Die Walliser Mindestlohninitiative, die von einer breiten linken Koalition getragen wurde, ist zustande gekommen. 5008 gesammelte Unterschriften wurden am Freitag bei der Staatskanzlei eingereicht. Die Initianten hatten ein Jahr Zeit, um mindestens 4000 Unterschriften zu sammeln.
«Die Arbeit der Unterschriftensammlung ist sehr gut verlaufen und wir sind zufrieden mit den Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die uns für den weiteren Verlauf des Kampfes hoffen lassen», sagte Adrien d'Errico, Präsident des Initiativkomitees und Co-Präsident der Partei der Arbeit Wallis, bei der Unterschrifteneinreichung.
Die Initiative sieht einen Mindeststundenlohn von 22 Franken vor, was bei einer 42-Stunden-Woche rund 4000 Franken pro Monat entspricht. Für die Landwirtschaft ist eine Abweichung von 18 Franken, also rund 4 Franken mehr als der aktuelle Stundenlohn, vorgesehen, um eine Branche, die für ihre «wirtschaftliche Verletzlichkeit» bekannt ist, nicht zu gefährden.
In der Schweiz haben mittlerweile fünf Kantone einen Mindestlohn eingeführt. Pionier war der Kanton Neuenburg. Dort stimmte die Bevölkerung bereits 2011 der Einführung eines Mindestlohns von zunächst 20 Franken zu. Dies war drei Jahre bevor die Schweizer Stimmbevölkerung eine nationale Mindestlohninitiative an der Urne wuchtig ablehnte.
Seither haben mehrere Kantone einen Mindestlohn eingeführt: Jura, Genf, Tessin und Basel-Stadt. In anderen Kantonen wurden Initiativen eingereicht, wie zuletzt in Freiburg, oder es laufen Unterschriftensammlungen. Im vergangenen Juni beschloss die Stimmbevölkerung, dass in der Stadt Zürich ein kommunaler Mindestlohn gelten soll. (sda)