Fünf Skitourengänger sind am Samstagnachmittag auf dem Adlergletscher am Rimpfischhorn bei Zermatt VS tot aufgefunden worden. Ein weiterer Alpinist starb gleichentags bei einer Lawine am Morgenhorn in Kandersteg BE. Die genauen Umstände des Unglücks im Wallis waren am Sonntag nicht klar.
Zwei Alpinisten informierten die Rettungskräfte, nachdem sie am Fusse des Rimpfischhorngipfels verlassene Skier entdeckt hatten, wie die Polizei mitteilte. Die beiden waren von der Britannia-Hütte aus in Richtung Rimpfischhorn (4199 m ü. M.) unterwegs.
Auf einer Höhe von rund 4000 Metern oberhalb des Sattels, wo üblicherweise ein Skidepot eingerichtet wird, entdeckten sie vier Paar Ski, jedoch keine weiteren Personen, schrieb die Helikopterfirma Air Zermatt. Auch nach dem Gipfelaufstieg waren die Ski weiterhin unbewegt an Ort und Stelle.
Ein Überflug über das Gebiet führte auf dem Adlergletscher zur Lokalisierung der fünf leblosen Körper. Rund 500 Meter unterhalb des Sattels entdeckte die Crew des Rettungshelikopters drei Alpinisten auf einem Lawinenkegel. Der Notarzt konnte nur noch deren Tod feststellen, wie es weiter hiess.
200 Meter weiter oben auf einer kleinen Schneefläche fanden die Rettungskräfte die beiden anderen Skitourengänger. Auch hier konnte der Notarzt nur noch den Tod feststellen. Im Gelände wurde später auch das fünfte Paar Ski aufgefunden, schrieben die Air Zermatt.
Die formelle Identifizierung der Opfer war am Sonntagnachmittag noch nicht abgeschlossen, wie die Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Angaben über den möglichen Hergang konnte eine Polizeisprecherin nicht machen. Die Walliser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.
Am Morgenhorn oberhalb von Kandersteg BE starb am Samstagnachmittag ein 29-jähriger Skitourengänger in einer Lawine. Nach Polizeiangaben vom Sonntag waren eine dreiköpfige Gruppe und eine Einzelperson beim Aufstieg auf den Morgenhorngipfel, als sich ein Schneebrett löste.
Dieses riss drei Berggänger mit, zwei aus der Gruppe und den allein Gehenden. Die sofort ausgerückten Rettungskräfte bargen zwei zum Teil verschüttete Männer, den dritten fanden sie tot. Die beiden Leichtverletzten flog ein Helikopter ins Spital.
Alarm war kurz nach 13.45 Uhr ausgelöst worden. Die Kantonspolizei nahm unter Leitung der Staatsanwaltschaft Untersuchungen auf. Beim Opfer handelt es sich um einen Schweizer aus dem Kanton Bern.
Bereits am Freitagabend kurz vor 18 Uhr war die Air Zermatt zu einem Einsatz ausgeflogen, wie sie mitteilte. Zwei Zweierseilschaften waren bei den Fiescherhörnern von Wind und Nebel überrascht worden und am Berg blockiert. Ein erster Evakuierungsversuch musste aufgrund der widrigen Wetterbedingungen zunächst abgebrochen werden, schrieb Air Zermatt weiter.
Kurz nach Mitternacht startete die Crew einen zweiten Versuch. Diesmal gelang es, zu den vier blockierten Alpinisten vorzudringen, diese unverletzt aufzunehmen und sicher zur Konkordia-Hütte zu fliegen. (rst/sda)