«Die Ehe soll auch in Zukunft ausschliesslich der Bund zwischen einem Mann und einer Frau sein», lautet eine Forderung. Eine andere: «Kinder gehören zur Mutter und nicht in die Krippe.» Mit solchen Statements sorgen der «Verein für die traditionelle Familie», die Organisation «Jugend und Familie» und die Stiftung «Zukunft CH» immer wieder für hitzige Debatten.
Nun sollen diese Organisationen mehr Gehör erhalten. Zumindest wenn es nach Hans Moser, Präsident der Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU), geht. Gegenüber dieser Zeitung sagt der neunfache Familienvater: «Wir haben vor kurzem beschlossen, dass diese wichtigen Vereine, die sich für die traditionelle Familie und somit für den Schutz der Ehe und Familie einsetzen, vermehrt unterstützt werden müssen.»
Man arbeite auf Hochtouren an einem Zukunftsplan. Denn zwischen der derzeit vorherrschenden familienpolitischen Meinung und der gelebten Realität herrsche eine grosse Diskrepanz: Von Wirtschaftskreisen und Frauenorganisationen werde der edle Stand einer Familienfrau und Mutter eher verpönt. «Es gibt aber viele Frauen, die diese Aufgabe mit viel Herzblut ausüben», sagt Moser.
Allerdings hätten Eltern, die ihre Kinder im Familienkreis aufwachsen liessen, nur eine kleine Lobby. Wer sich nicht in den medialen und familienpolitischen Mainstream einreihe, der werde finanziell benachteiligt. Damit spricht Moser den Bundesratsentscheid vom vergangenen April an: Um dem inländischen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, schlägt der Bundesrat höhere Abzüge bei den Kinderdrittbetreuungskosten vor. Bei der direkten Bundessteuer ist ein jährlicher Maximalabzug von 25'000 Franken pro Kind vorgesehen.
EDU-Präsident Moser sagt dazu: «Es kann nicht sein, dass eine Frau, die zugunsten der Kinder zu Hause bleibt, ihre Familie steuerlich mehr belastet, als wenn sie ihre Kinder bis zu fünf Tage die Woche in die Krippe schickt.» Jede Familie soll gleich viel von den Steuern abziehen können – egal, wie die Kinder betreut werden.
Diese und ähnliche Missstände wolle man künftig energisch bekämpfen. Und auch trotz Kritik setze man sich weiterhin gegen die Homo-Ehe ein. Bei der Stiftung «Zukunft CH» freut man sich auf die künftige Zusammenarbeit. Sprecher Ralph Toscan: «Der Druck auf Mütter, möglichst bald nach der Geburt wieder in den Beruf einzusteigen, wächst andauernd – obwohl viele lieber bei ihrer Familie bleiben würden.»