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So macht sich Hazel Brugger über die Schweizer Corona-Politik lustig

So macht sich Hazel Brugger über die Schweizer Corona-Politik lustig

15.12.2020, 07:1215.12.2020, 07:21
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Hazel Brugger im der letztwöchigen Ausgabe von «Gute Nacht Österreich» des ORF.
Hazel Brugger im der letztwöchigen Ausgabe von «Gute Nacht Österreich» des ORF.screenshot: orf

Skigebiete. Ja. Sie sind offen bei uns. Bei den Nachbarn nicht. Sehnsüchtig blickt wohl so manch Österreicher über die Grenze, andere werden froh sein. Das Thema polarisiert – und ist deswegen hervorragender Satire-Stoff.

So auch bei der letztwöchigen Ausgabe von «Gute Nacht Österreich» beim ORF. Zu Gast war die «Schweiz-Korrespondentin» Hazel Brugger. Die wichtigste Frage kommt vom Host Peter Klien gleich zu Beginn:

«Wieso darf man in der Schweiz wieder Skifahren?»

Hazel Brugger, wie gewohnt ernst, führt ohne die Miene zu verziehen aus, dass es vor allem wirtschaftliche Gründe habe. Sie erklärt:

«Natürlich ist es für jedes Land schlimm, wenn es Milliarden-Verluste macht. Für die Schweiz aber ganz besonders. Ohne Reichtum fehlt diesem Land nämlich die einzige Eigenschaft.»

Weiter müsse das Bergdorf Zermatt jährlich Milliarden an Toblerone bezahlen, damit ihr Berg weiterhin die Form der Kultschokolade haben darf.

Verständlich, meint Klien. Er will aber wissen, wie es mit den Fallzahlen im Moment stehe. Brugger meint, dass dies schwierig zu beantworten sei. Denn:

«Schweizer werden grundsätzlich nicht positiv auf das Virus getestet. Auch nicht negativ. Aber einfach wie der Staat es will: Neutral.»

Der Vorteil an den «eigenbrötlerischen Eidgenossen» sei aber, dass man sich nicht von einem tödlichen Virus die Stimmung verderben lasse. Brugger:

«Im Gegenteil: Schweizer sind so ein leidbereites Volk, erst wenn er richtig richtig schlechte Laune hat, ist der Schweizer gut drauf.»

Aber, die Stimmung sei so ein Thema. Wegen der Maskenpflicht sei es fast unmöglich zu sagen, ob das Gegenüber – wenn es ein Schweizer ist – einen anschmollt oder ob es tatsächlich fremdenfeindliche Parolen murmelt.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Auch die Österreicher kommen drunter

Zu sehr vorbelastet sei Brugger, also will Klien über die Corona-Politik in Österreich sprechen. Die Schweizer Komikerin betont zwar, dass sie konfessionslos aufgewachsen sei, sie verstehe aber den Brauch sehr gut, um Weihnachten auf die Piste zu gehen. Ihre Begründung:

«Schliesslich ist Skifahren das Übers-Wasser-Gehen des kleinen Mannes. Und auf der zweiten Welle surft es sich ja bekanntlich am steilsten.»

Und dann gibt's ja auch noch Apres-Ski nächstes Jahr. Brugger hat bereits ein paar mögliche Hits:

«Der Anton aus der Intensivstation»

Oder:

«20 Zentimeter sind 130 weniger als der Mindestabstand.»

Oder:

«Der alte Holzmichel lebt leider nicht mehr.»

Zwar möge Hazel Brugger den Apres-Ski nicht, aber Skifahren ohne Apres-Ski sei ja wie ein Tiroler ohne Sprachfehler: Viel angenehmer, aber es fühlt sich irgendwie falsch an.

Du willst die Sendung im Bewegtbild sehen? Sorry, auf Twitter oder Insta sind keine Videoschnipsel zu finden. Die ganze Sendung findest du aber hier in der ORF-Videothek. (jaw)

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mira Bond
15.12.2020 08:37registriert Oktober 2016
Love u Hazel
377145
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N. Y. P.
15.12.2020 08:33registriert August 2018
«Im Gegenteil: Schweizer sind so ein leidbereites Volk, erst wenn er richtig richtig schlechte Laune hat, ist der Schweizer gut drauf.»

Fahr mal Montag früh in einem VBZ - Tram..
11930
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IfyouNeverNevergoyouwillNeverNeverknow
15.12.2020 13:22registriert Februar 2015
Darf man hier eigentlich Frau Brugger auch unlustigst finden, wenn man Satire eigentlich toll findet? Loriot, Polt, Yücel oder Kishon sind/waren Satiriker die das volle Repertoire beherrsch(t)en. Dagegen empfinde Hazels Versuche als krampfartig langweilig... meine Meinung 🤷🏼‍♂️
191122
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67
    Hier endet deine Suche nach grandiosen Kinderbüchern
    Die Klassiker kennt ihr ja selbst, darum hier ein wilder Strauss von 22 ganz und ziemlich neuen Bilderbüchern für Dreijährige bis Unsterbliche.

    Mein schon bald fünfjähriger Sohn, badend hinter mir, fragt, ob ihn mein Kopf im Spiegel eigentlich auch sehen könne. Er sagt, mein Halszäpfchen sei leider schon nicht mehr so schön und wenn ich so alt sei wie Opa, dann würde es schwarz werden, zuerst aber noch braun. Und er fragt mich, warum Kühe Billette am Ohr tragen. Meine zweijährige Tochter malt gern Augen, die jemand verloren hat. Und wenn man sie fragt, ob ihr etwas wehtut, sagt sie: «Nonig!» Ihre Lieblingstiere sind Kuscheltiere und wenn sie eine Ninja-Gattung wählen könnte, wäre sie am liebsten ein Apfel-Ninja.

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