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Stadler unterschreibt grössten Auftrag der Schweizer Bahngeschichte

Stadler unterschreibt grössten Auftrag der Schweizer Bahngeschichte

31.05.2022, 19:5431.05.2022, 19:54
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Nach dem grünen Licht durch das Bundesverwaltungsgericht hat der Zughersteller Stadler Rail die Unterschrift unter den grössten Auftrag der Schweizer Bahngeschichte gesetzt. Der Rahmenvertrag mit der SBB sowie deren Tochterunternehmen Thurbo in der Ostschweiz und Regionalps im Wallis umfasst die Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs Flirt.

HANDOUT - Visualsierung des neuen S-Bahn Triebzuges vom Typ "Flirt" von Stadler Rail, zur Verfuegung gestellt am Dienstag, 5. Oktober 2021. Der Thurgauer Zughersteller Stadler Rail hat sich  ...
Visualsierung des neuen S-Bahn Triebzuges vom Typ «Flirt» von Stadler Rail.Bild: keystone

In einem ersten Abruf liefert Stadler 286 Fahrzeuge mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Franken, wie das Ostschweizer Unternehmen am Dienstagabend bekannt gab.

Stadler hatte den riesigen Auftrag bereits im Oktober 2021 gewonnen, wurde aber vom französischen Konkurrenten Alstom gebremst, der damit erneut Rekurs gegen eine Auftragsvergabe an Stadler eingereicht hatte. Dasselbe hatten die Franzosen bereits beim Milliarden-Vertrag der ÖBB gemacht. Vergangene Woche war Alstom allerdings vor dem Bundesverwaltungsgericht abgeblitzt. Die Franzosen hatten Verfahrensfehler beklagt, was das Gericht anders sah.

Züge kommen verspätet

Nun liefert Stadler 155 vierteilige Flirt an die SBB und 24 vierteilige Flirt an Regionalps. Für Thurbo werden 19 vier- und 88 dreiteilige Flirt-Züge produziert. Die ersten Züge dürften wegen des Alstom-Rekurses erst im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen anstatt ab Ende 2025 wie ursprünglich geplant.

SBB kauft 286 neue Regionalzüge vom Typ Flirt

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SBB kauft 286 neue Regionalzüge vom Typ Flirt
Die SBB hat 286 neue Flirt-Züge bei Hersteller Stadler Rail bestellt.
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Die Auslieferung des letzten Fahrzeugs aus dem Erstabruf ist für 2034 vorgesehen. Die neuen Züge ersetzen dabei nach und nach altes Rollmaterial. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere Flirt.

Die neuen Züge verfügen laut den Angaben über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und grosse Gepäckstücke, und böten guten Mobilfunk für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Pro Zug gibt es zwei Rollstuhlplätze und ein entsprechendes WC. Und neu wird es auch in der 1. Klasse Rollstuhlplätze haben.

Der Preis für einen einzelnen neuen Flirt-Zug beträgt laut SBB-Angaben rund sieben Millionen Franken. Der Grossauftrag bringt auch eine Vereinheitlichung beim Rollmaterial. Eine grosse Menge gleicher Züge ermögliche einen flexibleren Betrieb und tiefere Kosten beim Unterhalt, heisst es. (saw/sda/awp)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mstuedel
31.05.2022 20:44registriert Februar 2019
Stadler hat sich mit diesem Auftrag bei der SBB endgültig als "Hoflieferant" etabliert - zu recht, denn der Flirt ist ein erprobtes Erfolgsmodell, welches sich auch im Ausland in vielen Wettbewerben durchsetzen konnte.
Dass unterlegene Mitanbieter die Abwicklung der Geschäfte mit Einsprachen verzögern, ist leider heute die Regel. Letztlich verlieren dabei alle - ausser vielleicht die Juristen.
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ingmarbergman
31.05.2022 22:23registriert August 2017
In der Bildstrecke steht dass die alten Flirt „schon nach 25 Jahren verschrottet werden“.

Könnt ihr nicht mal recherchieren, ob das tatsächlich stimmt und wenn ja, wieso? Wäre es nicht nachhaltiger, die alten Züge einer Bahn im Ausland abzugeben. In Serbien fahren auch alte Basler Trams.
Für gewisse Länder in Osteuropa wären 25 Jahre alte Züge evtl doch noch interessant im Vergleich zum Sowjetischen Rollmaterial das da teilweise noch rumfährt.
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