Schweiz
Gesellschaft & Politik

Parlament beschliesst Modernisierung des Patentgesetzes

FILE - Manager Nick Reynoza holds a 100-watt incandescent light bulb at Royal Lighting in Los Angeles, Jan. 21, 2011. New federal rules governing the energy efficiency of lighting systems went into fu ...
Wenn dir ein Licht aufgeht. Aber das Patentrecht nicht so recht greift.Bild: keystone

Parlament beschliesst Modernisierung des Patentgesetzes

27.02.2024, 10:3227.02.2024, 10:32
Mehr «Schweiz»

Das Schweizer Patentgesetz wird angepasst. Nach dem Ständerat hat am Dienstag auch der Nationalrat einer entsprechenden Vorlage zugestimmt. Uneins sind die Räte noch bei der genauen Ausgestaltung des Beschwerderechts.

Die grosse Kammer nahm die Änderungen im Patentgesetz mit 92 zu 0 Stimmen ohne Enthaltungen an. Das Geschäft geht zurück an den Ständerat.

Nach heutiger Rechtslage beurteilt das Schweizer Patentverfahren im Gegensatz zu Verfahren zahlreicher anderer Staaten nicht, ob eine bestimmte Erfindung tatsächlich neu ist. Die Gültigkeit eines schweizerischen Patents bleibt damit ungewiss.

Wer sich mit einem solchen Patent nicht begnügte, musste bisher den Umweg über ein vollgeprüftes und auf die Schweiz ausgedehntes europäisches Patent wählen. Dies will der Bundesrat mit der Revision ändern. Ein solcher Umweg sei kostspielig und aufwendig, schrieb er im November 2022 bei der Verabschiedung der Botschaft ans Parlament.

In Zukunft soll das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) gemäss Entwurf bei jeder Anmeldung für ein Patent eine Recherche durchführen. Diese soll den Stand der Technik im betreffenden Gebiet klären.

Die noch bestehenden Differenzen betreffen lediglich untergeordnete Punkte. Die Revision bringt zum einen einen kürzeren Beschwerdeweg, der direkt ans Bundespatentgericht fühlt. Der Nationalrat möchte ausserdem den Katalog möglicher Beschwerdegründe erweitern. Weiter beschloss er gegen den Willen einer SP-Minderheit, dass Beschwerden Dritter im Grundsatz keine aufschiebende Wirkung haben sollen - sondern nur, wenn es die Vorinstanz anordnet.

Praktisch geht es hier unter anderem um Patente im Bereich der Biotechnologie und des menschlichen Körpers. Die Grünen trugen wie die Bürgerlichen die Fassung der Kommissionsmehrheit mit. Fraktionssprecherin Katharina Prelicz-Huber (ZH) äusserte aber die Hoffnung, dass der Ständerat in diesem Punkt nochmals genau hinschaue. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    Jogger bespuckt russische Botschaft in Bern – und muss deshalb 6900 Franken Busse zahlen
    Weil er auf ein Schild am Eingang zur russischen Konsularabteilung in Bern gespuckt hat, muss ein Jogger eine saftige Busse bezahlen. Der Fall ging bis in höchste Kreise der Schweiz Politik – zu Justizminister Beat Jans.

    Als der Jogger, der laut dem «Blick» als Jurist bei einem bundesnahen Betrieb arbeitet, im Februar an der Konsularabteilung der russischen Botschaft in Bern vorbeijoggte, überkam ihn ein emotionaler Impuls: Er wandte sich von der Strasse ab und spuckte aus Abneigung gegenüber den Botschaftsherren kurzerhand auf das goldene Schild, das am Eingang prangt.

    Zur Story