 1565 Personen, die sich selbst als «verliebt» bezeichneten. Die Stichprobe wurde auf 815 Personen reduziert: Nur diejenigen wurden einbezogen, die in den letzten 23 Monaten verliebt waren und einen bestimmten Punktestand auf der «Passionate Love Scale» (PLS) erreichten. Weitere Bereinigungen erfolgten aufgrund fehlender Daten, sodass schliesslich 809 Personen in die Analyse einbezogen wurden.
Die Autoren der Studie schlagen vor, weiter zu untersuchen, wie Geschlecht, Gender, sexuelle Orientierung und romantische Liebe die Stimmung sowie zwischenmenschliche Beziehungen im Laufe der Zeit beeinflussen. Zudem wurde festgestellt, dass die Umfrage vor allem junge, englischsprachige Erwachsene aus westlichen, gebildeten, industrialisierten, wohlhabenden und demokratischen Ländern umfasste. Sie empfehlen deshalb, zukünftige Forschungen verstärkt auf kulturelle und ethnische Unterschiede sowie auf die Rolle von Geschlechterungleichheit zu fokussieren.
In dem Alter hatte ich auch 3-10 mal Lust am Tag. Wenn nicht noch mehr.
Leider fehlte mir dazu die Partnerin...
Diese Zeiten sind aber schon eine Weile her, die Kategorisierung meiner Wenigkeit deshalb nicht so einfach…
Ha! Das hab ich in den letzten 1.5 Stunden locker übertroffen.
Gruss
Chorche, fertig mit der Steuererklärung