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Unwetter: Bevölkerung des Tessiner Bavonatals mit Helikopter evakuiert

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Unwetter-Katastrophe im Tessin und Wallis
Die eingestürzte Visletto-Brücke bei Cevio im Maggiatal in der Südschweiz am Sonntag, 30. Juni 2024.
quelle: keystone / michael buholzer
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Heftiger Regen angesagt: Bevölkerung des Tessiner Bavonatals mit dem Helikopter evakuiert

In mehreren Teilen der Schweiz kam es am und seit dem Wochenende zu schweren Unwettern. Im Tessin gab es massive Erdrutsche und Überschwemmungen. Auch das Wallis kämpfte erneut mit Wassermassen. Hier sind alle aktuellen Entwicklungen in der Übersicht.
05.07.2024, 16:27
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Das sind die neusten Entwicklungen

  • Im Wallis und im Tessin kam es an den letzten beiden Wochenenden zu starken Unwettern. Der Bund rief dabei für Teile des Tessins Gefahrenstufe vier (= grosse Gefahr) wegen Hochwassers aus. Für die Rhone im Wallis, galt sogar Stufe 5 (= sehr grosse Gefahr) des Hochwasseralarms.
  • Besonders betroffen waren einige Tessiner Täler, wie beispielsweise das Maggiatal. Dort wurde die Bevölkerung, die am Fluss wohnt, aufgefordert, ihre Häuser zu evakuieren und sich in die Höhe zu begeben.
  • Bisher kamen acht Menschen wegen der Unwetter ums Leben. In Graubünden (in der Vorwoche) starben zwei Personen, im Tessin fünf und im Wallis eine. Insgesamt werden in den drei Kantonen noch sechs Personen vermisst (Stand Donnerstagmorgen).
  • Die Armee sowie Freiwillige helfen bei der Beseitigung der riesigen Mengen an Schutt. Murgänge und Überschwemmungen spülten mehrere tausend Tonnen Schutt in Wohn- und Industriegebiete.
So sah es am Dienstagmittag in Locarno aus.Video: instagram
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16:22
Bavonatal im Tessin wird evakuiert
Im Tessin sind wegen der für das Wochenende vorhergesagten Niederschläge Evakuierungen vorgesehen. Aufgrund der für die nächsten Tage erwarteten Regenfälle und der Risikoanalyse seien Vorsichtsmassnahmen ergriffen worden, hiess es.

Die Bevölkerung des Bavonatals wird am Freitag fast gänzlich mit Helikoptern evakuiert. Dies teilte der regionale Kommandostab (SMRC), der zur Bewältigung der Ereignisse im Vallemaggia tätig ist, am Freitag mit.

Für Samstag sind weitere Evakuierungen geplant. Die Bewohner werden gebeten, die betroffenen Gebiete in Absprache mit den betroffenen Gemeinden und den Rettungsdiensten zu verlassen. Anschliessend werden die Strassenzufahrten zu den von den Massnahmen betroffenen Gebieten für den Individualverkehr gesperrt, wie es weiter hiess.

Für diejenigen, die nicht bei Verwandten oder Bekannten untergebracht werden können, wird laut Mitteilung eine Unterkunft im Zivilschutzzentrum in Ascona zur Verfügung gestellt. Es würden laufend Analysen durchgeführt, um die Notfallpläne zu aktualisieren. (sda)
15:24
Kanton Uri und Luzerner Katholiken spenden
Der Kanton Uri spendet für die Soforthilfe in den Schweizer Unwettergebieten 25'000 Franken. Die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern leistet einen Beitrag von 20'000 Franken.

Die Unwetter hätten in den letzten zwei Wochen im Tessin, im Wallis und in Graubünden grosse Schäden angerichtet, teilte der Urner Regierungsrat am Freitag mit. Mehrere Menschen seien ums Leben gekommen, viele hätten ihre Häuser verlassen müssen.

