wechselnd bewölkt
DE | FR
Schweiz
Coronavirus

Steigende Corona-Zahlen in der Schweiz, 15 Kantone mit R-Wert über 1

Ein neues weisses BAG-Plakat mit der Verhaltensregel "Danke, dass Sie weitherin Abstand halten", "Merci de continuer a garder vos distances" im Umgang mit dem Coronavirus wird auf  ...
Die ersten Lockerungen sind in Kraft, doch die Hygiene- und Abstandsregeln bleiben wichtig – denn die Fallzahlen steigen wieder an.Bild: keystone

Die Fallzahlen in der Schweiz steigen – diese Kantone sind besonders betroffen

Zeitgleich mit den ersten Lockerungen in diesem Jahr hat auch der Rückgang der Fallzahlen gestoppt. Allerdings nicht in der gesamten Schweiz – die regionalen Unterschiede sind enorm.
01.03.2021, 17:5109.03.2021, 09:30
Lea Senn
Folge mir
Mehr «Schweiz»

Die am Montag veröffentlichten Zahlen für die letzten Tage zeigen deutlich: Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz wieder schneller aus als noch Anfang Februar. 15 von 26 Kantonen weisen inzwischen einen R-Wert über 1 aus.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Die folgende Kurve zeigt die prozentuale Entwicklung der bestätigten Infektionen gegenüber der Vorwoche in der gesamten Schweiz. Seit letzter Woche bewegt sich die Linie wieder im positiven Bereich. Das bedeutet, dass mehr Fälle registriert wurden (konkret 7165 Fälle) als in der Vorwoche (6964 Fälle). Die letzten Tage wurden nicht berücksichtigt, da noch Nachmeldungen zu erwarten sind.

In dieser Situation war die Schweiz bereits mehrere Male, zuletzt kurz nach Weihnachten und zuvor Ende November. Beide Male gelang es, die Kurve der Neuansteckungen mit strengen Massnahmen wieder zu knicken.

Anders sah es Ende September aus, als die Zahlen wieder deutlich anstiegen. Damals standen allerdings eher Lockerungen auf dem Programm – so waren beispielsweise ab dem 1. Oktober wieder Grossanlässe mit über 1000 Personen erlaubt. Erst am 19. Oktober 2020 trat der Bundesrat auf die Bremse und verbot Menschenansammlungen im öffentlich Raum, drinnen galt ab sofort Maskenpflicht. Trotzdem verdoppelten sich die Fallzahlen über rund drei Wochen.

Mehr zu den Lockerungen vom Herbst und ihren Auswirkungen auf die Fallzahlen:

Doch nicht in allen Regionen der Schweiz breitet sich das Virus gleich schnell aus. Es gibt sogar noch immer Regionen, in denen die Epidemie abflacht. Dazu gehören die Innerschweizer Kantone Ob- und Nidwalden, Appenzell Ausserrhoden, Jura und Neuenburg.

Deutlich angestiegen sind die Fallzahlen dafür im Tessin und im Wallis. Zusammen mit einigen anderen Kantonen mit steigenden Fallzahlen schrauben sie den gesamtschweizerischen Schnitt in die Höhe.

Die Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen sind vielfältig. In der Vergangenheit hingen sie stark von lokalen Ausbrüchen, kantonalen Massnahmen, Grenzgängern oder anderen Einflüssen ab. Ausserdem sind die prozentualen Entwicklungen bei Kantonen mit tiefen Fallzahlen (wie beispielsweise in Glarus) stark anfällig für grosse Sprünge.

Detaillierte Fallzahlen zu den einzelnen Kantonen in der Übersicht:

Mit dieser Trendwende steht die Schweiz allerdings nicht alleine da. Auch in den Nachbarländern breitet sich das Virus wieder schneller aus. Am extremsten ist die Veränderung in Italien, wo man in der Woche vom 15. Februar noch 87'367 Fälle registrierte. In der letzten Woche waren es bereits 116'019 – eine Zunahme von über 30 Prozent.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So ist das Corona-Eheleben – in 14 aufmunternden Comics
1 / 15
So ist das Corona-Eheleben – in 14 aufmunternden Comics
bild: juli liu

Auf Facebook teilenAuf X teilen
So sieht das Coronavirus wirklich aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
161 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
froeschu
01.03.2021 18:10registriert Juli 2017
Aber macht jetzt alles auf!

Unglaublich wie viele Leute es nicht verstehen. Ja, auch wir Befürworter haben es satt, aber es nützt ja nichts, wenn wir wieder alles volle Kanne gegen die Wand fahren. Man muss geduldig sein, auch wenn es uns alle langsam ansch...
1444352
Melden
Zum Kommentar
avatar
Paul Badman
01.03.2021 18:32registriert November 2015
Statistiker haben die Angewohnheit, mit viel zu wenig Daten eine langfristige Kurve zu zeichnen. Anhand der jetzigen Datenlage ist es schlicht nicht möglich, eine Prognose zu machen und daher auch schwierig, Entscheide für die Zukunft zu treffen. Wir haben zu viele Unsicherheiten. Bleiben die Spitäler leer, weil die vulnerabelsten Menschen geimpft sind? Was bewirkt das Wetter? Was bewirkt die Psychologie der Menschen bei Lockerungen? Wohin mutieren die Mutationen? Was bewirken die neuen Teststrategien und wie fest stören die Trötzler? Man muss in Szenarien denken.
517132
Melden
Zum Kommentar
avatar
Snowy
01.03.2021 18:31registriert April 2016
Locker bleiben.

In einem Monat ist April:
Dann können wir dank genügend Impfstoff endlich breit Impfen und die warmen Temperaturen werden den Rest erledigen.
527237
Melden
Zum Kommentar
161
«Erster wirklicher Stresstest für die Schuldenbremse»: Ökonom ordnet drohendes Defizit ein
Beim Bund drohen Defizite von bis zu vier Milliarden Franken. Wie schlimm ist das? Und wie hat man in der Vergangenheit darauf reagiert? Ökonom Thomas M. Studer, der zur Geschichte der Bundesfinanzen seine Dissertation verfasst hat, gibt Auskunft.

Jahrelang schrieb der Bund Überschüsse. Jetzt drohen Defizite in Milliardenhöhe. Verglichen mit früher: Wie schlecht steht es um die Bundesfinanzen?
Thomas M. Studer:
Um das vergleichen zu können, stellt man das Defizit ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Bei jährlichen strukturellen Defiziten von 2 bis 4 Milliarden Franken, wie sie der Bund erwartet, sind das gemessen am aktuellen BIP rund 0,25 bis 0,5 Prozent. In der Schuldenkrise der 1970er-Jahre waren es bis zu 0,9 Prozent, in den 1990er-Jahren sogar bis 2 Prozent. So schlimm ist es heute noch nicht. Was die Geschichte aber zeigt: Es ist schwierig, aus einer Defizitphase herauszukommen, wenn man mal drin ist.​

Zur Story