Am Freitagabend wurde in Schwamendingen eine 12-Jährige mit Schlägen und Tritten angegriffen. Dabei wurde sie so schwer verletzt, dass sie ins Spital eingewiesen werden musste. Die Tat wurde von mehreren Personen beobachtet und gefilmt; geholfen hat niemand.
Gegenüber ZüriToday erzählt die Schülerin, wie der Angriff ablief: «Es kamen 30 Leute aus dem Gebüsch und riefen mir zu: ‹Hey, stopp›.» Sie drehte sich um und erblickte eine riesige Gruppe von Menschen hinter sich. Ein Mädchen sprach sie dann auf einen «Vorfall», der sich vor zwei Jahren zugetragen habe, an.
Weiter schildert die Schülerin: «Sie zog mich an den Haaren, trat mich zweimal mit dem Fuss und dem Knie.» Zu diesem Zeitpunkt habe sie «nur Schwarz gesehen», so stark waren die Schmerzen. Die Täterin habe ihr anschliessend ins Ohr geflüstert und gedroht:
Das Mädchen habe sie anschliessend ins Gebüsch geschubst. Nachdem eine Kollegin ihr aufhalf, konnte sie ihre Mutter kontaktieren.
Auch heute noch verspüre sie nachts Angst, sagt das Opfer. «Ich habe immer noch das Bild im Kopf, wie ich geschlagen werde», sagt sie ZüriToday. Sie befürchtet, dass es noch mal passieren könnte, diesmal aber noch schlimmer.
Für sie ist besonders schockierend, dass die anderen nicht geholfen, sondern den Angriff gefilmt haben. «Sie lachen darüber, verschicken Videos, sie machen Witze darüber, obwohl es kein Spass ist.»
Die Mutter des Opfers ist ebenfalls traumatisiert: «Der Vorfall belastet die ganze Familie. Meine jüngere Tochter hat Angst, in die Schule zu gehen.» Mittlerweile hat die Familie Anzeige bei der Polizei erstattet.
In Absprache mit der Polizei hat nun die Kreisschulbehörde Schwamendingen die Eltern der Kinder, die den Vorfall beobachtet und gefilmt haben, darum gebeten, die Videos der Tat auf sämtlichen Geräten zu löschen.
(cpf)