Der Kanton Uri spendet seinen Beitrag der «Glückskette». Die Spende der Luzerner Katholiken geht an die Caritas Schweiz. Diese leiste derzeit im Misox in Graubünden Einzelfallsoforthilfe, teilte die Landeskirche mit, der pro Jahr rund 200'000 Franken für Soforthilfe zur Verfügung steht. (sda)
10:34
Notbrücke hätte Bauarbeiten bei A13 verlangsamt
Die San-Bernardino-Route A13 ist wieder offen. Der durch die Unwetter weggespülte Strassenabschnitt bei Lostallo GR kann einspurig befahren werden. Wie das Astra nun mitteilte, hat die schnelle Wiedereröffnung auch mit dem Verzicht auf eine Notbrücke zu tun.

Eine Notbrücke wäre nicht zweckmässig gewesen,
schrieb das Bundesamt für Strassen (Astra) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag. Für eine Notbrücke hätte es zusätzliche Bauarbeiten gebraucht, die dann die für die Strasse notwendigen Arbeiten beeinträchtigt hätten.
epa11458413 A picture taken with a drone shows the reopened A13 motorway in Lostallo, Switzerland, 05 July 2024. The A13 San Bernardino route, an important north-south transit route with one lane in e ...
Bild: keystone
Ausserdem hätte die Brücke nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h befahren werden dürfen. Damit wäre die Kapazität für einen stabilen Strassenbetrieb zu gering gewesen, hiess es weiter.

Zur Zeit können Personenwagen und der Schwerverkehr die reparierte Stelle der Autobahn A13 im Gegenverkehr mit Tempo 80 passieren. Die Öffnung des Streckenabschnitts sei seitens des Astra am Freitagmorgen vor Ort überwacht worden. Planmässig seien auch die Wechseltextanzeigen, die Verkehrsteilnehmende zuvor über die Sperrung informiert hatten, umgeschaltet worden.

Bis die Autobahn wieder im gewohnten Umfang befahrbar ist, dauert es nach neusten Schätzungen bis im kommenden Herbst. Die Kapazität der A13 falle mit der Einschränkung aber schätzungsweise kaum geringer als bei Normalbetrieb aus.

Wiederaufbau kostet 5 bis 7 Millionen

Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten kosten gemäss Aussagen des Astra fünf bis sieben Millionen Franken. Nach nur zwei Wochen gelang es den Verantwortlichen, die provisorische Strecke freizugeben.

Dies führt das Astra auf die ununterbrochenen Bauarbeiten dank des stabilen Wetters und die fast unbeschädigte nahegelegene Buffalora-Brücke zurück. Dennoch empfiehlt das Astra die Strecke vorerst nicht als Alternativroute zur A2.

Man wolle zuerst sicherstellen, dass der Betrieb der A13 wie erwartet ausfalle, sagte das Astra zu Keystone-SDA. Erst wenn es die Verkehrsbedingungen zuliessen, werde die A13 wieder als Alternativroute zur A2 am Gotthard empfohlen. (sda)
21:50
San-Bernardino-Route ab dem frühen Freitagmorgen wieder offen
Ab morgen Freitag um 05.00 Uhr ist auf der durch Unwetter zerstörte A13 bei Lostallo GR wieder eine Fahrspur pro Richtung offen. Sie kann von Personenwagen und auch vom Schwerverkehr mit Tempo 80 befahren werden, wie das Bundesamt für Strassen am Donnerstag mitteilte. Auch der Simplonpass soll am Freitag wieder eröffnet werden.

Der rasche Wiederaufbau innert knapp zwei Wochen habe mehrere Gründe, schreibt das Bundesamt für Strassen (Astra). Dank der stabilen Witterung hätten die Bauarbeiten an der Strasse nie unterbrochen werden müssen und die nahe gelegene Buffalora-Brücke habe keine wesentlichen Schäden davongetragen.

Die Bauunternehmen waren in der Lage, einen grossen Maschinenpark und die Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, wie das Astra schreibt. Der Bau sei im Zweischichtbetrieb und auch am Wochenende erfolgt. Die Arbeiten für die Gesamtsanierung des vierspurigen, durch das Hochwasser weggespülten Strassenabschnitts dauerten bis Herbst 2024, schreibt das Astra.

