Der Japankäfer gilt in der Landwirtschaft in Nordamerika und Europa als grosses Problem. Der gefrässige erwachsene Käfer ernährt sich von über 300 Pflanzen, besonders stark betroffen sind etwa Apfelbäume, Rosen oder Weinreben. Ganze Ernten können dem Krabbeltier zum Opfer fallen. Bereits die Larven der Tiere sind sehr aktiv, fressen Wurzeln und sind so besonders schädlich für Grünflächen. Sowohl der Käfer als auch die Larven können darum einen grossen negativen Einfluss auf die Umwelt haben.
Das grösste Problem: Ist der Japankäfer einmal in einem Gebiet etabliert, wird man ihn kaum noch los. Umso wichtiger ist es, Sichtungen rechtzeitig zu melden, damit sofort Massnahmen ergriffen werden können. Ein Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung des Japankäfers ist in der Schweiz nicht zugelassen. Zuletzt wurden aber vielversprechende Versuche durchgeführt, den Japankäfer mit insektenschädigenden Pilzen zu bekämpfen.
Die Verbreitung des Japankäfers begann Anfang des 20. Jahrhunderts, als er – wohl beim Transport von Lebensmitteln – in die USA verschleppt wurde. Dort richtete der Käfer, im Gegenteil zu Japan, wo er diverse natürliche Feinde hat, grosse Schäden an. In den 70er-Jahren tauchte der Schädling erstmals auf den Azoren auf. Mit seiner Ankunft auf der im Atlantik gelegenen portugiesischen Inselgruppe wurde der Käfer erstmals in Europa registriert.
2017 erreichte der Japankäfer schliesslich das Tessin. Zunächst beschränkte sich die Population auf den Süden des Kantons, zuletzt breitete sich der Schädling aber immer weiter aus. 2022 wurden 625'606 Exemplare in Massenfangfallen gefangen.
Auch in anderen Kantonen kam es schon zu vereinzelten Sichtungen des Japankäfers. 2021 wurde im Kanton Basel-Stadt ein einzelner männlicher Käfer gefangen, worauf der Kanton ebenfalls eine intensivere Überwachung eingeleitet hat. Im letzten Jahr wurde in Basel-Stadt aber kein Japankäfer mehr gefangen. Auch im Kanton Solothurn gab es einen Einzelfang, weshalb dort die Überwachung intensiviert wurde.
Der Bund ruft die Bevölkerung zum Ferienbeginn zur Achtsamkeit auf, weil die Population in den beliebten Ferienregionen Tessin und Norditalien besonders gross ist. Hält man sich an den betroffenen Orten auf, besteht die Chance, dass ein solcher Käfer versehentlich in der Kleidung oder im Gepäck landet und somit als «blinder Passagier» mit dem Auto oder im Zug in weitere Gebiete verschleppt wird.
Eine solche Verbreitung will der Bund verhindern. Findest du einen verdächtigen Käfer, sollst du deshalb folgende Schritte befolgen:
Das Problem beim Japankäfer ist, dass er leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden kann.
Der Bund rät deshalb, vor allem auf folgende Merkmale zu achten: