Unbekannte haben in der Nacht auf Montag in Vordemwald AG einen Bankomaten der Raiffeisenbank gesprengt. Die zwei bis drei Täter erbeuteten gemäss Polizei Bargeld in unbekannter Höhe. Die Bundesanwaltschaft (BA) übernahm den Fall.
Kurz vor 02.30 Uhr hörten Anwohner in der kleinen Gemeinde Vordemwald im Bezirk Zofingen mehrere laute Knallgeräusche, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte. Die Polizei rückte mit mehreren Patrouillen aus.
Die Sprengung des Bankomaten richtete am Gebäude einen grossen Sachschaden an. Die Anwohner sahen zwei bis drei Personen wegrennen. Als Fluchtfahrzeug dürften gemäss Polizei ein Roller sowie ein Personenwagen benutzt worden sein. Eine grossangelegte Fahndung verlief bislang ohne Erfolg.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau eröffnete ein Strafverfahren. Weil Sprengstoff im Einsatz war, übernahm die Bundesanwaltschaft (BA) das Verfahren. Die Ermittlungen werden in enger Koordination zwischen der BA, der Bundespolizei (fedpol) und der Kantonspolizei Aargau geführt.
Die Zahl der Bankomaten-Sprengungen nahmen in der Schweiz in den vergangenen zwei Jahren zu. Die Bundesanwaltschaft führt dazu Strafverfahren in rund 30 Fällen.
Die Täterschaft handelt gemäss BA oft über die Kantons- und Landesgrenzen hinweg. Zuletzt kam es im Oktober in Morgins VS und in Oberwil BL zu Bankomaten-Sprengungen.
Im Oktober erhob die Bundesanwaltschaft erstmals Anklage gegen einen mutmasslichen Täter. Es handelt sich um einen 30-jährigen Rumänen. Er muss sich vor dem Bundesstrafgericht verantworten. Er soll in Sevelen SG 2019 einen Automaten gesprengt und knapp 127'000 Franken erbeutet haben.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Beschuldigten Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht vor. Zudem soll er sich des qualifizierten Diebstahls und der qualifizierten Sachbeschädigung schuldig gemacht haben.
Der Beschuldigte mit Wohnsitz in Rumänien war nach einem internationalen Haftbefehl im Juni 2020 in Österreich verhaftet worden. Im August wurde er in die Schweiz ausgeliefert und festgenommen. Seit diesem Jahr sitzt er im vorzeitigen Strafvollzug. (aeg/sda)