Zu den möglichen Alternativrouten teilte das Astra mit, dass der Simplonpass ab Freitag, 18.00 Uhr wieder eröffnet werde. Dieser war seit letztem Samstag aufgrund von Murgängen gesperrt. Weil am kommenden Wochenende wieder mit Regen zu rechnen sei, müsse die Situation dort genau beobachtet werden.

Das Astra gehe davon aus, dass mit der Öffnung der A13 und des Simplonpasses sich die Situation auf der Autobahn A2 beim Gotthard sowie am Grossen St. Bernhard wieder normalisieren werde. (sda)
21:48
Vier Personen im Maggiatal weiterhin vermisst
Im vom Unwetter stark getroffenen oberen Maggiatal werden weiterhin vier Personen vermisst. Fünf vermisste Personen sind bisher tot geborgen worden, eine davon sei noch unidentifiziert, sagte der Einsatzleiter des Tessiner Notfallstabs am Donnerstag vor den Medien.

Die Suche gehe weiter, erklärte Antonio Ciocco am frühen Donnerstagabend vor den Medien in Locarno. Sie konzentriere sich derzeit vor allem auf die Flussläufe. Spezialisten gingen all jenen Stellen nach, in denen Spuren gefunden werden könnten.

Die Suche sei stark wetterabhängig, fuhr Ciosso fort. Zudem müsse das Wasser klar sein, was nach den heftigen Regenfällen vom vergangenen Wochenende nicht überall der Fall ist.

Für das Wochenende sagt Meteo Schweiz für das obere Maggiatal erneut starke Regenfälle voraus. Für Samstag sind für Cevio 23 Milimeter Niederschlag, für Sonntag 39 Milimeter prognostiziert. Auch Gewitter würden erwartet, sagte Ciocco. (sda)
epa11457282 A police helicopter searches for missing bodies in the river Maggia in Locarno, southern Switzerland, 04 July 2024. Severe storms and torrential rain over the last weekend left five people ...
Bild: keystone
20:04
Krisenstab bereitet für kommende Regenfälle Evakuierungen vor
Im von einem Unwetter stark getroffenen oberen Maggiatal werden für das kommende Wochenende erneut Gewitter und Regenfälle erwartet. Der Krisenstab arbeitet an einem Evakuationsplan, wie er am Donnerstag vor den Medien in Locarno erklärte.

Die Situation sei nun natürlich eine andere, erklärte der Kantonsgeologe Andrea Pedrazzini vor den Medien. Im oberen Maggiatal gebe es «offene Erdrutsche», und die Flussläufe hätten ihre Flussbetten verlassen. Das mache die ganze Zone sensibler. «Wir müssen sehr vorsichtig damit umgehen», resümierte Pedrazzini.

Derzeit arbeite der Notfallstab daran, Zonen auszuarbeiten, welche gesperrt werden müssten. Wie viele Personen potentiell evakuiert werden müssen, konnte der Geologe noch nicht sagen. Sobald der Plan stehe, werde man die betreffenden Personen kontaktieren. (sda)
19:54
550 Anrufe auf Hotline wegen Unwetter im Maggiatal
Nach einem Unwetter im oberen Maggiatal sind bisher 550 Anrufe auf der eigens dafür eingerichteten kantonalen Hotline eingegangen. Dies erklärte der Tessiner Notfallstab an einer Pressekonferenz in Locarno.

Alle Hinweise der Anrufenden seien zurückverfolgt und erledigt worden, hielt der Einsatzleiter Antonio Ciocco fest.

Er fügte an, dass derzeit von Exkursionen ins Bavona- und obere Maggiatal abgesehen werden solle. (sda)
The bus stop sign is seen in massive landslide in Fontana, in Val Bavona in the Maggia Valley, southern Switzerland on Thursday July 4, 2024. Severe storms and torrential rain over the last weekend le ...
Bild: keystone
19:51
Ab Freitag verkehren wieder Kursschiffe auf dem Lago Maggiore
Ab Freitag verkehren wieder Kursschiffe auf dem Lago Maggiore. Dies teilte am Donnerstagabend die Schifffahrtsgesellschaft des Luganersees mit.

