Das hohe Verkehrsaufkommen führt gemäss dem Bundesamt für Strassen (Astra) zu «unerwünschtem Ausweichverkehr» durch Orte entlang der Nationalstrassen. Betroffene Regionen haben daher Massnahmen ergriffen. Der Kanton Graubünden etwa, der wegen der Ausweichroute über den San Bernardino betroffen ist, führt «Rückhalteposten» ein. Diese sollen gemäss Kantonsingenieur Reto Knuchel dazu führen, «dass es einen künstlichen Rückstau gibt auf dem Kantonsstrassennetz, mit der Idee, dass der Verkehr auf der Nationalstrasse bleibt».
Auch das Strassennetz im Kanton Nidwalden kann wegen Baustellen auf der A2 von Auswirkungen des Staus betroffen sein. Sollte es zu Staus kommen, will der Kanton den Verkehr mittels Ampeln am nordseitigen Tunnelportal in Beckenried einen Stau verhindern. Als Folge dessen seien aber vor dem Nordportal des Seelisbergtunnels längere Staus möglich.
Dazu sollen die Autobahneinfahrten je nach Staulage in Beckenried und Buochs in Fahrtrichtung Süden für den Individualverkehr geschlossen werden. Dadurch soll verhindert werden, dass es auf der parallel verlaufenden Kantonsstrasse durch den Ausweichverkehr zu einem Verkehrskollaps kommt.
Bereits in Kraft ist eine Entlastungsmassnahme im Kanton Uri. Dort werden die Einfahrten in Göschenen und Wassen in Fahrtrichtung Süden gesperrt, sobald sich die Autos auf einer Länge ab drei Kilometern zu stauen beginnen. Damit soll die Reise in Richtung Süden ab Amsteg nur noch über die Autobahn möglich sein. Tritt dieses Szenario ein, so wird die Einfahrt Göschenen vier Mal pro Tag für jeweils 15 Minuten geöffnet: Von 06.45 bis 7 Uhr, von 8.15 bis 8.30 Uhr, von 17.15 bis 17.30 Uhr und von 18.45 bis 19 Uhr.
Staut sich der Verkehr auf acht Kilometern, so wird die Geschwindigkeit auf der Autobahn zwischen Altdorf und Amsteg auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert. Damit soll der Reiseverkehr verlangsamt und das Unfallrisiko reduziert werden. Zudem werden in Erstfeld und Amsteg je nach Belastung der Kantonsstrasse die Ausfahrten dosiert.
Gemäss dem Bundesamt für Strassen (Astra) setzt der Osterverkehr bereits am frühen Mittwochnachmittag ein. Ab diesem Zeitpunkt sowie an Gründonnerstag und Karfreitag müssen Reisende demnach mehr Zeit und Nerven mitbringen.
Laut dem Bundesamt werden einige Ausflügler aufgrund des frühen Ostertermins auch in die Skigebiete fahren. Auf diesen Strecken ist insbesondere auf die Wetterverhältnisse zu achten. Gemäss SRF Meteo soll ab Mittwoch eine Kaltfront von West nach Ost über die Schweiz ziehen, die mit 30 bis 70 Millimeter auf der Alpensüdseite am meisten Niederschlag bringen soll. Auch Schnee soll es geben, die Lawinengefahr dürfte ansteigen.
Der Stau am Gotthard ist ein seit Jahren wiederkehrendes Ereignis. Den Rekord an Staulänge seit der Eröffnung des Gotthard-Tunnels im Jahr 1980 hält das Jahr 1998. Damals führte ein Wintereinbruch an Ostern zu einem Stau mit einer Länge von 25 Kilometern. Auf dem zweiten Platz liegt der Karfreitag von 2022 mit einer Staulänge von 22 Kilometern. Das bedeutete eine Wartezeit von dreieinhalb Stunden. (rbu/sda)
Das Durchkommen der Blaulichtorganisationen war in den vergangenen Jahren schlicht nicht mehr möglich und die öffentliche Sicherheit durch den unnötigen Schleichverkehr gefährdet.
Mehr Kapazität gab es ohnehin nicht. Das Nadelöhr kann man nicht umfahren.