Die BKW verzichtet auf die alpine Solaranlage Tschingel in Schattenhalb BE. Das gab der Energiekonzern am Donnerstag bekannt. Die BKW will sich stattdessen auf das Solarprojekt Mont Sol im Berner Jura konzentrieren.
geplant realisierbar sei. Nun liegt der Entscheid vor: Der Energiekonzern verfolgt das Projekt nicht weiter, weil es zu viel Widerstand gab.
Das Solarprojekt in Schattenhalb hätte laut BKW mit einer geplanten Jahresproduktion von rund 14 Gigawattstunden einen bedeutenden Beitrag zur Winterstromversorgung in der Schweiz geleistet. Rund 3100 Haushalte hätten mit erneuerbarer Energie versorgt werden können.
Die lokale Unterstützung war vorhanden: Die Alpgenossenschaft Grindel stimmte dem Projekt 2023 ebenso zu wie die Gemeinde Schattenhalb.
$Trotzdem sei das Vorhaben früh auf erheblichen Widerstand gestossen, rief die BKW am Donnerstag in Erinnerung. Zu reden gaben insbesondere Schutzgebiete und Fragen der Biodiversität.
«Diese Bedenken verursachten Verzögerungen, erhöhten die Anforderungen und liessen die Kosten steigen», stellte die BKW fest. Vor diesem Hintergrund seien auch die Risiken im Hinblick der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Projekts gestiegen.
«Grossflächige Solaranlagen oberhalb der Nebelgrenze sind aus unserer Sicht ein wichtiger Baustein für eine sichere Stromversorgung im Winter», sagte BKW-Chef Robert Itschner gemäss Communiqué. «Gleichzeitig respektieren wir den demokratischen Diskurs sowie die Rolle der Fachbehörden und Organisationen.»
Die Energiewende könne nur gelingen, wenn sie auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens basiere. «Beim ambitionierten Projekt Tschingel waren die Hürden zu gross.»
Die BKW fokussiere im Rahmen der Solaroffensive nun auf das bereits weit fortgeschrittene Projekt Mont Sol in Saint-Imier im Berner Jura. Die Baubewilligung des Regierungsstatthalteramts liegt seit Mitte März vor. Trotz hängiger Beschwerden zeigte sich die BKW zuversichtlich, die Anlage bis 2030 in Betrieb nehmen zu können. (sda)