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Sommaruga will mit tieferen Prämien hohe Energiepreise abfedern

Sommaruga will mit tieferen Prämien hohe Energiepreise abfedern

02.10.2022, 07:0502.10.2022, 12:26
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Personen und Familien mit tiefen Einkommen sollten nach Ansicht von Bundesrätin Simonetta Sommaruga wegen der steigenden Energiepreise entlastet werden.

Bundesraetin Simonetta Sommaruga spricht im Nationalrat an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 20. September 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Bundesrätin Simonetta Sommaruga will sich für Personen und Familien mit tiefen Einkommen einsetzen.Bild: keystone

«Man könnte zum Beispiel bei den Krankenkassenprämien ansetzen und diese für Härtefälle stark verbilligen», sagte Sommaruga in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Sie hoffe, dass die Arbeitsgruppe, die der Bundesrat eingesetzt habe, zu ähnlichen Schlüssen komme.

Mit Blick auf die vermutlich durch Sabotage verursachten Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sagte die Energieministerin, dass es zu den Ursachen nur Vermutungen gebe. Sollte sich wirklich herausstellen, dass es Sabotage war, wäre dies eine weitere Eskalation im Energiekrieg, den Putin gegen Europa führe.

Die Lecks hätten für die Schweiz aber keine unmittelbaren Folgen, weil durch diese Pipelines kein oder kaum mehr Gas komme. Auf die Frage, ob die Energie-Infrastruktur in der Schweiz geschützt sei, sagte Sommaruga, es gebe keine umfassende Sicherheit, schon gar nicht bei so weitverzweigten Gas- und Stromnetzen.

Umso wichtiger sei es, dass der Nachrichtendienst sehr wachsam sei. Er informiere den Bundesrat laufend. Alle Staaten seien verwundbar.

Sommaruga nahm auch zu ihrem Verhältnis mit dem scheidenden Bundesrat Ueli Maurer Stellung. Es gebe wenige Bundesräte, mit denen sie so viel gestritten habe wie mit Maurer. «Aber wir mögen uns trotzdem.» Und sie verbinde die gemeinsame Leidenschaft für die klassische Musik.

Sie schätze an Maurer seine direkte Art. Man könne gut mit ihm streiten, ohne dass die menschliche Seite darunter leide. Politisch habe sie selbstverständlich viele Differenzen mit Maurer. Dieser sei aber auch ein guter Verlierer. Er nehme es sportlich, wenn er seine Anliegen nicht durchbringe. (saw/sda)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
02.10.2022 08:00registriert Oktober 2018
Seit 1996 haben die Löhne im Schnitt um 31 Prozent zugenommen. Mit dem Wachstum der Prämien können sie aber nicht einmal ansatzweise Schritt halten. Die Durchschnittsprämie stieg im selben Zeitraum um ganze 143 Prozent. Die Schere zwischen dem Einkommen der meisten Schweizerinnen und Schweizer und den Beiträgen an die Krankenkasse geht also immer mehr auf.

https://www.tagesanzeiger.ch/so-stark-sind-die-praemien-in-den-letzten-jahren-gestiegen-296204961774
Sommaruga will mit tieferen Prämien hohe Energiepreise abfedern\nSeit 1996 haben die Löhne im Schnitt um 31 Prozent zugenommen. Mit dem Wachstum der Prämien können sie aber nicht einmal ansatzweise Sc ...
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Alex747
02.10.2022 08:03registriert Oktober 2019
Die Schweiz entwickelt sich zunehmend für ein Land in dem nur zu Reichen und wenig verdienenden geschaut wird. Arbeitender Mttelstand interessiert keinen, der dient nur um Steuern und AHV- Beiträge zu zahlen. Das ist keine gute Entwicklung.
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benn
02.10.2022 09:29registriert September 2019
liebe frau somoruga abfedern indem sie andere bezahlen lassen ist keine abfederung und schon gar keine nachhaltige lösung! schauen sie endlich dass der selbstbedienungsladen gestoppt wird, die selbstverantwortung gefordert und die leistungserbringer welche sich schamlos bereichern pharma und ärtzte endlich kontrolliert werden! z.b. medi direktimport, lohnobergrenze für ärzte, streichen der schwurbler leistungen wie homöopathie, selbstbeteiligung an bagatellfällen auf notfall, therapien im ausland, medizinisches material direkt import, digitalisierung um die vielem doppeluntersuche zu verhinder
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