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Cannabisstudie im Baselbiet verzeichnet Konsumrückgang bei Teilnehmenden

FILE - Cannabis clones are displayed for customers at Home Grown Apothecary, April 19, 2024, in Portland, Ore. The Justice Department has formally moved to reclassify marijuana as a less dangerous dru ...
Die Legalisierung von Cannabis wird in der Politik heiss diskutiert. Aus Studien, wie im Baselbiet, sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden.Bild: keystone

Cannabis-Pilotstudie im Baselbiet mit Zwischenerfolg: Konsumrückgang bei Teilnehmenden

02.07.2024, 09:4802.07.2024, 09:48
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Die legale Abgabe von Cannabis hat in einer Pilotstudie im Kanton Baselland zu einem risikoärmeren Cannabis-Konsum geführt. Wie eine erste Zwischenauswertung des Versuchs ergab, konsumierten Teilnehmende vermehrt risikoärmere Cannabisprodukte wie Vapes und Edibles.

Der Verkauf dieser Produkte sei seit Studienbeginn stark gestiegen, teilten die Studienorganisatoren am Dienstag mit. Diese Entwicklung sei gegebenenfalls auf die gezielte fachliche Beratung zu weniger gesundheitsschädlichen Konsumformen als Rauchen zurückzuführen.

Der durchschnittliche Blüten- und Haschischkonsum pro Teilnehmerin und Teilnehmer zeigte sich demnach zuerst stabil. Rund vier Monate nach Studienbeginn war jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Für die Studie im Kanton Baselland dürfen 4000 Personen legal Cannabis kaufen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligte die Studie im Oktober 2023.

Bisher gibt es rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, rund 80 Prozent davon Männer. An der Abgabestellen in Allschwil wurden bereits 5000 Studienprodukte abgegeben. Darunter waren rund 35 Kilogramm Cannabisblüten und vier Kilogramm Hasch.

Teurer als illegale Cannabisprodukte

Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer konsumieren nach eigenen Angaben seit Studienbeginn deutlich weniger Cannabis aus illegalen Quellen. Im Durchschnitt bezogen sie vor Studienbeginn an rund zwanzig Tagen im Monat Cannabis auf dem illegalen Markt. Dieser Wert sank auf zehn Tage. Die Preise für Cannabis-Blüten liegen laut Mitteilung aktuell zwischen acht und zwölf Franken pro Gramm. Um erfolgreich mit dem illegalen Markt konkurrieren zu können, sind Preisanpassungen geplant.

Die Studie «Grashaus Projects» wird von der deutschen Sanity Group organisiert und vom Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) durchgeführt. (ear/sda)

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