Der Sommer 2022 macht sich in der Schweiz zum ersten Mal richtig breit: In den kommenden Tagen werden immer Temperaturen um oder teilweise weit über 30 Grad erwartet. Der Bund warnte am Freitagmittag deshalb vor einer «markanten Hitzewelle».
Im Südtessin, in grossen Teilen des Wallis und der Westschweiz sowie in den beiden Basel gilt unterhalb von 600 Metern über Meer die Warnstufe 3, wie Meteo Schweiz mitteilte. Dies entspricht einer «erheblichen Gefahr». Für das Mittelland wurde die Gefahrenstufe 2 – «mässige Gefahr» – ausgegeben.
Der Höhepunkt dürfte gemäss Wetterdienst Meteonews, der von der «ersten richtigen Sommerphase» schreibt, am Sonntag erreicht werden. SRF Meteo rechnet dann lokal an einigen Orten mit bis zu 37 Grad, wie es in einem Tweet mit dem Hashtag «SchwiizSchwitzt» heisst.
Trockenheit sei hingegen für die Landwirtschaft derzeit noch kein grösseres Problem, hält der SBV weiter fest. Im Mai und bis letzte Woche habe es noch ausreichend geregnet, seither seien auch einzelne Gewitter aufgetreten. «Gewisse Kulturen müssen dennoch bewässert werden, aber das ist noch nicht aussergewöhnlich.»
Insgesamt sind die Bäuerinnen und Bauern mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. So war etwa der trockene Frühling für sie ideal, da sie die Pflanz- und Saatarbeiten bei besten Bedingungen und trockenen Böden durchführen konnten. «Aktuell steht einer guten Ernte nicht im Wege», fasst der SBV die aktuelle Situation zusammen. Aber: «Der Sommer ist noch lang.»
Der derzeit ausbleibende Regen führt dazu, dass in Teilen der Schweiz die Waldbrandgefahr leicht steigt. So ist in Kantonen Baselland und Basel-Stadt die Gefahrenstufe 3, die «erheblich» bedeutet, ausgerufen worden.
Auf Feldern, Grasböschungen, an Waldrändern und an offenen Südhängen im Wald sei die Entzündbarkeit hoch, teilte etwas das Amt für Wald beider Basel am Freitag mit. Zwar sei im Wald noch etwas Frische vorhanden, doch gehen die Behörden davon aus, dass auch dort die Waldbrandgefahr spätestens ab Wochenende erheblich sein wird.
Die Gefahrenstufe 3 gilt auch in Bern, Solothurn und in Teilen des Wallis, im Südtessin sowie fast in der gesamten Westschweiz. Von Aarau bis Frauenfeld und in Graubünden gilt mässige Gefahr (Stufe 2). In der Innerschweiz sowie in St. Gallen und den beiden Appenzell besteht nur eine geringe Gefahr (Stufe 1).
Auch die Städte bereiten sich angesichts der Wetterprognosen vor. Sommerliche Hitze stelle insbesondere in urbanen Gegenden eine «klimatische Ausnahmesituation» dar, teilte etwa die Stadt Zürich am Freitag mit. Längere Hitzeperioden könnten gerade für ältere Personen zu gesundheitlichen Problemen führen.
«Bewahren Sie einen kühlen Kopf», rät die Stadt, die eine telefonische Beratung sowie kostenlose Hausbesuche anbietet. Denn Hitzewellen seien vorhersehbar, viele Beschwerden liessen sich mit einfachen Massnahmen mildern - etwa durch regelmässiges Trinken und nächtliches Lüften der Wohnung. Bei medizinischen Notfällen sollte aber umgehend eine Ärztin oder ein Arzt verständigt werden.
Die steigenden Temperaturen sind auch auf den sozialen Medien ein Thema. Viele nehmen das derzeitige Schwitzen dabei mit Humor. Zum Glück schneie es jetzt nicht auch noch, heisst es beispielsweise in einem Tweet. Es wäre ja kaum auszuhalten, bei dieser Hitze auch noch Schnee schippen zu müssen. (sda)
In den Städten, auf den Weiden für die Tiere und im Garten..
Schon 30° sind in der CH mit unserem Klima eine zumutung. 35° noch schlimmer.
Stickig, kein Wind, am Abend praktisch keine Abkühlung. Pfui.