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Pedro Almodóvar gewinnt Goldenen Löwen in Venedig

Pedro Almodóvar gewinnt Goldenen Löwen in Venedig – Nicole Kidman beste Schauspielerin

Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an den Film «The Room Next Door» des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar. Das gab die Jury bekannt.
07.09.2024, 20:3207.09.2024, 23:06
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Das Drama erzählt von zwei Freundinnen, die sich mit dem Sterben auseinandersetzen müssen. Tilda Swinton verkörpert eine Frau mit Krebs im Endstadium, die eine alte Freundin (Julianne Moore) um einen komplizierten Gefallen bittet. Sie möchte im Moment ihres selbstgewählten Todes nicht allein sein. Der Film basiert auf dem Roman «Was fehlt dir» von Sigrid Nunez.

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Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar.Bild: keystone

Almodóvar widmete die Auszeichnung seiner Familie und seinen beiden Hauptdarstellerinnen Swinton und Moore. «Sie haben ein Wunder vollbracht», sagte er. Der Film handle von Solidarität, aber auch vom Recht auf einen selbstbestimmten Tod. «Der Mensch muss die Freiheit haben, zu leben und zu sterben.»

Pedro Almodóvar ist der international bekannteste Regisseur Spaniens. Sein Film «Alles über meine Mutter» gewann 2000 einen Oscar. Einen weiteren Oscar erhielt der 74-Jährige im Jahr 2003 für «Sprich mit ihr». «The Room Next Door» ist sein erster englischsprachiger Spielfilm.

Preise für Nicole Kidman und Vincent Lindon

Weitere wichtige Preise der Filmfestspiele gingen an die australische Schauspielerin Nicole Kidman für ihre Rolle in «Babygirl» (beste Schauspielerin), den französischen Schauspieler Vincent Lindon für seinen Part in «Jouer avec le feu» (bester Schauspieler) sowie die italienische Regisseurin Maura Delpero, die für ihren Film «Vermiglio» den Grossen Preis der Jury erhielt.

In «Babygirl» spielt Kidman (57) eine Frau, die lange unterdrückte sexuelle Wünsche auslebt. Das Erotikdrama der niederländischen Regisseurin Halina Reijn erzählt auf innovative Weise von weiblicher Lust. Kidman verkörpert eine Geschäftsfrau, die eine Affäre mit einem deutlich jüngeren Praktikanten (Harris Dickinson) anfängt.

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Nicole Kidman an der Premiere von «Babygirl» in Venedig, 30. August. Bild: keystone

Nicole Kidman widmet Preis gestorbener Mutter

Wegen des Todes ihrer Mutter hat Schauspielerin Nicole Kidman nicht an der Preisverleihung der Filmfestspiele Venedig am Samstag teilgenommen.

In ihrem Namen las die Regisseurin Halina Reijn eine Mitteilung vor: «Heute kam ich in Venedig an, um kurz darauf zu erfahren, dass meine schöne, tapfere Mutter Janelle Ann gestorben ist. Ich stehe unter Schock und muss zu meiner Familie, aber dieser Preis ist für sie. Sie hat mich geformt, sie hat mich geführt und sie hat mich gemacht. Ich bin unendlich dankbar, dass ich ihren Namen durch Halina an euch alle weitergeben darf.» Ihr Herz sei gebrochen, teilte Kidman mit.

Der Regisseur Brady Corbet, der den Silbernen Löwen für die beste Regie gewann, sprach Kidman auf der Bühne sein Beileid aus.

epa11591791 French actor Vincent Lindon arrives for the closing ceremony of the 81st annual Venice International Film Festival, in Venice, Italy, 07 September 2024. EPA/ETTORE FERRARI
Vincent Lindon. Bild: keystone

Lindon (65) verkörpert im Drama «Jouer avec le feu» von Delphine und Muriel Coulin einen alleinerziehenden Vater, der damit kämpfen muss, dass einer seiner Söhne ins rechtsextreme Milieu abtaucht.

Preise für Maura Delpero und Brady Corbet

Der Grosse-Jurypreis-Gewinner «Vermiglio» erzählt vom Leben einer Familie in einem italienischen Bergdorf während des Zweiten Weltkriegs. Als ein Deserteur auftaucht, gerät die Dynamik der Geschwister durcheinander. Der Film fokussiert sich vor allem auf die weiblichen Figuren und ihr vom Katholizismus und patriarchalen Strukturen geprägtes Leben.

Den Silbernen Löwen für die beste Regie gewann der US-Amerikaner Brady Corbet für «The Brutalist». Das Historiendrama erzählt von einem jüdischen Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Hauptdarsteller des dreieinhalbstündigen Epos ist Adrien Brody.

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Brady Corbet.Bild: keystone

Film über Militärdiktatur und Abtreibungsdrama werden ausgezeichnet

Murilo Hauser und Heitor Lorega gewannen für «Ainda estou aqui» (internationaler Titel: «I'm Still Here») die Auszeichnung für das beste Drehbuch. Das Drama erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren miterlebt.

Einen Spezialpreis der Jury erhielt die georgische Filmemacherin Dea Kulumbegashvili für «April». Das Drama handelt von einer Frauenärztin, die im ländlichen Georgien illegal Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Die 1986 geborene Kulumbegashvili verwendet in ihrem Film lange Einstellungen und kombiniert dokumentarisch anmutende Szenen mit Traum-Sequenzen. (lak/sda/dpa)

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