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Sommer: So lüftest du deine Wohnung richtig

Lüften, Fenster
Diese Hand macht's falsch. Wie man richtig lüftet, findest du im Text.Bild: shutterstock

6 Lüftungstipps, damit deine Wohnung auch im Sommer schön kühl bleibt

16.06.2022, 13:16
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Gleicht deine Wohnung im Sommer dem Kongobecken? Bist du dir nach fünf Minuten auf der Couch nicht mehr sicher, ob du dich mit Feuchtigkeitscreme oder Uhu-Alleskleber eingeschmiert hast?

Dann empfehlen wir dir nun diese Lektüre. Es geht ums Lüften. Die meisten von euch werden zwar sagen: «Lüften? Das kann doch jedes Kind!» – doch das stimmt nicht. Lüften ist wie Autofahren: Alle glauben, es zu können, doch nur die Wenigsten wissen wirklich Bescheid.

Deswegen nun sechs Tipps, die dich zum Lewis Hamilton des Lüftens machen.

It's the Luftfeuchtigkeit, stupid!

Zuallererst: Beim Lüften geht es vor allem um die Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Diese ist im Sommer generell höher als im Winter, da auch die Aussenwelt schwül und warm ist.

Kann die Luftfeuchtigkeit nicht entweichen, steigt ihre Konzentration immer mehr an. Wer schon einmal in tropischen Gebieten war, wird wissen, wie sich eine hohe Luftfeuchtigkeit auf das Wärmeempfinden auswirkt. Ausserdem steigt die Schimmelgefahr in deiner Wohnung.

Kondenswasser am Fenster ist ein eindeutiger Indikator, dass es zu feucht ist in deiner Wohnung. Dies dürfte vermehrt bei modernen Gebäuden der Fall sein, da diese sehr gut abgedichtet sind und es dementsprechend zu einem verminderten Luftaustausch kommt.

Die optimale Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung sollte im Sommer bei rund 50 bis 60 Prozent liegen. Bad und Küche können bis zu 70 Prozent aufweisen.

Am einfachsten bekommst du das mit einem Luftreiniger oder einem Luftentfeuchter hin. Wem das zu teuer ist, kann natürlich auch einfach lüften und die Feuchtigkeit mit einem Hygrometer überprüfen. Einen solchen gibt es bereits ab 10 Franken.

Hygrometer zeigen dir die Luftfeuchtigkeit an.
Hygrometer zeigen dir die Luftfeuchtigkeit an.bild: shutterstock

Wann soll ich lüften?

Wie wir bereits eingangs geklärt haben: Korrektes Lüften will gelernt sein. Am wichtigsten ist dabei der Zeitpunkt. Im Sommer sollte man morgens und abends lüften, wenn die Luft noch relativ kühl ist.

Ist es draussen bereits 27 Grad, bringt Lüften nicht mehr viel. Im Gegenteil: Es ist kontraproduktiv. Die Fenster sollten während des Tages also geschlossen bleiben. Wer keine Pflanzen hat, kann auch die Vorhänge zuziehen oder die Rollläden schliessen.

Ausnahme: Nach dem Kochen oder Duschen kurz Stosslüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wer im Bad kein Fenster hat, soll zumindest die Tür zum Durchlüften offen lassen. Auch kann man die Restfeuchte mit einem Lappen wegwischen.

Wie lange soll ich lüften?

Im Winter lüftet man nur kurz, im Sommer darf es gern mal etwas länger sein. 20 Minuten am Morgen und nochmals 20 am Abend ermöglichen einen guten Luftaustausch.

Doch nicht übertreiben: Stundenlanges Lüften ist auch im Sommer nicht angesagt.

Gekippte Fenster vermeiden!

Vor allem nicht mit gekippten Fenster. Das Zauberwort lautet hier: Querlüften. Dabei öffnet man gegenüberliegende Fenster gleichzeitig. Und ganz. Es entsteht ein Luftzug, durch welchen sich Raum- und Aussenluft auf schnellstem Wege austauschen.

Ausnahme: Ist bereits besonders viel Luftfeuchtigkeit im Raum (zum Beispiel nach dem Duschen oder Kochen), sollte man nicht querlüften. Ansonsten verteilt sich die Luftfeuchtigkeit in der ganzen Wohnung. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Zimmertüre des Raumes mit offenem Fenster zu schliessen.

Weitere Tipps

Neben den Grundlagen gibt es noch weitere Tipps, um stickigen Räumen den Garaus zu machen. Viele davon dürfte man bereits von der Grossmutter gehört haben.

  • Feuchte Tücher vor Fenstern und Türen entziehen der Luft Wärme und kühlen die Umgebung. Ventilatoren verstärken diesen Effekt. Doch achte auf die Anzeige deines Hygrometers.
  • Warme, feuchte Wäsche in der Wohnung aufzuhängen, ist hingegen keine gute Idee. Hänge sie, wenn möglich, draussen oder im Keller auf oder nutze einen Wäschetrockner.
  • Elektrogeräte, welche man gerade nicht benötigt, sollten ausgeschaltet werden. Denn diese geben viel Wärme ab, auch im Stand-by-Modus!

Bonus-Tipp für Menschen, die in Dachwohnungen leben

Suche dir eine andere Wohnung.

(dfr)

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Memes, die das Leben im Sommer perfekt beschreiben
1 / 25
Memes, die das Leben im Sommer perfekt beschreiben
quelle: watson / imgflip
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«Hör auf zu lüften! Es ist sch**sskalt!»
Video: watson
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88 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Moeff
16.06.2022 14:21registriert November 2019
Was ist die Erklärung, warum im Sommer nicht stundenlang gelüftet werden sollte? Ich sehe gerade keinen Grund, warum ich nachts die Fenster nicht offen lassen sollte, um die Innentemperatur abzusenken
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tr3
16.06.2022 14:51registriert April 2019
Es ist noch viel einfacher: Ganze Nacht alles offen, ganzer Tag alles zu. Da wo die Sonne draufscheint: Storen runter.
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RASL
16.06.2022 14:26registriert Juni 2017
Zu Tipp 3
Was spricht denn gegen stundenlanges Lüften, wenn sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit draussen tiefer ist als drinnen?
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