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Emigranten: So viele Einwohner jedes Landes wurden im Ausland geboren

Einwohner, die im Ausland geboren wurden.
Diese Länder sind die grössten Schmelztiegel der Welt.Bild: Shutterstock
Die Welt in Karten

In diesem Land wurden fast 90 Prozent im Ausland geboren – so sieht es in der Schweiz aus

10.04.2022, 13:5710.04.2022, 13:57
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Die Welt ist in Bewegung – und mit ihr ihre Bewohner. Unzählige Menschen leben nicht mehr in den Ländern, in denen sie geboren wurden. Eine Weltregion sticht besonders heraus.

In diesen Ländern wurden am meisten Einwohner im Ausland geboren

Und zwar die Golfregion: Sagenhafte 88,1 Prozent der Einwohner der Vereinigten Arabischen Emiraten wurden im Ausland geboren.

Auch die Nationen auf den weiteren Podestplätzen kommen aus dem arabischen Raum: In Katar und Kuwait haben über 70 Prozent ihren Geburtsort in einem anderen Land.

Die Schweiz folgt mit knapp 30 Prozent in dieser Rangliste auf Rang 16. Vor uns liegen allerdings einige Mini-Nationen oder Stadt-Staaten, die strukturbedingt einfacher zu Schmelztiegeln werden. Im Jahr 2000 lag die Quote in der Schweiz noch bei 22 Prozent.

Würden nur Länder mit mindestens einer Million Einwohner berücksichtigt, läge die Schweiz in Europa auf dem ersten Platz. Auf Rang 2 käme dann Schweden mit rund 20 Prozent im Ausland geborenen Einwohnern:

In diesen Ländern wurden am wenigsten Einwohner im Ausland geboren

Am anderen Ende der 193 analysierten Nationen liegt Kuba. Hier sind lediglich 0,03 Prozent der Einwohner im Ausland geboren – das sind rund 3000 Meschen.

Fast noch eindrücklicher ist Rang zwei: 0,07 Prozent hört sich zwar nach sehr wenig an, das entspricht aber rund 1'050'000 Millionen Menschen, die nicht in China geboren wurden.

Dass Europa eher ein Einwanderungskontinent ist, zeigt auch, dass erst auf Rang 45 das erste europäische Land auftaucht: Bosnien und Herzegowina. Rund 1,1 Prozent der Bewohner wurden hier nicht innerhalb der Landesgrenzen geboren.

Und was ist mit den anderen Ländern?

Die Zahlen zu (fast) allen Ländern der Welt findest du in dieser Grafik:

Daten und Quellen
Die Daten zu Einwohnern und ihrem Geburtsort wurden von Our World in Data gesammelt. Geliefert wurden sie von der UN-Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (DESA). Als Emigrant gilt jede/r, der/die nicht im Wohnland geboren wurde. Die Nationalität spielt dabei keine Rolle. Für einige Länder ist der Geburtsort nicht bekannt. In diesen Fällen griff das DESA doch auf die Nationalität zurück.

Die Daten zu den Auslandsschweizern (Punkt 4) stammen vom Bundesamt für Statistik.

Und die Schweizer im Ausland?

Zum Abschluss noch kurz weg von der Geburt, hin zur Nationalität. Das Bundesamt für Statistik hat heute die neusten Zahlen zu Auslandschweizern und -schweizerinnen veröffentlicht.

Ende 2021 lebten 788'000 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland, womit rund jeder zehnte Bürger im Ausland lebt. Gegenüber 2020 sind somit 1,5 Prozent mehr Schweizerinnen und Schweizer im Ausland gemeldet.

64 Prozent davon fanden ihr Zuhause im europäischen Ausland. In Frankreich ist die Schweizer Fraktion mit 203'900 Vertretern deutlich am höchsten. Dahinter folgen Deutschland (96'600), Italien (50'500), das Vereinigte Königreich (38'900) und Spanien (25'100).

Die grösste Zunahme erlebte Portugal, wo jetzt 14,1 Prozent mehr Schweizerinnen und Schweizer leben als noch 2020. Allerdings ist die Gesamtzahl mit 5400 noch immer gering.

286'300 Schweizerinnen und Schweizer leben auf einem anderen Kontinent, namentlich Amerika (23,0%), Asien (6,8%), Ozeanien (4,2%) und Afrika (2,4%).

Drei Viertel der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer (590'500 Personen) verfügen über mindestens eine zweite Staatsangehörigkeit. In Südamerika, insbesondere Chile und Argentinien, sind Schweizerinnen und Schweizer mit mehreren Staatsangehörigkeiten besonders stark vertreten (91,3% bzw. 94,2%).

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Filzstift
10.04.2022 14:52registriert August 2016
Liechtenstein: Viele werden in Grabs SG geboren. Denn Liechtenstein hat keine Geburtsklinik.
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showdebola
10.04.2022 16:47registriert Juli 2020
ich hätte auf Vatikan getippt 🧐
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    Französischer Top-General: «Den Iranern scheinen die Raketen auszugehen»
    Warum fürchtet Israel iranische Hyperschallbomben? Warum weiss der Mossad alles über den Iran? Und hatte Kanzler Merz recht mit seiner Aussage über die israelische «Drecksarbeit»? Antworten gibt das Interview mit dem französischen General Dominique Trinquand.

    Der deutsche Kanzler Friedrich Merz sagte, die Israeli machen im Iran die «Drecksarbeit für uns alle». Was halten Sie von der Aussage?
    Dominique Trinquand:
    Der Kanzler hat recht, wir dürfen Israel nicht allein lassen. Schauen Sie seine geografische Position an: Das Land war und ist von einem sogenannten «Feuerring» umgeben, gebildet aus Milizen in Gaza, Jemen, Irak und Syrien und im Libanon. Wenn man das Westjordanland und nun die schiitische «Zentrale» Iran dazurechnet, dann führt Israel derzeit an sieben Fronten Krieg!

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