Die Schifffahrt auf dem Lago Maggiore war seit Sonntag eingestellt. Grund war laut Informationen der Schifffahrtsgesellschaft des Luganersee das viele Material, welches die Flüsse nach den Unwettern in den Langensee getragen hatten. (sda)
16:23
Aktive Suche nach vermisstem Mann in Binn VS unterbrochen
Nach den verheerenden Unwettern im Wallis vom vergangenen Wochenende haben die Einsatzkräfte die aktive Suche nach einem vermissten Mann in der Gemeinde Binn unterbrochen. Die Suche nach ihm blieb bis Donnerstag ohne Erfolg.

Der 52-Jährige war am späten Samstagabend wegen einer Störungsmeldung in einem Kraftwerk in der Region Heiligkreuz in Binn ausgerückt, wie die Kantonspolizei Wallis am Donnerstag mitteilte. Nach der Behebung der Störung verliess er das Gebäude.

Laut Polizei ist davon auszugehen, dass er in der Folge von den Geröllmassen mitgerissen wurde. Seither fehlt vom Mann und dem Fahrzeug jede Spur.

Die Kantonspolizei, die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) und weitere Rettungskräfte setzten in der Folge im betroffenen Gebiet zahlreiche Mittel zu Land und aus der Luft ein, um nach dem Vermissten zu suchen. Nachdem der Schadensplatz erneut abgeflogen und die Hundestaffel der Kantonspolizei auf dem Schuttkegel erfolglos nach dem Vermissten gesucht hatte, werden im betroffenen Gebiet nun die Geröllmassen abgetragen.

Sollten im Zuge dessen neue Hinweise auf den Verbleib des Mannes auftauchen, werde die aktive Suche wieder aufgenommen, teilte die Polizei weiter mit. (dab/sda)
13:54
Badeverbot für die Maggia und Teile des Lago Maggiore
Infolge der heftigen Unwetter von vergangenem Wochenende ist das Baden in der Maggia sowie in Teilen des Lago Maggiore verboten. Dies teilte der Tessiner Notfallstab am Donnerstag mit.

Demnach ist das Baden im Lago Maggiore überall da verboten, wo Geröll und Holz durch das Unwetter angeschwemmt wurde. Konkret betroffen sind die Gebiete in Locarno, Ascona und Tenero.

Eine Aufhebung des Verbots werde erst in Betracht gezogen, nachdem laufende Analysen des kantonalen Labors abgeschlossen seien, hiess es. (sda)
12:27
200 Personen dürfen nach Evakuierung im Wallis zurück
Nach einem Murgang im Val de Bagnes VS kann ein Grossteil der 240 in Sicherheit gebrachten Personen wieder in seine Häuser zurückkehren. Das Dorf Champsec war in der Nacht auf Donnerstag wegen einer bedrohlichen Lage vorsorglich evakuiert worden.

«Fast alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Champsec können zurückkehren», sagte der stellvertretende Gemeindesekretär von Val de Bagnes, Antoine Schaller, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Von den rund 200 Betroffenen dürften nur die Bewohnenden von fünf Häusern am Ufer der Dranse de Bagnes nicht in ihre Wohnungen zurück.

Für die rund vierzig Personen aus den Weilern Les Epenays und Fregnoley sowie vom Campingplatz Champsec blieben die Vorsichtsmassnahmen zunächst bestehen. Die Behörden hatten am Mittwochnachmittag nach dem Niedergang der Schlammlawine im Torrent du Fregnoley die Evakuierung dieser drei Orte angeordnet.

Am späten Abend räumte die Gemeinde aufgrund der zunehmenden Schlammmasse auf der Strasse und in der Umgebung der Dranse auch das Dorf Champsec. Ausserdem unterspülte der Wildbach Fregnoley eine ehemalige Mülldeponie und verschüttete teilweise die Kantonsstrasse.

