Der Bundesrat sieht vorläufig von einer landesweiten Schliessung der Skigebiete ab. Einige Kantone haben nun die Zügel aber selber angezogen und die Skigebiete geschlossen. Eine Übersicht.
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Wegen der angespannten epidemiologischen Lage haben die Kantone Luzern, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug entschieden, ihre Skigebiete ab dem 22. Dezember zu schliessen. Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass diese den Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnehmen würden, erklärte der Luzerner Regierungsrat.
Die sieben Skigebiete, die um eine Betriebserlaubnis für die nächste Zeit nachgesucht hätten, erhielten deswegen einen abschlägigen Bescheid. Betroffen sind im Kanton Luzern etwa Sörenberg und im Kanton Schwyz der Stoos oder der Hoch-Ybrig. Geschlossen bleiben die Skilifte auch in Engelberg-Titlis.
Die beiden Kantone begründen die Schliessung der Skigebiete bis mindestens dem 29. Dezember auch mit der Lage in den Spitälern. Die Kapazitäten seien praktisch ausgeschöpft.
Auch Nidwalden schliesst seine Ski- und Sesselliftanlagen sowie Ski- und Schlittelpisten vom 22. bis 29. Dezember. Nur über wenige Pistenkilometer verfügt der Kanton Zug, doch auch dort wird der Skibetrieb per 22. Dezember eingestellt. Es sei nicht absehbar, dass sich die epidemiologische Lage verbessere, teilte der Kanton mit.
Ein wichtiger Zentralschweizer Wintersportkanton ist mit dem Skigebiet von Andermatt der Kanton Uri. Die Urner Regierung hat am Samstag entschieden, den Skigebieten vom 22. bis am 29. Dezember keine Bewilligung für das Betreiben von Skianlagen zu erteilen. Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens solle damit gesenkt werden.
Der Entscheid sei in Absprache mit den anderen Zentralschweizer Kantonen erfolgt, heisst es in einer Mitteilung der Urner Regierung.
Die neun Urner Skigebiete hätten dem kantonalen Sonderstab Covid-19 zwar termingerecht Schutzkonzepte für den Skibetrieb eingereicht. Diese seien geprüft und als bewilligungsfähig beurteilt worden. Gegen eine Bewilligung sprächen jedoch die herrschende epidemiologische Lage und die verfügbaren Spitalkapazitäten.
Auch Appenzell Innerrhoden hat beschlossen, den Skigebieten ab dem 22. Dezember keine Bewilligung mehr zu erteilen. Der Kanton erfüllt die vom Bundesrat festgelegten Voraussetzungen nicht, wie die Standeskommission (Regierung) am Samstag mitteilte.
Die aktuelle Lage im Kanton und in der Region genügten den Voraussetzungen des Bundes nicht, heisst es im Communiqué. Die Zahl Corona-Neuinfektionen im 7-Tages-Durchschnitt liege deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Bei der Reproduktionszahl lag der Wert am 16. Dezember bei über 1,3, schweizweit liegt der Durchschnitt bei rund 1,15. In der Intensivmedizin ist Appenzell Innerrhoden auf die Nachbarkantone angewiesen.
Das Gleiche in Zürich: Auch hier erlaubt es die epidemiologische Lage keinen Skibetrieb. Der Betrieb von Wintersportanlagen muss deshalb ab dem 22. Dezember bis auf weiteres eingestellt werden, wie die Kantonsregierung am Samstag mitteilte. Neun Betreiber von Wintersportanlagen im Kanton Zürich hatten ein entsprechendes Gesuch eingereicht, wie es in der Mitteilung des Regierungsrates heisst. Die für die Bewilligung von Wintersportanlagen zuständige Volkswirtschaftsdirektion habe basierend auf der epidemiologischen Einschätzung der Gesundheitsdirektion nun entschieden, dass die Voraussetzungen gemäss der Covid-19-Verordnung besondere Lage nicht erfüllt seien.
Bereits am Dienstag hiess es aus St.Gallen, dass man den Skibetrieb wohl ab 22. Dezember einstellen wird. Regierungspräsident Bruno Damann (CVP) sagte an einer Pressekonferenz, dass man auf die hohen Zahlen reagieren müsse. «Es wird sicher relativ strenge Massnahmen geben müssen.»
