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Schweiz: Zu wenige Impfungen und Infusionen für Tiere

Medikamentmangel erreicht die Tiere: Zu wenige Impfungen und Infusionen in der Schweiz

07.07.2023, 12:2207.07.2023, 12:22
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Der Engpass an Medikamenten hat in der Schweiz auch die Veterinärmedizin erreicht. Es fehlt an Infusionen und Impfstoffen, wie Patrizia Andina-Pfister von der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) am Freitagmorgen zu Schweizer Radio SRF sagte.

epaselect epa10662739 An Indonesian veterinarian injects rabies vaccine to a domestic cat at a park in Jakarta, Indonesia, 30 May 2023. According to the World Health Organization (WHO) database, at le ...
Eine Katze bekommt eine Impfung verabreicht. Bild: keystone

«So schlimm wie jetzt war es noch nie», sagte Andina-Pfister, Verantwortliche für den Bereich Tierarzneimittel bei der GST, im Beitrag von SRF. Es kämen immer wieder neue Engpässe hinzu.

Schweizweit gebe es zurzeit beispielsweise keine Kalzium-Infusionslösungen mehr. Die Infusionen werden Kühen rund um die Geburt von Kälbern verabreicht. Dann würden Kühe oft an einem Kalziummangel leiden, sagte die Tierärztin. Ein Mangel führe dazu, dass sie unter Muskellähmungen leiden oder das Herz aufhört zu schlagen. «Wenn man nicht innert Stunden den Tieren eine Infusion verabreicht, können sie sterben», sagte Andina-Pfister.

Auch bei Impfstoffen stellte sie einen Engpass fest. Dies sei momentan besonders ärgerlich für Tierhalterinnen und -Halter, die beispielsweise mit ihrem Hund ins Ausland reisen wollten.

Die Gründe für den Engpass seien vergleichbar wie in der Humanmedizin: Wirkstoffe würden weniger häufig produziert oder es gebe blockierte Lieferketten. Ersatzprodukte zu erhalten sei schwierig, sagte Andina-Pfister. Der Import von Medikamenten aus dem Ausland sei stark eingeschränkt. (sda)

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