Während der 51. Legislaturperiode (2019 bis 2023) kam es im Nationalrat bei insgesamt 1969 Geschäften zu abschliessenden Abstimmungen. Über die vierjährige Legislaturperiode nahmen im Nationalrat insgesamt 344 Personen an den Voten teil. Natürlich nur immer 200 auf einmal, aber es haben sich trotzdem einige Politikerinnen und Politiker zu Gesetzesvorlagen, Initiativen und Motionen im Parlament geäussert. Ein Blick in die Daten zeigt uns, wer am meisten «Ja» oder «Nein» abstimmt, aber auch wer sich gar nicht erst in Bundesbern blicken lässt.
Vorab einen Überblick zu allen Parlamentarierinnen und Parlamentariern, welche während der 51. Legislaturperiode mindestens bei 500 Voten hätten dabei sein können. Mit dem Filter können die verschiedenen Quoten ausgewählt und die einzelnen Mitglieder durch einen Mausklick geöffnet werden.
Was dabei auffällt, ist das die linken Parteien viel öfter ja stimmen als die rechten. Dies liegt vor allem an der höheren Anzahl Vorstösse aus dem linken Lager. Die SP und die Grünen geben beide im Verhältnis zur Sitzzahl mehr Vorstösse ein als die SVP oder die FDP.
Die höchste «Ja»-Quote im Parlament hatte Isabelle Chevalley von den Grünliberalen, mit 68,83 Prozent. Wir gratulieren herzlich! Spannend dabei ist, dass nebst der SP auch die GLP gerne den grünen Knopf auf dem Pult drückt.
Am meisten quer gestellt hat sich Benjamin Fischer von der SVP mit 60,62 Prozent «Nein»-Stimmen. Der Zürcher Nationalrat bekommt in den Top 5 der «Nein»-Stimmenden Gesellschaft von vier weiteren, wohlbekannten Gesichtern aus der SVP.
Was gibt es schon über Enthaltungen zu sagen? Céline Weber, von der GLP hatte verhältnismässig die meisten davon. In 6,27 Prozent aller Fälle ist es ihr egal, was bei der Abstimmung rauskommt.
«Die FDP enthält sich nicht!» Könnte eine Wahlparole werden für die nächsten Wahlen. Gleich vier Freisinnige behaupten sich auf den ersten Plätzen und zwei davon haben sich gar nie enthalten. Rocco Cattaneo bekommt mit 0 Prozent den ersten Platz und das nur, weil er bei mehr Voten dabei war als sein ebenfalls enthaltungsloser Parteikollege Daniel Ruch.
David Zuberbühler gewinnt den «Pflichtbewusstseins-Award» für die 51. Legislatur. Nicht nur war der Ausserrhoder SVP-Nationalrat immer im Parlament, er tat dies über die gesamte Legislaturperiode und gab alle 1969 möglichen Voten ab.
«Wo ist Roger?» war die wohl meist gestellte Frage am Morgen vor jeder Session in den SVP-Rängen. Mit stolzen 31,53 Prozent unentschuldigten Abwesenheiten blieb Roger Köppel Bern ziemlich oft fern. Seine Quote liegt ganze zehn Prozentpunkte höher als diejenige von Martin Landolt auf Platz 2. Zusätzlich hat er sich sogar noch für weitere zwei Prozent der Abstimmungen entschuldigt und landet damit bei einer gesamthaften Abwesenheitsquote von 33,52 Prozent. Köppel verpasste also mehr als ein Drittel aller Abstimmungen im Parlament.