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Best-of Dominic Deville: Diese 7 Momente bleiben uns in Erinnerung

«Deville» geht – diese 7 Ausschnitte bleiben

27.05.2023, 20:5428.05.2023, 15:29
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Der Comedian Dominic Deville verlässt das SRF. An Pfingstmontag wird seine Sendung «Deville», die er ganze sieben Jahre lang moderierte, zum letzten Mal ausgestrahlt. Welches Format und vor allem welcher Comedian den Sendeplatz nach dem allwöchentlichen «Tatort» erhält, ist noch nicht bekannt – nur, dass diese Affiche bereits für einige Verwirrung und rote Köpfe sorgte.

Aber wir wollen jetzt nicht über die Nachfolge reden, sondern viel eher den abtretenden Dominic Deville würdigen. Der gelernte Kindergärtner produzierte in den sieben Jahren 153 Folgen in 15 Staffeln. Er erhielt den Salzburger Stier und schaffte es sogar, im renommierten «Time Magazine» Erwähnung zu finden.

Da Humor bekanntlich Geschmackssache ist, überlassen wir das abschliessende Urteil über die Sendung den Zuschauenden. Was «Deville» aber ausmachte, war eine ziemlich konsequente Haltung – die dem Sender und ihrem Comedian das eine oder andere Mal auch Ärger einbrachte.

Wir werfen einen Blick zurück auf eine Auswahl an lustigen oder denkwürdigen Ausschnitten der Sendung, die uns auch nach der Absetzung von «Deville» noch im Kopf bleiben werden.

«Switzerland Second»

Es war «Devilles» erster viraler Hit überhaupt, mit der es die Sendung sogar zur Erwähnung im «Time Magazine» brachte: eine Parodie über Trumps Wahlspruch «America First». Deville reihte sich mit dem Clip ein in eine Reihe europäischer Comedians, die mit viel Sarkasmus ihr eigenes Land «bewarben».

Die Endjahresroasts

Ganz nach dem US-amerikanischen Vorbild, bei dem Ehrengäste von berühmten Kolleginnen und Kollegen mit derben Sprüchen «geehrt» werden, lud «Deville» 2021 und 2022 zum Endjahresroast.

Der Endjahresroast 2021

Und der Roast hielt, was er versprach: 2021 gaben sich unter anderem die Grünen-Politikerin Sibel Arslan, die sich beispielsweise über Maurers Glatze lustig machte, und Comedian Renato Kaiser aufs Dach. 2022 waren es Knackeboul, Sanija Ameti und Co., die den Rahmen von Dingen, die im Schweizer TV öffentlich sagbar sind, ordentlich ausloteten – wenn nicht sogar etwas sprengten. Aber schaut selbst:

Der Endjahresroast 2022

Mit Mama in der Sendung

Als Devilles Sidekick, der St.Galler Komiker Manuel Stahlberger, krankheitshalber abwesend ist, droht eine Panne. Doch für adäquaten Ersatz ist kurzerhand gesorgt: Dominics Mutter Ingrid Deville. Um es vorwegzunehmen: Sie meistert ihren TV-Auftritt mit Bravour.

Hier kannst du die entsprechende Folge nachschauen (Mama Ingrid hat ihren Auftritt ab 01:05).

Deville und die AKWs

Im Frühjahr 2023 wirbt die atomfreundliche Volksinitiative «Blackout stoppen» mit Ausschnitten aus «Deville» um Unterschriften. Das Problem: Die Ausschnitte sind ziemlich aus dem Kontext gerissen. In Wahrheit dürften Devilles Witze dem Initiativkomitee ganz und gar nicht in den Kram gepasst haben.

Hier kannst du die entsprechende Sendung nachschauen.

