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20 Jahre nach Get Rich Or Die Tryin: 50 Cent reflektiert im Interview

20 Jahre «Get Rich or Die Tryin'»: 50 Cent über seine Karriere und neue Musik

50 Cent ist mehr als nur Rapper. Anlässlich des Jubiläums seines wohl bekanntesten Albums hat er dem «Rolling Stone Magazine» ein Interview gegeben – das hat er darin so erzählt.
10.02.2023, 20:1810.02.2023, 20:18
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50 Cent ist mittlerweile 47 Jahre alt, dank seiner Hits weltbekannt und hat mit seiner Kunst genug Geld verdient, um sich getrost auf seinen Lorbeeren ausruhen zu dürfen. Stattdessen verbringt er seine Zeit aber viel lieber damit, an neuen Projekten herumzutüfteln.

So gibt es vermutlich bald ein neues Album. Zum 20-jährigen Jubiläum von «Get Rich or Die Tryin'» hat er in einem Interview mit dem «Rolling Stone Magazine» über seine Karriere reflektiert.

50 Cent wird im Interview darauf angesprochen, dass es «Many Men» und «21 Questions» um ein Haar nicht auf die Platte geschafft hätten. Er erklärt, es habe mit dem Tempo der Songs zu tun gehabt:

«Die einzigen zwei Lieder, bei welchen wir uns nicht sicher waren, ob sie ins Album kommen, waren die etwas langsameren Tracks. Also ‹Many Men› und ‹21 Questions›. Dre hörte sich ‹21 Questions› an und meinte: ‹Yo, das brauchst du nicht.› Schlussendlich war es ein Nummer-Eins-Hit.»
epa10265952 US rapper 50 Cent, aka Curtis James Jackson performs during his concert in Papp Laszlo Budapest Sports Arena in Budapest, Hungary, 25 October 2022. EPA/Balazs Mohai HUNGARY OUT
50 Cent bei einem seiner Auftritte.Bild: keystone

Er erklärt, wie es um die Jahrtausendwende um den Hip-Hop in New York City stand – primär ging es den meisten ums Geld:

«Man war einfach mit jenen befreundet, die Platten verkaufen konnten. Und zwar weil die Künstler Platten verkaufen wollten, um ihr Leben zu verbessern. Im Musikbusiness sollte das Wort Business zuerst kommen, bevor man Musik sagt. Es sollte eigentlich Business-Musik heissen. Als ich damals kam, musste man die Plattenfirmen davon überzeugen, dass man marktfähig ist.»

Bevor man damals auf dem Radar von jemandem landete, habe man im Umkreis von zehn Blocks bekannt sein müssen. Nachdem er bei seinem alten Label «Columbia Records» aufgrund einer Schiesserei kurz vor seinem ersten Album-Release herausgeworfen wurde, hatte er Probleme, sich als Künstler zu etablieren. Fifty wusste sich aber zu helfen, wie er erzählt:

«Ich musste die Raubkopierer austricksen, damit sie mein Material wie ‹50 Cent Is The Future› auf der Strasse verkauften. Was für einen etablierten Künstler ein Albtraum war, war für mich wünschenswert. Ich brauchte das – nur so wurde ich gehört. Punkt. So fand mich Eminem und ich kam zu einem Plattendeal.»

Früher wurden viele Rapper in der Stadt erst durch das Mixtape eines Hip-Hop-DJs bekannt und man musste gut vernetzt sein, um sich überhaupt einen Namen zu machen – heute sei das anders, sagt der Künstler.

«Jetzt gelangen die Künstler auf ihre Hörerschaft, bevor sie sich mit einer Plattenfirma treffen. Deshalb siehst du in dieser Kultur nirgends Gruppen – nicht eine einzige. Die eine, die wir hatten, Takeoff ... Migos. Ansonsten macht jeder sein eigenes Ding. Manche von ihnen wären besser, würden sie zusammenarbeiten.»
FILE - Takeoff, from left, Quavo and Offset, of Migos, appear at the Nickelodeon Kids' Choice Awards in Los Angeles on March 23, 2019. A representative confirms that rapper Takeoff is dead after  ...
Eine Ausnahme heutzutage: Die Rapper-Gruppe Migos. Rapper Takeoff (links) wurde letzten November ermordet. Bild: keystone

50 Cent plant für dieses Jahr Grosses: Eminem hat ihn angefragt, zusammen mit Dr. Dre ins Studio zu kommen, um etwas aufzunehmen. Er führt aus, dass er sich zuallererst überlegt, wie sich ein Album anfühlen soll, bevor er sich mit anderen Künstlern trifft.

«Und wenn ich dann ein Gesamtwerk habe, kann ich es nehmen und ihnen vorspielen. Sie können dann ein Gefühl dafür bekommen, wo ich hin will, und mit mir an Dingen arbeiten, um dorthin zu gelangen.»

Wann genau ein Album kommen soll, führt er nicht genauer aus. Er lege aber vor allem Wert darauf, dass ein Album in sich stimmig sei – da würden Features, die sich gut verkaufen, nur eine untergeordnete Rolle spielen.

«Ich habe gerade einen Song mit Ed Sheeran gemacht und wir haben 10 Millionen Exemplare verkauft. Vielleicht kennen Sie den nicht mal. Darf ich Sie etwas fragen? Ist es wichtig, dass ich eine Platte mache, die sich gut verkauft? Oder ist es wichtig, dass es sich anfühlt, als ob es um 1 Uhr nachts auf dem Höhepunkt der Party gespielt werden sollte, wenn es herauskommt?»
epa08180212 (L-R) US rappers Dr. Dre, Curtis 50 Cent Jackson and Eminem pose as 50 Cent is honored with the 2,686th star on the Hollywood Walk of Fame, in Hollywood, California, USA, 30 January 2020.  ...
Hier posieren (von links) Dr. Dre, 50 Cent und Eminem für ein gemeinsames Foto.Bild: EPA

Mit seiner Film- und Fernsehproduktionsfirma «G-Unit Film & Television» hat er ebenfalls etwas in petto.

«Ich bin derzeit bei 23 Sendungen auf 10 verschiedenen Sendern und mit 36 Sendungen in verschiedenen Produktionsstadien.»

Die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Pay-TV-Sender Starz hat er für neue Projekte eingestellt. Er sagt, er sei abgebremst worden von zu vielen Personalwechseln in der kreativen Leitung – und meint, würde der Sender ihm gehören, würde dieser viel besser laufen.

50 Cent arbeitet zurzeit nicht nur an neuer Musik, sondern auch an weiteren Filmen und Sendungen. Für dieses Jahr ist beispielsweise eine Serie zu Eminems Kult-Film «8 Mile» geplant.

(anb)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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der/die Waldpropaganda
10.02.2023 21:09registriert September 2018
20 Jahre - Ich werde alt 😨
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8
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