In den letzten Tagen wurde der Personalmangel bei der Schweizer Polizei erneut heiss diskutiert. Im SRF plädierte die Waadtländer Polizeikommandantin Sylvie Bula gar für einen Wandel in der Polizei: mit Teilzeitmodellen, neuen Arbeitsformen, besserer Laufbahnentwicklung und generell mehr Flexibilität.
Die UNO empfiehlt 300 Polizisten für 100'000 Einwohner. Das wären in der Schweiz rund 27'000 Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter. Die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten der Schweiz (KKPKS) weist aktuell aber nur einen Bestand von rund 25'300 Kantons- und Gemeindepolizisten aus – rund 18'800 davon sind berechtigt, polizeilichen Zwang anzuwenden. Es fehlen also einige tausend Polizistinnen und Polizisten.
Ein Problem oder einfach «Courant normal»? Ein Vergleich mit dem restlichen Europa gibt Aufschluss.
Im Schnitt sind in den Ländern der Europäischen Union rund 335 Polizistinnen und Polizisten pro 100'000 Einwohner im Einsatz. Knapp über 18 Prozent davon sind Frauen.
Die Schweiz stellt gemäss dem KKPKS 214 Polizistinnen und Polizisten pro 100'000 Einwohner. Damit belegen wir von 34 Ländern den 31. Rang. Nur Dänemark, Island und Finnland haben pro Einwohner noch weniger Gesetzeshüterinnen und Gesetzeshüter.
Deutlich besser sieht es für die Schweiz im internationalen Vergleich beim Frauenanteil aus. Nur in sechs Ländern liegt dieser höher.
Allerdings sind die 25,8 Prozent (Daten von 2021) in der Schweiz auch weiterhin ein zu tiefer Wert. Die KKPKS hat darum ein Merkblatt zum Thema «Sensibilisierung von Frauen für den Polizeidienst» herausgegeben. Darin heisst es, dass «der Frauenanteil in den Korps nur unerheblich steigt und insbesondere die Vertretung von Frauen in Kaderpositionen (zivil und in Uniform) absolut ungenügend ist.»
Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind in Sachen Polizeidichte ebenfalls ziemlich gross. Das Tessin hat mit 327 Polizistinnen und Polizisten pro 100'000 Einwohner die höchste Quote. Auch Basel-Stadt weist mit 306 Gesetzeshüterinnen und Gesetzeshütern noch mehr als die von der UNO angepeilte Zahl aus. Auf die tiefste Quote kommt der Kanton Aargau mit lediglich 136 Polizeibeamten.
Allerdings sind Vergleiche zwischen den Kantonen schwierig. Die Unterschiede in der Polizeidichte lassen sich mit den verschiedenen Arten von Aufgaben erklären, welche die einzelnen Polizeiorgane abdecken müssen. Dazu zählen:
Schauen wir das Ganze in der Schweiz noch von der anderen Seite an. Im Aargau kommt eine Polizistin oder ein Polizist im Schnitt auf 735 Einwohnerinnen und Einwohner, im Tessin dagegen für deren 305. Das schweizweite Mittel liegt bei 466 Personen pro Gesetzeshüter.
Ja, man kann es anklicken, aber mindestens zwei Farben wären doch schon um Längen besser und angenehmer anzuschauen
Interessant wäre eine Statistik zum Verhältnis zwischen Kriminalität und Anzahl Polizisten pro Land.