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Hochwasser Schweiz: Darum solltest du jetzt nicht in Flüssen baden

Thun, Switzerland, February 13, 2023 Historic old wooden bridge across the Aare river at the water promenade in the city center xkwx thun, switzerland, travel, tourism, city, downtown, sightseeing, ex ...
Die Aare lädt üblicherweise zum Baden ein, aktuell sollte man jedoch vorsichtig sein.Bild: www.imago-images.de

Du willst dich im Fluss abkühlen? Warum das gerade keine gute Idee ist

28.06.2024, 14:44
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Am Donnerstag ertrank ein 31-Jähriger in der Limmat, am Dienstag wurde ein 32-Jähriger vermisst gemeldet, der mit einem Kopfsprung bei Mellingen AG in die Reuss sprang.

Die Polizei empfiehlt, nicht in unbekannte oder trübe Gewässer zu springen. Wegen der Unwetter der vergangenen Tage führen die Flüsse in der Schweiz derzeit viel Wasser – sie sind trüb und führen viel Schwemmholz mit.

André Hofer von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft rät im Moment etwa davon ab, in der Aare zu schwimmen. Gegenüber BärnToday sagt er:

«Die Aare führt sehr viel Wasser und ist gerade mal 15 bis 16 Grad warm. Aufgrund der heftigen Unwetter der letzten Tage ist davon auszugehen, dass Treibgut – wie beispielsweise Holz oder Müll – im Wasser mitgeführt wird. Ebenso besteht die Gefahr, dass an den Ufern abgebrochene Äste ins Wasser ragen.»

Ganz allgemein gelte: In Flüssen, Weihern und Seen sollen sich nur geübte Schwimmerinnen und Schwimmer wagen, die bei guter körperlicher Verfassung sind. Zusätzlich müssen die Badebedingungen stimmen und die Signalisation ständig befolgt werden. Die SLRG rät ungeübten Badenden ab, sich ohne eine geschulte Aufsicht in diesen Gewässern aufzuhalten.

Als wichtigste Baderegeln sieht Hofer:

«[Man sollte] sich über die Badebedingungen informieren und annässen. Je kälter das Wasser, umso kürzer sollte der Schwumm sein – Unterkühlung kann zu Muskelkrämpfen führen. Nie alkoholisiert oder dehydriert ins Wasser gehen, nicht ins trübe oder unbekannte Wasser springen. Falls eine längere Strecke geschwommen wird, sollte man nicht allein ins Wasser und eine stabile Schwimmhilfe mitnehmen. Grundsätzlich gilt: Körperliche Verfassung richtig einschätzen

Was es jetzt brauche für «bebadbare» Flüsse, seien «ein paar sonnige und warme Tage und weniger Regen».

Der Bund warnt vor Hochwasser

Der Bund warnt aktuell vor Hochwasser. Am Bodensee gilt mit Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr) wie zweithöchste Warnstufe. Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr) gilt für weitere Gewässer (hier in Gelb).

Karte MeteoSchweiz
Rot: Gefahrenstufe 4. Gelb: Gefahrenstufe 3.Bild: Screenshot MeteoSchweiz

Bei der Gefahrenstufe 4 gilt folgendes Verhalten:

  • «Der Aufenthalt im Bereich von Fliessgewässern ist äusserst gefährlich. Halten Sie sich fern.»
  • «Verfolgen Sie die Situation und treffen Sie die nötigen Schutzmassnahmen.»

Bei der Gefahrenstufe 2 gilt:

  • «Der Aufenthalt im Bereich von Fliessgewässern kann gefährlich sein. Halten Sie vorsichtshalber genügend Abstand.»
  • «Verfolgen Sie die Situation und treffen Sie erste Schutzmassnahmen.»

(rbu)

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15 Kommentare
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Meierli
28.06.2024 17:34registriert November 2019
Und selbst geübte Fluss Schwimmer sind nie ganz sicher. Ein guter Bekannter ging an einem Tag wie heute vor 3 Jahren in der Aare schwimmen in Bern. Wie seit Jahren zu jeder Jahreszeit. Gefunden hat man ihn Tage danach... Restrisiko bleibt immer und keiner schaut zur Sicherheit der Gäste wie in der Badi.
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closer2edit
28.06.2024 15:29registriert September 2023
Ich war heute Vormittag im unteren Hochrhein schwimmen, an einem mir sehr gut bekannten Ort. Das Wasser ist durchwegs trübe und grün-braun. Die Haut hat gejuckt danach. Klar ersichtlich, dass sämtliche ausgeschwemmte Pestizide, Dünger und Gülle aus der gesamten Innerschweiz und dem Mittelland das Wasser unangenehm dreckig machen.

Auch der kleine Bach bei uns im Dorf, man riecht es sogar von 200m Entfernung.
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