96 Millionen Franken stellte der Bund den Kantonen bereit für die Impfwoche. Bis Anfang November holten sie davon 18 Millionen ab. Unterdessen dürften es etwas mehr sein. Trotz der Millionen ist die am Sonntag abgelaufene Impfwoche jedoch kein durchschlagender Erfolg.
Während der nationalen Impfwoche hat sich das Impftempo im Vergleich zur Vorwoche leicht erhöht – allerdings auf relativ tiefem Niveau. Entsprechend enttäuscht fielen einige Reaktionen aus.
Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurden in der Schweiz vom 8. November bis 14. November 104'689 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht. Eine Woche zuvor waren es noch 76'108 gewesen. Das entspricht einer Zunahme von rund 38 Prozent.
Damit hat die nationale Impfoffensive die Impfbereitschaft in der Schweiz zwar leicht angekurbelt. Und die meisten Kantone, die bisher ihre Zahlen veröffentlichten, konnten ihr Impftempo auch erhöhen. Aber nicht alle waren damit zufrieden.
Luzern zum Beispiel hatte sich doppelt so viele Erstimpfungen erhofft. Und Basel-Stadt zeigte sich enttäuscht, dass die eigentliche Zielgruppe der Impfoffensive – die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen – mit einem Anteil von 37 Prozent nur unterdurchschnittlich vertreten war.
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger sagt: «Wir sind zufrieden mit den rund 1'050 Erstimpfungen (Vorwoche: 538), aber auch nicht begeistert darüber. Wir erwarten für die kommenden Tage noch einen gewissen Nachhall, die Impfwoche hat medial doch einige Aufmerksamkeit ausgelöst.»
In Appenzell Innerrhoden, dem Kanton mit der tiefsten Impfquote, liessen sich während der Impfwoche 76 Personen die erste Impfung gegen das Coronavirus verabreichen; drei Mal so viele wie in den Vorwochen.
Und in Appenzell Ausserrhoden – bisher auch eher zurückhaltend in Sachen Impfbereitschaft – liessen sich 415 Personen erstmals impfen. Das waren etwa gleich viele wie zuvor während eines ganzen Monats. 15 Personen haben sich in Appenzell Ausserrhoden zudem unter Kurzhypnose impfen lassen.
Insgesamt wurden in der Schweiz seit Beginn der Impfkampagne 11'371'591 Impfdosen verabreicht. 5'650'855 Personen sind vollständig geimpft. Das sind 64,9 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 73,83 Prozent der impffähigen Bevölkerung ab zwölf Jahren.
Dass diese Quote nicht reicht, um die weitere Ausbreitung der Pandemie aufzuhalten, zeigen die Zahlen vom Wochenende: So wurden dem BAG am Montag innerhalb von 72 Stunden 9702 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 20 neue Todesfälle und 85 Spitaleinweisungen.
Vor einer Woche waren beim BAG innerhalb von 72 Stunden noch 6649 Meldungen über neue Corona-Fälle, neun Todesfälle und 53 Spitaleinweisungen eingegangen. Damit stieg die Zahl der gemeldeten Ansteckungen innert Wochenfrist um rund 46 Prozent, die der Spitaleinweisungen um rund 60 Prozent und die der Todesfälle um 222 Prozent. (sda)