Ein an der Leine geführter Hund ist in der Nacht auf Sonntag auf einer Quartierstrasse in Sedrun GR erschossen worden. Den Schuss abgegeben hatte ein 79-jähriger Anwohner, der ein Jagdpatent besitzt. Die weiteren Umstände sind noch unklar.
Eine Frau führte am Samstag nach 23 Uhr ihren Hund aus, einen zehnmonatigen Weimaraner. Plötzlich sei ein Schuss ertönt und der Hund sei zusammengesackt, teilte die Kantonspolizei Graubünden am Dienstag mit.
Die Besitzerin benachrichtigte die Polizei. Noch in der Nacht wurde ein 79-jähriger Mann ausfindig gemacht, der zugab, den Schuss abgegeben zu haben. Der Mann besitze ein Jagdpatent und habe deshalb eine Waffe, erklärte Polizeisprecher Roman Rüegg auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Weitere Auskünfte zu den Umständen und zum Grund der Schussabgabe gibt es vorläufig nicht. Es laufen Ermittlungen der Polizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft. Involviert sei auch die Wildhut, so der Polizeisprecher.
Gegenüber dem Blick sagte der 79-Jährige: «Es tut mir so leid, was am Samstagabend passiert ist. Ich bin verzweifelt und moralisch total im Tief wegen dieses Vorfalls.» Er habe an den Abenden zuvor mehrmals einen Fuchs vorbeischleichen sehen.
Am besagten Samstagabend habe sich der Hund wie ein Fuchs bewegt. «Dann schoss ich von drinnen auf das Tier», so der Jäger. «Die Halterin des Hundes sah ich nicht. Und ich sah auch keine Leine. Hätte ich die Frau gesehen, hätte ich doch nicht geschossen.»
Er sei ehemaliger Jagdexperte und habe schon über 20 Füchse erlegt. «Ich wollte auf keinen Fall einen Hund schiessen. Ich liebe Hunde und hatte früher selbst einen.»
(sda/jaw)