Schweiz
Kunst

Verträge zwischen Bührle-Stiftung und Kunsthaus bald öffentlich

Verträge zwischen Bührle-Stiftung und Kunsthaus sollen im Februar veröffentlicht werden

10.02.2022, 15:2410.02.2022, 16:04
Mehr «Schweiz»

Der bisherige und der neue Leihvertrag zwischen der Bührle-Stiftung und der Zürcher Kunstgesellschaft sollen vollständig veröffentlicht werden. Die Offenlegung soll erfolgen, sobald der neue Vertrag unterzeichnet ist.

Der Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft, dem Trägerverein des Kunsthauses, habe am Mittwoch beschlossen, dass sowohl der 2012 abgeschlossene Dauerleihvertrag zwischen der Stiftung Sammlung Emil Bührle, der Stifterfamilie und der Zürcher Kunstgesellschaft als auch der neue Ablösevertrag vollständig veröffentlicht werden. Die Dokumente sollen zugänglich gemacht werden, sobald der neue Vertrag unterzeichnet wurde.

Sammlung Buehrle im Erweiterungsbau des neuen Kunsthaus Zuerich am Mittwoch, 6. Oktober 2021. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Exponate der Sammlung Bührle im Erweiterungsbau des neuen Kunsthauses Zürich.Bild: keystone

Ursprünglich sollten die Dokumente bereits im Januar veröffentlicht werden. Nun wird eine Veröffentlichung im Februar angestrebt, wie das Kunsthaus Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag mitteilte.

Provenienz der Bilder wird erneut geprüft

Die Bührle-Stiftung und das Kunsthaus stehen in der Kritik. Unter anderem darum, weil der Direktor der Stiftung selber untersucht hatte, ob unter den ausgeliehenen Werken solche mit problematischer Herkunft dabei sind. Gemäss Kritikern der Sammlung könnte Bührle zur Zeit des Zweiten Weltkriegs auch Kunstwerke gekauft haben von jüdischen Sammlern, die aufgrund ihrer Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Deutschland in wirtschaftliche Not geraten sind.

Dokumente des Archivs der Sammlung E.G. Buehrle waehrend einer Medienkonferenz zur Provenienz-Forschung der Sammlung E.G. Buehrle im Kunsthaus Zuerich, am Mittwoch, 15. Dezember 2021 in Zuerich. (KEYS ...
Zettelkasten des Archivs der Sammlung E.G. Bührle während einer Medienkonferenz zur Provenienz-Forschung, 15. Dezember 2021.Bild: keystone

Die stiftungseigene Herkunftsforschung brachte bislang zu Tage, dass es bei keinem der Bilder hinreichend begründete Hinweise auf eine problematische Herkunft gibt. Das Kunsthaus Zürich hat nach Aufkommen einer heftigen Debatte darüber und nach einer Forderung der Stadt Zürich beschlossen, dass ein unabhängiges Expertengremium abklären soll, ob die Stiftung ihre Provenienzforschung richtig betrieben und die Ergebnisse korrekt präsentiert hat.

Emil Georg Bührle war durch Waffengeschäfte während und nach dem Zweiten Weltkrieg zum damals reichsten Mann der Schweiz geworden.

(yam/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Bilder sehen verblüffend real aus: Künstler Ruslan Kazarez vermischt Zeichnungen und Realität
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
«Das ist unmenschlich!»: Schwere Vorwürfe in der Syrien-«Arena» – und mittendrin ein Syrer
Diktator Baschar al-Assad ist gestürzt. Und jetzt? Syrer zurückschaffen, findet die SVP. Unmenschlich, finden die anderen. Für die Politiker in der SRF-«Arena» ist die Diskussion ein Polit-Theater von vielen. Für Syrer Husam Kelzi wird über seine Zukunft entschieden. Eine quälende Sendung.

Verfolgung, Unterdrückung, Überwachung, Folter, Mord. So sah das Leben für Syrerinnen und Syrer unter Diktator Baschar al-Assad aus. 24 Jahre lang. Rechnet man hinzu, dass davor sein Vater Hafiz al-Assad über Syrien herrschte, ergibt sich eine Schreckensherrschaft von 57 Jahren.

Zur Story