Immer nur Skifahren oder Snowboarden? Das muss nicht sein. Es gab und gibt diverse (verrückte) Wintersportgeräte, mit welchen du auf die Piste kannst. Zumindest, sofern das Skigebiet dies erlaubt. Kläre vorher unbedingt ab, wie es an deinem Zielort aussieht.
Der Monoski wurde 1961 erfunden, seinen grössten Boom erlebte er in den 1980er-Jahren. So richtig durchsetzen konnte er sich aber nicht und ist heute praktisch verschwunden.
Vereinfacht gesagt handelt es sich um ein Snowboard, bei dem die Füsse aber parallel nebeneinander montiert sind.
Hast du schon mal vom Skwal gehört? Dieser ist noch schmaler als der Monoski und die Füsse sind hintereinander platziert. Der Skwal ist auch als Single-Ski oder Turm-Mono bekannt.
Der Skwal ist nicht ganz einfach zu beherrschen. In Kurven sind extreme Schräglagen möglich. Oder besser gesagt: Starkes Carving ist eigentlich die einzige Fahrweise. Der Skwal wurde 1993 vom französischen Erfinder Patrick Balmain patentiert. In seiner Heimat ist das Sportgerät auch am meisten verbreitet.
Wir kommen zu einem älteren Sportgerät: dem Firngleiter (oder auch Figl). Entwickelt wurde dieser in den 1930er Jahren als Abstiegshilfe für Bergsteiger. Diese konnten die kurzen «Ski» in weichem Schnee und steilen Hängen nutzen.
1987 gab es gar inoffizielle Weltmeisterschaften im Firngleiten, von 1990 bis 2016 war das Sportgerät in der Österreichischen Bundes-Sportorganisation offiziell anerkannt. Und wir kommen praktisch fliessend zum nächsten Punkt.
Denn der Firngleiter gehört zur grossen Familie der kurzen Ski. Egal, ob Skiboard, Fun-Carver, Snowfeet, Shortcarver, Snowblades, Skiblades, Short Skis – es gibt viele Bezeichnungen für dieses Produkt. Gemeinsam haben sie eines: Sie sind ziemlich kurz, normalerweise unter einem Meter.
Es gibt aber doch grosse Unterschiede, beispielsweise bei der Sicherheitsbindung, die je nach Modell vorgeschrieben sind.
Wir bleiben bei den kurzen Ski und stellen hier noch ein Modell der Fun-Carver-Familie speziell vor: die Bigfoots. Diese erreichten in den 1990er-Jahren auch in der Schweiz eine gewisse Beliebtheit.
Mit den extrem wendigen Miniski zog damals manch einer die Blicke auf sich und musste bei schnellen Abfahrten besonders aufpassen, dass er die Balance halten konnte.
Wir verlassen die Domäne der Sportgeräte, die an den Füssen angemacht sind. Wie wär's mit einem City-Roller im Schnee? Der Snowscoot bietet genau dies. Statt auf Rädern fährt man aber auf zwei Gleitflächen durch den Schnee. Das vordere Brett kann dabei wie beim Kickboard gelenkt werden.
Aber Achtung: Kläre erst ab, ob das Sportgerät in deinem Winterskigebiet erlaubt ist.
In eine ähnliche Richtung geht der Skifox. Hier hast du aber eine Sitzfläche, welche auf einem kurzen Carving-Ski montiert ist. An die Skischuhe machst du spezielle Gleiter, damit du eine zusätzliche Stütz- und Lenkoption hast.
Noch etwas komfortabler fährt sich das Skibike. Eine Mischung aus dem Snowscooter und dem Skifox. Hier sitzt du auf einem Sattel und fährst eigentlich ein Velo auf Gleitern ins Tal. Du hast auch die Option, aufzustehen und dann in Snowscoot-Manier den Berg hinuterzufahren.
In der Schweiz existiert mit dem Velogemel eine eigene Art des Snowbikes. Seit 1996 findet im Februar jeweils die WM statt. Nächster Termin für den Wettkampf auf dem hölzernen Gefährt ist der 2. Februar 2025.
Schlittschuhlaufen im Skigebiet? Die Sleddogs machen es möglich. Hier montierst du an den Skischuhen kurze Gleiter und dann geht es auf die wilde Fahrt. Auch hier gilt: Macht Spass, aber wenn die Geschwindigkeit zu hoch wird, wird's schwierig und gefährlich.
Der Pistenbock wird vom Hersteller als Schlitteln 2.0 bezeichnet. Du sitzt auf einem Holzbreitt mit vier Miniskiern als «Kufen». Damit bist du vor allem auf Schlittelstrecken unterwegs und steuerst dein Gefährt mit Druckverlagerung der Füsse.
Noch ein Gefährt, das wir eigentlich kennen: Hier kommt das Snowskate oder Snowdeck. Eigentlich ein Skateboard für den Winter. Statt auf Rollen fährst du hier auf dem Subdeck, eine Bindung gibt's nicht. Glücklich wirst du dabei wohl vor allem abseits der Piste.
Neben dem Skateboard schaffte auch das Snakeboard den Weg in den Schnee. Du stehst hier eigentlich auf einem zweiteiligen Snowboard und kannst mit den Schlangenbewegungen Tempo aufbauen und extreme Kurven fahren.
Telemarken ist eine alte Technik, bei welcher nur die Spitzen der Skischuhe durch eine Bindung am Ski fixiert sind. Aus Skandinavien stammend, erlebte die Telemarktechnik in den 1970er-Jahren ihr Revival.
Beim Telemarken wird mittels Ausfallschritt jeweils der Talski nach vorne bewegt, während das Knie des Bergskis gegen den Boden gedrückt wird.
Wenn wir oben den Pistenbock als Schlitteln 2.0 bezeichneten, dann könnte Airboarden die Version 3.0 sein. Auch hiermit solltest du nicht auf normale Skipisten, es gibt aber in der Schweiz einige spezielle Airboardstrecken, teilweise bist du auch auf Schlittelpisten unterwegs.
Auf diesem aufblasbaren Board liegst du Kopf voran auf dem Bauch und steuerst durch Gewichtsverlagerung und mit den Füssen. Das Airboard eignet sich auch gut für Tiefschneehänge, das Geschwindigkeitsgefühl ist dabei extrem hoch, weil du so nah über dem Boden liegst.
Zum Abschluss noch «Freestyle Crosscountry». Eigentlich sind heir einfach ein paar talentierte Langläufer mit ihren dünnen Latten unterwegs und zeigen, was alles möglich wäre, anstatt langweilig in der Loipe Kilometer abzuspulen.