Die Räumung dieser Strasse werde mehrere Tage in Anspruch nehmen, sagte Gemeindesekretär Schaller. Es sei jedoch möglich, die Strasse zu benutzen, die über Sarreyer nach Verbier führe, um in den oberen Talabschnitt zu gelangen.

Die bislang von der Aussenwelt abgeschnittene Ortschaft Lourtier ist wieder zugänglich. Der Verkehr ist jedoch erschwert und wird überwacht, weil die Strasse über eine Brücke führt, die den Fregnoley überquert. (sda)
22:34
Zwei Weiler und ein Campingplatz im Wallis evakuiert
Die Walliser Behörden haben am Mittwoch nach heftigen Regenfällen einen Campingplatz und die beiden Weiler Le Frignoley und Les Epenays im Val de Bagnes evakuieren lassen. Der Zutritt ins Gebiet um einen Bach und den Fluss Danse ist verboten.

Der obere Talteil war unzugänglich. Beide Zufahrtsstrassen sind ab den Ortschaften Champsec und Sarreyer für den Verkehr gesperrt. Die Alarm-App Swiss Altert meldete am Abend, das Betreten des Gebiets sei verboten. Es gelte, sich unbedingt von Bach- und Flussufern fernzuhalten.

Gemäss den Angaben des Alarmdienstes kam es am Wildbach Le Frignoley, der bereits einen Murgang ausgelöst hatte, zu weiteren Abgängen von Schlamm und Schutt. Für die Nacht organisierten die Behörden einen Überwachungsdienst am Bach und bis zum talabwärts liegenden Dorf Etiez am Rhone-Nebenfluss Dranse. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort.

Die Wassermassen des über die Ufer getretenen Wildbachs spülten am Mittwoch nach Starkregen am Alpenkamm eine alte Deponie aus, wie Vincent Pellisser, der Chef der zuständigen kantonalen Dienststelle, im Radio RTS sagte. Dabei flossen viel Schlamm und Schutt auf die Kantonsstrasse.

Pellisser versicherte, die Deponie stehe nicht im Verzeichnis der Standorte mit Altlasten. Das Risiko einer Umweltverschmutzung sei gering. Hingegen sei die Gefahr gross, dass Schutt und Schlamm aus dem Wildbach den Fluss Dranse einem Pfropfen gleich verstopfen könnte.

Gegen Abend bildete sich aufgrund der Erosion aus einem Murgang oberhalb des Wildbachs und des erhöhten Wasserabflusses ein See im Tal, wie die Gemeindebehörden des Val de Bagnes mitteilten.

Nach Angaben der Behörden gab es bis am Abend keine Schäden an Infrastrukturen, aber das Risiko sei so gross, dass die Bevölkerung und die Gäste des Campingplatzes in Sicherheit gebracht worden seien. Die Evakuierten fanden in zwei Mehrzwecksälen Unterkunft oder privat. Der Gemeindekrisenstab beschloss, die Massnahmen bis auf weiteres aufrechtzuerhalten. (sda)
überflutete campingplätze unwetter 3.7.2024 le Frignoley und les Epenays
Bild: keystone-sda
18:44
Armee hilft auch im Goms
Insgesamt leisten im Wallis knapp 100 Armeeangehörige Katastrophenhilfe. Rund 30 von ihnen seien damit beschäftigt, Strassen in Saas-Grund von Schutt zu befreien, sagte der Einsatzleiter der Armee, Oberstleutnant Jean-Claude Gagliardi, Keystone-SDA.

Aktiv ist die Armee laut Gagliardi auch im Goms sowie in der Umgebung von Siders. Im Goms gehe es vor allem darum, Wasserläufe von angehäuftem Schutt zu befreien, um weitere Überschwemmungen zu verhindern, erklärte der Einsatzleiter der Armee. (sda)
18:36
Acht Tote und sechs Vermisste nach zwei Unwetter-Wochenenden
Nach den zwei verheerenden Unwetter-Wochenenden zuerst im Bündner Südtal Misox und danach im Wallis und Tessin ist die Bilanz erschütternd: Acht Menschen starben insgesamt und sechs wurden laut den Kantonsbehörden auch am Mittwoch noch vermisst.

