Viele werden sich darauf freuen, dem Jahr 2020 endlich den Rücken kehren zu können. Am liebsten mit einem grossen Knall. Doch wie so vieles in diesem Jahr, wird auch Silvester anders gefeiert werden müssen.
In Deutschland ist es bereits klar: Es wird keine Böller geben. Oder fast keine. Vor Silvester darf kein Feuerwerk verkauft werden. Auch gilt in vielen Deutschen Städten ein Feuerwerksverbot und landesweit ein An- und Versammlungsverbot. Auch die Niederlande beschlossen ein Feuerwerksverbot.
In der Schweiz ist das alles etwas komplizierter. Denn ob man hierzulande Raketen und Vulkane ablassen darf, liegt in der Kompetenz der Kantone.
Nein. Ob Silvesterzauber in Zürich oder Anstossen auf dem Münsterplatz in Bern: Grössere Feuerwerke und offizielle Feierlichkeiten finden im diesen Jahr nicht statt. Zu gross ist das Risiko, dass sich das Virus in der Zuschauermasse ausbreitet. Auch gilt in der Schweiz seit dem 12. Dezember ein Veranstaltungsverbot und Treffen im öffentlichen Raum sind auf 15 Personen beschränkt.
Wie bereits erwähnt, ist dies kantonal geregelt. Ein kantonales Verbot gibt es aber bislang erst im Wallis. Bei anderen Kantonen sei dies «bislang kein Thema», wie es zum Beispiel im Aargau heisst. Momentan steht einem Raketenabschuss im heimischen Garten also nichts im Weg.
Dass sich dies in den letzten Tagen noch ändert, ist unwahrscheinlich. Man darf sich also mit Pyrotechnik eindecken gehen.
Ja. Aber nicht überall. Bei Coop werden sie grundsätzlich verkauft, jedoch nicht in allen Verkaufsstellen. Bei Lidl gibt es Feuerwerke «nur in der Deutschschweiz und nur in einigen Filialen», wie es auf Anfrage heisst. Grund dafür sind nicht Verbote in der Westschweiz, sondern ein «grösseres Kundenbedürfnis» für Feuerwerk in der Deutschschweiz.
Bei der Migros gibt es seit diesem Sommer fast gar keine Feuerwerke mehr. Grund dafür sei der Schutz der Umwelt, wie die Migros im Juli gegenüber «20 Minuten» sagte. Einzig die Genossenschaft Neuenburg-Freiburg verkauft an drei Standorten noch Feuerwerke, wie es auf Anfrage heisst. Doch auch das könnte sich noch ändern bis Silvester. Aldi verkauft hingegen weiterhin Feuerwerke in der ganzen Schweiz.
Bei dem Unternehmen «Pyrostar», das auf Feuerwerke spezialisiert ist und an drei Standorten in Bern, Solothurn und Luzern verkauft, laufen die Vorbestellungen ebenfalls bereits. «Wir spüren nichts von der Pandemie, die Verkäufe laufen wie immer. Ausser im Wallis natürlich», sagt Franklin Herz, Mediensprecher von «Pyrostar».
Wer das zündeln nicht sein lassen kann, sollte dieses Jahr besonders auf die Sicherheit achten. Denn die Spitäler können einen Ansturm an Pyro-Verletzungen momentan nur schlecht gebrauchen. Jährlich müssen gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung 200 erwerbstätige Erwachsene zum Arzt wegen eines Feuerwerksunfalls. Diese verteilen sich jedoch über das ganze Jahr. 2019 waren es nur etwa 20 Personen an Silvester.
Über die Festtage häufen sich jedoch auch Unfälle mit Kerzen oder auf Skis. Vorsicht ist also angebracht, um das Gesundheitssystem nicht weiter zu belasten.
Eigentlich hat der Bundesrat für die Festtage Ausnahmeregelungen aufgestellt, die es Beizen und Restaurants erlaubt hätten, bis 01:00 Uhr in der Früh geöffnet zu haben. Nun sind Restaurants und Bars seit dem 22. Dezember jedoch gänzlich geschlossen. Ausnahmen gibt es keine, auch nicht an Silvester.
Für die Feier im privaten Rahmen gilt momentan: Höchstens 10 Personen, diese sollten zudem nur aus zwei Haushalten stammen. Die Zwei-Haushalte-Regel ist jedoch keine Pflicht, sondern lediglich eine Empfehlung. Auch wird empfohlen, Feierlichkeiten draussen abzuhalten und auf den Abstand zu achten.
«Zu zehnt um einen Topf» beim traditionellen Fondue Chinoise empfiehlt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen aber nicht. Lieber ein Set pro Haushalt, damit der Abstand eingehalten werden kann.
Fondue
Für die Tiere wäre es auch super❤️
RAZZORBACK
Garp
Ich fänd einen Silvester ganz ohne Feuerwerk wunderschön. Ich weiss gar nicht mehr wann diese Unsitte bei uns Einzug gehalten hat. In der Schweiz feierte man Silvester lange ohne Feuerwerk, im Gegensatz zu D, die hatten aber auch keinen ersten August.