Der Grund, dass die Polarlichter sogar in der Schweiz sichtbar waren, liegt an starken Sonneneruptionen. Anfang Oktober wurden zwei massive Eruptionen gemessen. Durch diese werden sogenannte Sonnenstürme ausgelöst, die auf das Erdmagnetfeld treffen – bei besonders starken Stürmen sind Polarlichter nicht nur im hohen Norden, sondern auch auf südlicheren Breitengraden sichtbar.
Dass Polarlichter in der Schweiz gut sichtbar sind, ist aber selten. Professor Frank Paul vom Geografischen Institut der Universität Zürich sagte zu den Today-Portalen Anfang 2023: «Vorzugsweise kann man in unseren Breitenkreisen alle elf Jahre Polarlichter sehen. Eventuell sogar mehrmals pro Jahr.» Das liegt daran, dass die besonders starken Sonnenstürme meist nur bei einem «Sonnenfleckenmaximum» entstehen, das etwa alle elf Jahre der Fall ist. So waren etwa im November 2023 in der Schweiz Polarlichter fast überall gut sichtbar. So könnte zwischen 2024 und 2027 wieder ein Sonnenfleckenmaximum entstehen und für Polarlichter in der Schweiz sorgen.
Diese Prognose scheint sich zu bewahrheiten: In den vergangenen anderthalb Jahren kam es in der Schweiz immer wieder zu solchen Beobachtungen, wie etwa Bilder von September 2023, November 2023, Mai 2024 und jetzt Oktober zeigen.
Durch die Sonneneruption rechnete auch Leserreporter Markus Kneubühler am Wochenende mit Nordlichtern in der Schweiz: «Ich blieb lange wach, aber der Sonnensturm verspätete sich und traf erst am Sonntagmorgen auf das Magnetfeld, und schwächer als erwartet.» In der Nacht von Sonntag auf Montag konnte er in Burgistein um 2 Uhr morgens schliesslich diese Aufnahmen machen:
Dabei hatte Markus Kneubühler noch zusätzliches Glück. Wie der Wetterdienst MeteoNews berichtet, sei es in der Schweiz teilweise zu bewölkt gewesen, um das Naturspektakel zu beobachten. «Ich hoffte einfach, dass es Richtung Norden eine Wolkenlücke gibt, die es laut Wetterapp auch geben sollte – und umso mehr war ich froh, dass es geklappt hat.»
Für Kneubühler haben die Nordlichter auch einen persönlichen Bezug: Seiner Frau wollte er auf einer Lapplandreise unter den Nordlichtern den Heiratsantrag machen: «Das hat damals wegen schwacher Sonnenaktivität und Wolken nicht geklappt.» Einen Einfluss auf das Ja-Wort hatte das aber anscheinend nicht, denn, wie Kneubühler verrät: «Auf unserer Hochzeitsreise hatten wir mehr Glück.»
(dak) (baerntoday.ch)