Im Misox starben zwei Menschen, ein Mann blieb weiterhin vermisst, eine bislang vermisst gemeldete Frau dagegen konnte bereits am Unwetter-Wochenende lebend aus den Schuttmassen geborgen werden.

Im Wallis starb ein Mann in Saas-Grund, eine Person wurde weiterhin in der Region Binn vermisst. Und im Tessin wurde erst am Mittwoch im Maggiatal ein fünftes Todesopfer geborgen; vier Menschen werden weiterhin vermisst. (sda)
15:33
Über 100 Häuser vom Unwetter im oberen Maggiatal getroffen
Im oberen Maggiatal sind insgesamt 110 Häuser vom Unwetter beschädigt worden. Zudem seien 10 Fahrzeuge im Wasser gefunden worden, wie der Tessiner Krisentab am Mittwoch mitteilte.

Die betreffenden Häuser seien vom Unwetter des letzten Wochenendes ganz oder teilweise zerstört worden. (sda)
12:09
Weiteres Todesopfer der Unwetter im Maggiatal gefunden
Im Unwettergebiet im Tessin ist ein fünftes Todesopfer gefunden worden, und zwar im Kiesbett der Maggia bei Riveo. Dort war bereits am Dienstag ein Todesopfer der Unwetter gefunden worden, wie die Tessiner Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte.

Der Leichnam sei bei einer Suchaktion gefunden worden, an der Angehörige der Kantonspolizei, der Schweizerischen Alpinen Rettung und Hunde-Einheiten der Alpinen Rettung beteiligt waren, hiess es. Die tote Person konnte mit einem Helikopter geborgen werden. Die Identifizierung war am Mittwoch noch im Gang.

Die Zahl der im Kanton Tessin wegen der Unwetter ums Leben Gekommenen steigt damit auf fünf. Drei Frauen waren im oberen Maggiatal tot gefunden worden. Die beiden zuletzt gefundenen Opfer wurden in Riveo geborgen. Diese Ortschaft liegt im unteren Teil des Maggiatals, unterhalb der Ortschaft Cevio. (sda)
11:49
Saas-Grund rechnet mit Schäden von bis zu hundert Millionen Franken
Allein die Schäden im vom Unwetter betroffenen Oberwalliser Dorf Saas-Grund belaufen sich nach Schätzungen von Gemeindepräsident Bruno Ruppen auf fünfzig bis hundert Millionen Franken. Die Aufräumarbeiten dürften noch Monate dauern. Die Schäden betreffen vor allem Gebäude und die Strasseninfrastruktur, wie Ruppen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Nicht betroffen seien das Trinkwassernetz und die Kanalisation, rund achtzig Prozent der Gemeinde hätten Zugang zum Stromnetz. Der über die Ufer getretene Triftbach hatte am späten Samstagabend innerhalb weniger Minuten rund hunderttausend Kubikmeter Schutt im Dorf angehäuft, was laut Ruppen zehntausend vollen Lastwagen entspricht. «Wir haben bereits Tausende Kubikmeter weggeräumt, das Wasser aus den Häusern und Kellern gepumpt. Wir sind gut vorangekommen, aber wir sind noch lange nicht fertig, das wird noch Monate dauern», sagte Ruppen. 1993 war Saas-Grund schon einmal von einem ähnlichen Unwetter überrascht worden: Damals war die Vispa über die Ufer getreten, dieses Mal war es der Triftbach. Ein Projekt zur Sicherung des Triftbachs wird seit «sieben oder acht Jahren» diskutiert, sagte Ruppen weiter. Das geplante und auf rund elf Millionen Franken geschätzte Vorhaben hätte den jetzigen Schaden laut Ruppen «stark begrenzt». Er geht davon aus, dass die Realisierung dieses Projektes etwa fünf Jahre dauern wird und erhofft sich durch das jüngste Ereignis etwas mehr Schwung für die Realisierung des Sicherungsprojektes. (sda)
11:44
Gemeinden im oberen Maggiatal lancieren gemeinsamen Wiederaufbau
Die von den Unwettern im oberen Maggiatal am stärksten getroffenen Gemeinden Bavona und Lavizzara haben eine gemeinsame Wiederaufbau-Kampagne lanciert. Beiden Kommunen fehle das Geld, um Häuser und öffentliche Gebäude wieder aufzubauen, hiess es. «Bavona e Lavizzara: Ricostruiamo insieme» – «Bavona und Lavizzara: Wir bauen gemeinsam wieder auf» heisst die am Mittwoch den Medien vorgestellte Kampagne. Sie soll es ermöglichen, gemeinsam Geld zu sammeln und den Wiederaufbau zu koordinieren. Innert weniger Stunden sei ein Grossteil seiner Gemeinde zerstört worden, sagte Gabriele Dazio, Gemeindepräsident von Lavizzara, an der Medienkonferenz oberhalb der von den Wassermassen zerstörten Eishalle in Prato Sornico. «Wir müssen jetzt alles tun, um die Kraft zu finden, diese wunderschöne Landschaft wieder voranzubringen», resümierte Dazio. (sda)
18:13
Weitere Leiche im Maggiatal gefunden
Nach den Unwettern im Tessin ist im Maggiatal am Dienstag eine weitere Leiche gefunden worden. Ein Helikopter hatte die am Dienstagabend noch nicht identifizierte tote Person in Riveo im Flussbett gesichtet, danach wurde sie von einem Helikopter geborgen.

