37 Unterkünfte in Basel-Stadt sind auf der Plattform Booking.com, Stand Sonntagnachmittag, für die Zeit vom 10. bis 17. Mai 2025 verfügbar – die Woche, während der der Eurovision Song Contest (ESC) stattfindet. Die Preise für eine Zwei-Personen-Unterkunft während der sieben Tage reichen von 1200 bis rund 24'000 Franken. Die meisten dieser Angebote sind im oberen Preissegment angesiedelt. Darunter sind Hotels wie Privatanbietende.
Gibt man auf der App der Buchungsplattform Airbnb dieselbe Suche ein, erscheinen 1000 Angebote, allerdings auch im Dreiland und in Gemeinden rund um Basel bis nach Solothurn oder weiter weg. Hier gibt es auch Unterkünfte bei Privaten um die 45 Franken pro Nacht. Tendenziell sind die Preise allerdings ebenfalls höher als sonst. Aber: Der Preis für die Untervermietung einer Wohnung ist gesetzlich festgelegt und darf nicht mehr als 20 Prozent mehr als die Miete betragen. Würde man mit der Untervermietung der Wohnung einen Gewinn erzielen, gehört der eigentlich dem Eigentümer.
Gemäss einer Studie der Universität Liverpool waren 2023 im Monat Mai während dem ESC 175'000 Hotelzimmer in Liverpool belegt. All die aktuellen Angebote werden nicht ausreichen, weil Tausende Besucherinnen und Besucher zum ESC in Basel erwartet werden. In Basel fasst man deshalb auch temporäre Übernachtungsmöglichkeiten ins Auge, wie das etwa in Form von Hotelschiffen während der Art Basel der Fall ist. Beim ESC sollen die temporären Möglichkeiten etwa in Form von Camping oder ähnlichem ermöglicht werden.
Hinzu kommt, dass Basel Tourismus und der Kanton Basel-Stadt 2000 Zimmer für die Organisatoren und Delegationen des ESC reserviert haben. Als potenzielle Host-City musste man diese Übernachtungsmöglichkeiten beim Bewerbungsverfahren vorweisen können. Gemäss einem Bericht im «Regionaljournal» von SRF wird rund die Hälfte dieser Zimmer wieder auf den Markt kommen.
Der Befürchtung, dass die Preise für die heiss begehrten Zimmer noch höher ausfallen werden, als sie es ohnehin schon tun, will die Basler Sektion des Hotellerie-Verbands nun mit einer Absprache entgegenwirken. Das berichtet das «Regionaljournal».
Diese Vereinbarung unter den Hoteliers soll so aussehen, dass eine Übernachtung in einem wieder frei gewordenen Zimmer nicht mehr als das Doppelte kosten darf, als Basel Tourismus für die vorreservierten Zimmer gezahlt hätte. Hätte Basel Tourismus für ein Zimmer pro Nacht 150 Franken bezahlt, dürfte der betreffende Hotelier maximal 300 Franken verlangen von den Gästen, die vom 10. bis 17. Mai einkehren möchten.
Dies sei an der Mitgliederversammlung im November festgelegt worden, wie der Verband bestätigt. Kontrollen werde es aber keine geben, wie Franz-Xaver Leonhardt, Präsident der Sektion Basel, gegenüber der «Basler Zeitung» sagt. Gegenüber SRF sagt er, man wolle in einem von so vielen Events geprägten Jahr wie dem 2025 nicht den Ruf der Basler Hotels aufs Spiel setzen, indem man kurzfristig das grosse Geld machen wolle.
Der Blick in die Buchungs-Portale zeigt aber, dass sich längst nicht alle Hotels in Basel und der Region solche Gedanken machen. Wer gegen 25'000 Franken für eine Woche verlangt, also rund 3500 Franken pro Nacht für ein hundskommunes Hotelzimmer ohne jedwelchen Luxus, der denkt wohl eher ans kurzfristig zu verdienende grosse Geld, als an das Signal, welches die Basler Hotels damit an die Touristinnen und Touristen aussenden.
Die im Artikel gezeigten Inserate für diesen Preis stammen ja gerade nicht von Hotels.