Schweiz

So wenige Wohnungen sind in deiner Gemeinde noch frei

Kaum noch freie Wohnungen: So viele sind es in deiner Gemeinde

In der Schweiz standen im Juni fast 10'000 freie Wohnungen weniger leer als im Vorjahr. Dies ist der stärkste Rückgang der Leerwohnungsziffer seit 20 Jahren.
12.09.2022, 16:2312.09.2022, 19:20
Peter Walthard und Stefan Trachsel / ch media
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In der Schweiz schrumpft das Angebote für freie Wohnungen. Bild: KEYSTONE

Die Wohnungsknappheit verschärft sich: In der Schweiz gab es am 1. Juni rund 10'000 leere Wohnungen weniger als noch im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer ging von 1.54 Prozent auf 1.31 Prozent zurück. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Insgesamt standen am Stichtag in der Schweiz 61'496 Wohnungen leer.

Die Leerwohnungsziffer gibt an, wie gross der Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand ist, inklusive Einfamilienhäuser. Die markante Abnahme um 13.8 Prozent sei der deutlichste Rückgang seit 20 Jahren, heisst es in der BFS-Mitteilung. Die grössten Rückgänge wurden dabei im Tessin, in der Ostschweiz und in der Zentralschweiz beobachtet. In der letztgenannten Region sank die Ziffer sogar auf 0.75 Prozent und damit unter die Ein-Prozent-Marke.

Dies machte sich auch auf dem Markt bemerkbar. So wurden am Stichtag 13.5 Prozent weniger unbewohnte Wohnungen zur Miete angeboten als im Vorjahr. Die Zahl der Neubauwohnungen, die für Kauf oder Miete angeboten wurden, sank gar um 31.2 Prozent. Bei den Einfamilienhäusern beträgt der Rückgang 10.3 Prozent.

Weniger Neubauten, hohe Zuwanderung

Als wichtigsten Grund für diese Entwicklung nannte die Grossbank Credit Suisse bereits vor Wochenfrist die abnehmende Bautätigkeit in der Schweiz. So hätten in den letzten zwei Jahren 4800 Wohnungen weniger eine Baubewilligung erhalten als im gleichen Zeitraum davor, schrieb sie damals in einer Mitteilung. Verstärkt werde dieser Rückgang durch Lieferengpässe und durch den kräftigen Anstieg der Baupreise.

Zugleich wächst die Bevölkerung aufgrund der anhaltend starken Zuwanderung weiter. So kamen im Vergleichsjahr laut CS-Studie 79'600 Einwohnerinnen und Einwohner dazu, was etwa der Bevölkerung der Stadt St. Gallen entspricht. Die Nettozuwanderung erreicht damit den höchsten Wert seit 2015.

Vor einem Jahr hat die Zahl der leeren Wohnungen in der Schweiz erstmals seit zwölf Jahren wieder leicht abgenommen. Die im Juni 2021 vom BFS in der Schweiz gezählten 71'365 leeren Wohnungen entsprachen einem Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat von 9.5 Prozent. Die grössten Rückgänge wurden damals in den Grossregionen Ostschweiz und Nordwestschweiz beobachtet. Einzig die Grossregion Tessin verzeichnete einen weiteren leichten Anstieg der Leerwohnungsziffer. (wap/sat) (aargauerzeitung.ch)

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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Miss Geschick
12.09.2022 17:29registriert September 2017
Ich fände es toll, wenn die Karte zoombar wäre... Meine Wurstfinger treffen meine Gemeinde nicht 😕
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Achillea
12.09.2022 17:00registriert April 2021
Im Frühling habe ich dringend eine Wohnung gesucht. Als endlich eine bezahlbare Wohnung ausgeschrieben war, bewarb ich mich darauf und habe sie zum Glück bekommen (5 Mitbewerber). Hätte es mehr Wohnungen auf dem Markt, wäre diese Wohnung nicht meine erste Wahl gewesen.
Was mich dabei am meisten gestört hat, war nicht, dass wenige Wohnungen ausgeschrieben waren, sondern dass die inserierten Wohnungen zu sehr überrissenen Preisen (für eine ländliche Gegend) angeboten wurden. Ich weiss -Angebot und Nachfrage. Ich finde es aber traurig, wenn einheimische wegen den Wohnungspreisen wegziehen müssen.
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Snowy
12.09.2022 17:16registriert April 2016
Welch Überraschung, dass bei einem Nettozufluss an Menschen von zwischen 40‘000 und 70‘000 Menschen pro Jahr in die Schweiz das Angebot an bezahlbarem Wohnraum sinkt…

Not.
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