In den Kantonen Waadt und Genf haben die Polizeien in einer gemeinsamen Aktion drei Jugendliche festgenommen wegen des Verdachts auf Verbindungen zu extremistischen und radikalisierten Kreisen. In der Waadt handelte es sich um einen 15-jährigen Russen. Sie sind in Untersuchungshaft.
Der minderjährige Russe wurde aufgrund einer vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) koordinierten polizeilichen Ermittlung identifiziert, wie die Waadtländer Behörden am Freitag mitteilten. Diese stand vor allem im Zusammenhang mit dem Austausch in sozialen Netzwerken.
Das Fedpol hatte einen Hinweis aus dem Ausland bekommen, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Der Russe wurde unter Aufsicht der Präsidentin des Jugendgerichts in Untersuchungshaft genommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Die Ermittlungen wurden der Sicherheitspolizei des Kantons Waadt anvertraut. Sie würden fortgesetzt, um das genaue Ausmass der kriminellen Tätigkeit des Russen und mögliche Verbindungen zu anderen Fällen in der Schweiz und im Ausland festzustellen, hiess es weiter.
In Genf handelte es sich um zwei Minderjährige, die Anfang März festgenommen wurden im Zusammenhang mit Aktivitäten in radikalen Netzwerken. Mehr wollten die Genfer Behörden nicht preisgeben.
Auch um welche Art von Extremismus es sich bei den Aktivitäten der drei festgenommen Jugendlichen handelt, wollten die Strafverfolgungsbehörden nicht präzisieren.
Am 2. März hatte ein Messerangriff eines jugendlichen Extremisten auf einen orthodoxen Juden in Zürich landesweit für Entsetzen gesorgt. Der 15-Jährige versetzte dem Mann lebensbedrohliche Verletzungen. Das Opfer ist unterdessen ausser Lebensgefahr.
Der Jugendliche sitzt in Untersuchungshaft. Der Schweizer mit tunesischem Hintergrund hatte in einem Bekennervideo auf Arabisch zum «weltweiten Kampf gegen Juden» aufgerufen und sich mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) solidarisiert. Dem Nachrichtendienst des Bundes und der Polizei war er vor der Tat nicht bekannt.
Politische und religiöse Kreise verurteilten die Tat scharf. Die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen wurden verschärft. Antisemitische Vorfälle häufen sich in der Schweiz seit dem Angriff der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober und dem Beginn des Gaza-Krieges. (sda)