Schweiz
Migration

Zuwanderung: 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat Migrationshintergrund

Passanten an der Zuercher Bahnhofstrasse, am Freitag, 7. Oktober 2016, in Zuerich. (KEYSTONE/Manuel Lopez)
Bild: KEYSTONE

Diese Grafiken zeigen, wie viele Leute in der Schweiz einen Migrations-Hintergrund haben

06.11.2023, 13:2007.11.2023, 10:31
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2022 haben erstmals zwei Fünftel der über 15-jährigen Bevölkerung in der Schweiz einen Migrationshintergrund aufgewiesen. Nahezu 80 Prozent davon sind im Ausland geboren und gehören damit zur ersten Generation.

2021 hatte der Anteil der Bevölkerung im Alter von über 15 Jahren mit Migrationshintergrund noch 39 Prozent betragen. 2022 wohnten insgesamt 2'951'000 Personen mit ausländischer Herkunft in der Schweiz, wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte.

Bevölkerung nach Migrationsstatus und Staatsangehörigkeit:

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grafik: bfs – bundesamt für statistik

2'342'000 von ihnen sind im Ausland geboren. Die übrigen 20 Prozent oder 609'000 Personen wurden in der Schweiz geboren, gehören also der zweiten Einwanderergeneration an.

Fast 40 Prozent sind Schweizer/innen

38 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund hatten 2022 die schweizerische Staatsbürgerschaft. Am zweithäufigsten verfügte dieser Bevölkerungsanteil mit 10 Prozent über einen italienischen Pass, gefolgt von der deutschen Staatsangehörigkeit mit 9 Prozent.

Dahinter reihten sich Portugal, Frankreich, Kosovo, Spanien, die Türkei, Serbien und Nordmazedonien ein. 624'000 Personen mit Migrationshintergrund hatten andere Staatsangehörigkeiten.

Altersaufbau der ständigen Wohnbevölkerung nach Migrationsstatus:

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grafik: bfs – bundesamt für statistik

Die Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit erneuert sich stärker. Rund die Hälfte der im Jahr 2022 anwesenden ausländischen Personen waren 2012 noch nicht hier; die Mehrheit ist im Lauf des untersuchten Jahrzehnts eingewandert. Nur ein kleiner Teil des Wachstums lässt sich auf Geburten ausländischer Kinder zurückführen. Gut ein Viertel der im Jahr 2012 anwesenden ausländischen Personen war zehn Jahre später ausgewandert oder – in selteneren Fällen verstorben. (pre/sda)

Demografische Bilanz nach Staatsangehörigkeit:

Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung der Schweiz. Stand: 31.12.2022.
Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung der Schweiz. Stand: 31.12.2022.grafik: bfs – bundesamt für Statistik
So wird der Migrationsstatus definiert:
Der Migrationsstatus einer Person lässt sich durch die Kombination der persönlichen Merkmale Geburtsland und Staatsangehörigkeit (aktuell und bei Geburt) sowie des Merkmals Geburtsland beider Elternteile bestimmen. Zur vom BFS definierten «Bevölkerung mit Migrationshintergrund» gehören Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und eingebürgerte Schweizerinnen und Schweizer – mit Ausnahme der in der Schweiz Geborenen mit Eltern, die beide in der Schweiz geboren wurden (3. Generation) – sowie die gebürtigen Schweizerinnen und Schweizer mit Eltern, die beide im Ausland geboren wurden.
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127 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sunny (1)
06.11.2023 14:32registriert Oktober 2017
Bei mir sind die Groß- oder Urgroßeltern eingewandert und daher nicht mehr in der Statistik berücksichtigt. Wäre spannend zu sehen wie die Zahlen aussehen würden wenn man solche Daten auch ausgewertet hätte. Ich schätze mal nicht mehr als 30% unsere Bevölkerung wäre dann noch wahrer Schweizer.
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Chalbsbratwurst
06.11.2023 15:01registriert Juli 2020
Ich bin ein reinrassiger Schweizer mit Stammbaum ;-)
Der Stammbaum geht 7 oder 8 Generatinen zurück (bin nicht mehr ganz sicher).
Erstaunlicherweise stinkt es trotzdem immer noch beim kacken ;-)
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Rim
06.11.2023 16:23registriert Februar 2018
Richtig Sunny. Es ist wichtig und richtig zu wissen, dass die Schweiz seit jeher ein Einwanderungsland war. "Völkerwanderungen" hat es schon immer gegeben. Manchmal ist es deshalb etwas peinlich, wenn sich Nachkommen von Einwanderern aus dem 19JH. z.b. (Blocher und v.a.m) gegenüber Einwanderern aus dem 20./21. JH als "Urschweizer" - Rütlischwur 1291 - aufspielen. Sind sie nicht. Selbst meine Vorfahren (1376 zum ersten Mal in Dokumenten erwähnt) sind vielleicht keine Urschweizer. Auch im 16JH. + 17 JH. 30 J. Relikriege und im 18.+19JH gabs grosse EinwanderungsW. "Echte CH" = offene Geister :-
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