Dominic Deville, Atomkraftwerke
Dominic Deville und die Atomkraftwerke sind keine Freunde.screenshot: youtube

Es war allerdings nicht das erste Mal, dass Dominic Deville seine «Probleme» mit Kernkraftwerken bekundete. 2016: Die SRF-Satireshow «Deville» ist zurück. In der ersten Folge der zweiten Staffel dominiert ein Thema: der mögliche Atomausstieg. Dabei bezieht Dominic Deville klar Position für einen solchen. Er drückt während der Sendung seinem Gast, Sänger Baschi, einen Baseballschläger in die Hand und bittet ihn, auf die fünf Kühltürme aus Pappmaché, die an der Decke hängen, einzuschlagen.

Baschi fragt dabei noch erstaunt seinen Gastgeber: «Missbrauchst du mich für eine politische Aussage?» Doch Deville winkt ab und argumentiert, das sei natürlich nicht politisch gemeint. Im Nachgang fragten sich aber trotzdem viele: Darf er das? Das SRF selbst fand: Ja. So sagte der damalige Bereichsleiter Unterhaltung beim SRF: «Satire ist ein zulässiges Mittel der journalistischen Auseinandersetzung.»

«Newsli»

Für viele waren sie das Highlight der «Deville»-Sendungen: die «Newslis». Der ausgebildete Kindergärtner Deville setzte sich dafür jeweils neben eine Handvoll Kindergartenkinder und wollte von ihnen wissen, was sie so zum Weltgeschehen zu sagen haben. Das Resultat: etwa das, was man erwarten würde.

Deville: «Gerade fuhr der längste Zug durch die Welt. Was glaubt ihr, wie lange war der?»

Kind 1: «100 Jahre. »

«Okay, und was meinst du?»

Kind 2: «Hundertnünzäh-hundert-hundert-nünzäh-nünzäh-hundert-hundert-nünzäh-elf-zäh.»

«Do they know it’s Europe?»

Mehrere Male beteiligte sich Deville an internationalen Sketches. 2019, zum Beispiel, gehörte er zu den Mitwirkenden an dem europaübergreifend erstellten Musikvideo «Do they know it's Europe». Unter den 20 Künstlern aus 16 Ländern war auch Comedian Jan Böhmermann aus Deutschland.

Implizit wurde in dem Lied, das angelehnt war an das Benefiz-Lied «Do They Know It’s Christmas?» der Gruppe Band Aid, zum Wählen an der Europawahl aufgerufen.

Das «Freundebuch»

Ein weiteres Format, das zu den Highlights der Sendung gehörte, war das «Freundebuch». Deville und seine Mitarbeitenden liessen dabei jeweils eine berühmte Person, vornehmlich Politikerinnen und Politiker, ein «Freundebuch» «ausfüllen» – natürlich alles fiktiv. Aber sehr lustig.

So «erfuhr» man zum Beispiel, dass Alain Bersets Lieblingsfilm «Herr der Ringier» ist, zu Albert Röstis Lieblingsbüchern «Lobby Dick» und «Auto-Biografien» gehören und Viola Amherd gerne «Grenadiersirup» trinkt und an die «10 Aufgebote» glaubt.

(lyn/lak)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ChruschteChranz
27.05.2023 21:18registriert Januar 2022
Wirklich sehr schade...😪
Ich habe die Sendung immer voll abgefeiert!
Vielen Dank Devil für die geilen Sprüche und Lacher am Sonntag Abend. War schön mit Dir
👏👏👏😘
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ralck
27.05.2023 21:11registriert Juni 2015
und wo ist das FIIIIIIRABIG-BIER BITTE!?! definitiv einer der besten und bekanntesten Sketchs! 😂😂
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Marbikius
27.05.2023 22:14registriert Juli 2021
Schade dass wir Dominic nicht mehr sehen. Danke an dieser Stelle für deine geilen Beiträge und hoffe, dich bald wieder mal zu treffen. Zwei der drei gehandelten Kandidaten haben das Format in Moderation. Ich würde für Büssi oder Patty vielleicht sogar würfeln, denn ich finde beide gleichermassen talentiert und fähig. Aber bitte keine von SRF weichgespülten Möchtergernlustigschenkelklopfenkandidaten.
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