Wenn sich die Lage nicht verbessere, werde der Kanton am 22. Dezember den Skigebieten keine Bewilligung erteilen. Damann machte am Dienstag deutlich, dass davon ausgeht, dass die Skigebiete schliessen müssen. Für Skiurlaub in Flumserberg, Pizol und Wildhaus-Gamserrug sieht es derzeit nicht gut aus.
Im Kanton Bern bleiben die Skigebiete vorläufig offen. Die Berner Regierung ruft aber die Bevölkerung zu grosser Vorsicht auf und will die Skigebiete schliessen, falls sich die Situation in den Spitälern verschlimmern sollte.
Der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) sagte, die Spitäler Frutigen-Meiringen-Interlaken AG (fmi) hätten in einem Brief um Schliessung der Skigebiete in ihrem Einzugsgebiet ersucht. Das Personal sei erschöpft. Diesen «Hilferuf» nehme die Kantonsregierung sehr ernst.
Die vom Bundesrat am Freitag angekündigten Massnahmen werden das Wallis «vorerst nicht betreffen», sagte der Präsident der Kantonsregierung, Christophe Darbellay, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Insbesondere die Restaurants in den Skigebieten würden geöffnet bleiben.
Mit einer Virusreproduktionsrate von 0,97 bleibe das Wallis knapp unter der vom Bund geforderten Mindestmarke von 1,0, erklärte Darbellay. Die tägliche Häufigkeit von Infektionen bleibe über sieben Tage gesehen unter dem nationalen Durchschnitt.
Damit bleiben die Massnahmen im Tourismuskanton vorerst unverändert, Cafés und Restaurants bleiben bis 22.00 Uhr geöffnet. Auch für die Skigebiete ändert sich vorerst nichts. Diese Woche hatte der Kanton 48 Bergbahngesellschaften Betriebsgenehmigungen erteilt.
Dass mögliche Skiunfälle die Spitäler überfordern könnten, befürchte der Staatsrat nicht. Oft gehe es um Bagatellverletzungen, auch schwerere Fälle landen selten auf der Intensivstation.
Statt das Ende des kantonalen Mini-Lockdowns zu verkünden, muss die Bündner Regierung jetzt einen nationalen Restaurant-Lockdown mittragen. Ob die Skigebiete im Tourismuskanton über die Weihnachtstage offen bleiben, entscheidet sich am Montag.
Die Bündner Regierung verlängerte im Kampf gegen das Coronavirus den Anfang Dezember verfügten kantonalen Beizen-Lockdown um vier Tage. Das bedeutet, dass die Restaurants bis 22. Dezember geschlossen bleiben.
Nun dürfen die Restaurants in Graubünden für einen weiteren Monat keine Gäste empfangen. «Wir nehmen die Entscheide des Bundesrats zur Kenntnis», sagte der Bündner Gesundheitschef Peter Peyer (SP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Klar sei, dass es für die Restaurants weitere Einbussen gebe. Diese Ausfälle müssten vom Bund oder allenfalls von den Kantonen gedeckt werden.
Der Lockdown in der Gastrobranche trifft auch die Restaurants in den Skigebieten. Die Bergbahnen sind im Kanton Graubünden derzeit in Betrieb. «Wir entscheiden am Montag, ob sie das auch weiterhin bleiben können», sagte Peyer. Dabei spielten nicht nur die Schutzkonzepte der Bergbahnen, sondern auch die Kapazitäten in den Spitälern eine Rolle. Zurzeit seien 12 der 22 Intensivbetten belegt, so Peyer. Fakt sei, dass über die Festtage statt 200'000 Menschen doppelt so viele im Kanton seien. (cma/sda)
Bin ja gespannt wo die kommenden Unfälle nun hingeflogen werden.??
Ein weiterer Hohn und Ohrfeige für das Pflegepersonal und die Spitäler.
Wirtschaft steht über dem Schutz von Menschen und unserem Pflegepersonal.
Dort werden wohl nun alle hinfahren und sich gegenseitig anstecken um danach das Virus überall zu verteilen.
Und wenn dann im Januar im Wallis selbst die Spitalbetten wieder komplett ausgelastet sind, müssen wieder die anderen Schweizer Kantone aushelfen.