Laut der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes wird der Höhepunkt der Omikron-Welle noch im Januar erreicht sein. Dann werden voraussichtlich mehrere tausend Corona-Patienten ins Spital eingeliefert, 80 bis 300 Personen pro Woche müssten dann auf die Intensivstation.
Das sagte Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler am Dienstag vor den Medien in Bern. Und weiter:
Aktuell verdoppelten sich die Fallzahlen alle acht bis zehn Tage, sagte Stadler. Auf dem Höhepunkt der Welle dürften demnach rund zehn bis dreissig Prozent der Bevölkerung innerhalb einer Woche infiziert werden. «Danach wären 65 bis 85 Prozent immun gegen Omikron – sei es wegen einer Infektion oder einer Impfung.»
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Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle 10 bis 15 Prozent der arbeitstätigen Bevölkerung gleichzeitig in Isolation oder in Quarantäne sein werden. Die Rede war von einer «Superinfektionswoche».
Zum Höhepunkt der Omikron-Welle dürfte der Weiterbetrieb in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gefährdet sein. Oberstes Ziel sei es, dass nichts zum Erliegen komme. Denn, so Stadler:
Laut Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) muss ein «guter Kompromiss» gefunden werden zwischen der Pandemie-Bekämpfung und dem Weiterbetrieb der Infrastrukturen.
Die Taskforce geht davon aus, dass die Fallzahlen im Februar dann rasch abfallen. Nach der Omikron-Welle ist zu erwarten, dass 85 Prozent der Menschen in der Schweiz immun seien.
Grundsätzlich habe die Taskforce nichts gegen eine Verkürzung der Kontaktquarantäne auf fünf Tage, sagte Stadler. Fünf Tage erschienen in der gegenwärtigen Lage als gangbarer Kompromiss zwischen epidemiologischen Erwägungen einerseits und dem Funktionieren der Gesellschaft andererseits, so Stadler.
Die Situation sei ganz anders, als wenn man wie etwa Neuseeland eine Null-Covid-Strategie verfolge, erläuterte die Taskforce-Chefin. Bei einer hohen Inzidenz habe es kaum einen Einfluss, wenn man einzelne Personen zu früh aus der Quarantäne entlasse.
Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der Ostschweizer Kantone haben den Bundesrat in einem Brief aufgefordert, die Quarantäne- und Isolationsdauer auf fünf Tage zu reduzieren, wie die Zürcher Regierungsrätin Nathalie Rickli am Wochenende in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» publik machte.
Das kann man derzeit nicht klar beantworten. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes rechnet auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle mit 80 bis 300 zusätzlichen Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen. Welche Massnahmen dadurch nötig werden, sei schwer abzuschätzen, sagte Taskforce-Chefin Tanja Stadler.
Bleibe man in rund zwei Wochen im unteren Bereich der Schätzung, sei die Situation handhabbar, so Stadler. Die Spitäler bewältigten eine Belastung in dieser Grössenordnung schon jetzt. Komme man an die obere Schranke, müsse man handeln.
Die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki betonte, durch die Verschiebung von Wahleingriffen könnten Spitäler rasch Kapazitäten frei machen.
Es wäre möglich. Die Corona-Pandemie könnte im Sommer vorüber sein und das Leben einigermassen normal. Zu dieser Einschätzung kommt Taskforce-Chefin Stadler. Bis dann könnten nämlich genügend Menschen immun sein, weil sie schon einmal angesteckt oder geimpft wurden.
Auch das Wetter würde helfen, die Corona-Pandemie zu einer Endemie herabzustufen, weil die Kontakte wegen höherer Temperaturen sich mehr im Freien abspielen, sagte Stadler weiter.
Voraussetzung dafür wäre aber, dass in der Zwischenzeit keine neue Virus-Variante auftauchen und die Situation wieder verschärfen würde, warnte die Taskforce-Chefin.
Aufgrund der hohen Fallzahlen rationalisieren die Kantone das Contact Tracing. Probleme entstehen zudem durch die langen Intervalle zwischen den Tests und den Testresultaten.
Statt Telefonaten würden nun SMS verschickt, damit sich die Betroffenen selbst registrieren könnten, sagte Marina Jamnicki. In den meisten Kantonen werde das Contact Tracing nun auf Haushaltskontakte beschränkt.
Viele Personen würden erst drei Tage nach dem Test vom Contact Tracing erfasst. Auf diese Weise könnten keine Ansteckungen verhindert werden, sagte Jamnicki.
Laut Korpskommandant Hans-Peter Walser, Chef Kommando Ausbildung, sind aktuell 476 Armeeangehörige in acht Kantonen im Corona-Einsatz. 135 davon leisteten freiwillig Dienst.
Die Armee helfe derzeit in den Kantonen Aargau, Freiburg, Genf, Jura, Luzern, Neuenburg, Nidwalden und Wallis – «dort, wo zivile Mittel nicht ausreichen», sagte Walser an der Pressekonferenz.
Walser bekräftigte, dass die Armee den Spitälern kein Fachpersonal entziehe. Nur zu Beginn eines Armeeeinsatzes brauche es während kurzer Zeit medizinisches Fachpersonal, das im Anschluss jedoch «schnell wieder entlassen» werde.
(jaw/sda)
Also ausser wenn sich Arbeitstätige massiv weniger häufig anstecken als nicht arbeitstätige geht diese Rechnung nicht ganz auf, oder?
Vor allem wäre ich aber froh wenn "die da oben" auch dazu stehen und dies offen und ehrlich kommunizieren würden.
Das sind richtig gute Aussichten darauf, dass dies der letzte Winter mit Zertifikat und Massnahmen war! Natürlich ist noch vieles offen und es bleibt ein Restrisiko, aber als Optimist ist heute ein guter Tag!