Ein Militärhelikopter ortete die tote Person in der Maggia, wie die Kantonspolizei mitteilte. Später barg sie ein Helikopter der Rettungsflugwacht. Die Identifizierung war am Abend im Gang. (sda)
16:59
Opfer im Maggiatal waren deutsche Touristinnen
Die drei Frauen, welche am letzten Wochenende im oberen Maggiatal Opfer des Unwetters wurden, sind identifiziert. Gemäss Informationen der Tessiner Kantonspolizei handelt es sich um zwei 73- und eine 76-jährige Deutsche aus dem Bundesland Baden-Württemberg.

Die Frauen wurden Opfer eines Erdrutsches in der Gegend von Fontana im Bavonatal, wie die Polizei am Dienstag weiter festhielt. Ihre Leichen waren am Sonntagmorgen gefunden worden. (sda)
Keine Warnung vor Überschwemmungen im Tessin
An dieser Stelle hatte watson berichtet, dass im Tessin in drei Tälern vor erneuten Überschwemmungen gewarnt wird. Im Tessin gab es am Dienstag jedoch keinen neuen Überschwemmungsalarm von Alert Swiss. Der Kanton Tessin informierte über die Alarm-App lediglich über eine neu aufgeschaltete Webseite zum Thema. Dabei entstand ein Missverständnis. (sda)

(rbu/hah/lak/con/sda)

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Rethinking
30.06.2024 07:09registriert Oktober 2018
Eine intakte Natur hilft gegen den Klimawandel: Moore und Wälder binden riesige Mengen CO2. Bäume und Gewässer sorgen für Abkühlung. Natürliche Flussläufe helfen gegen Hochwasser, gesunde Wälder schützen das Berggebiet vor Lawinen und Murgängen. Klimaschutz und Naturschutz müssen zusammen angepackt werden.
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Rethinking
30.06.2024 07:31registriert Oktober 2018
Stellt die natürlichen Verläufe der Bäche und Flüsse wieder her. Lebt in Einklang mit der Natur statt dem Irrglauben nachzuhängen, wir könnten sie beherrschen…
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Rethinking
30.06.2024 07:29registriert Oktober 2018
Reisst in der ganzen Schweiz alle Parkplätze auf und ersetzt sie gegen Rasengittersteine. Dadurch läuft das Wasser besser ab und die Temperaturen sinken..
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