Schweiz
International

Schweizer Armee kauft Sturmgewehr in den USA

Schweizer Armee kauft Sturmgewehr in den USA

Zollkrieg zum Trotz: Die Schweizer Armee kauft ein neues Sturmgewehr beim US-Hersteller LMT. Ausgeliefert werden soll die Waffe 2027.
05.04.2025, 08:4205.04.2025, 08:42
Sermîn Faki / ch media
Mehr «Schweiz»

Das Kommando Spezialkräfte der Schweizer Armee soll ein neues Sturmgewehr erhalten, als Ersatz für das Sturmgewehr 07. Am Tag, als US-Präsident Donald Trump massive Strafzölle gegen die Schweiz verhängt, wird öffentlich, woher: Gekauft wird das Sturmgewehr 25 beim US-amerikanischen Hersteller Lewis Machine and Tool (LMT) mit Sitz in Eldridge, Illinois.

Das hat Armasuisse, die Rüstungsbeschafferin der Armee, gegenüber der Fachzeitschrift «Schweizer Soldat» bestätigt. Das etwa 3,5 Kilogramm schwere Gewehr mit Aluminiumgehäuse wird in den USA produziert, Zubehörteile werden hingegen bei Schweizer Firmen bezogen. Über Grösse und Umfang des Auftrags schweigt sich Armasuisse allerdings aus. Weder wie viele Gewehre gekauft werden noch für wie viel Geld will sie verraten.

Gewiss ist nur: Eine breite Einführung in der Truppe ist nicht geplant, diese soll weiterhin mit dem Sturmgewehr 90 schiessen. Zum Einsatz kommen wird das Sturmgewehr 25 bei Profiformationen, Spezialkräften und der Militärpolizei. Allerdings setzen auch mehrere Polizeikorps auf das Modell.

Grund für die Neubeschaffung ist laut «Schweizer Soldat» der Verschleiss beim Sturmgewehr 07, der zu steigenden Unterhaltskosten geführt habe. Das Sturmgewehr soll günstiger im Unterhalt und nachhaltiger sein.

Der Kaufvertrag wurde im Dezember 2024 unterzeichnet, als Trump bereits gewählt, aber noch nicht im Amt war. Gemäss «Schweizer Soldat» hatte sich LMT in einer Evaluation gegen 16 andere Anbieter durchgesetzt – «ausschlaggebend waren Präzision, Zuverlässigkeit und Ergonomie». (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
105 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Betreuter Denker
05.04.2025 08:48registriert Dezember 2024
So sieht Deindustrialierung aus. Soweit ist es schon gekommen. Die Schweiz, die einst sogar weltweit gefragte Luftabwehrkanonen und Panzergeschütze baute, kann heutzutage nicht mal mehr ein simples Sturmgewehr herstellen sondern muss es im Ausland kaufen.
29217
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mentos
05.04.2025 09:11registriert Mai 2020
Die Schweiz ist stark in die globalen Wirtschaftsstrukturen eingebunden, mit komplexen Lieferketten, die vom Rohstoffabbau bis zu Endprodukte reichen. Angesichts dieser Verflechtungen ist es wichtig nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Partnerschaften einzugehen. Dies macht auch eine Neubewertung der Neutralität erforderlich, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen angemessen zu begegnen.
Denn die Schweiz ist kein abgeschottetes Paradies.
6613
Melden
Zum Kommentar
avatar
Raketenwissenschaftler
05.04.2025 14:56registriert Januar 2023
Bei B+T gibt es hervorragende Gewehre aus dem Berner Oberland. Aber nein, die Armee kauft in den USA.

Unverständlich.
386
Melden
Zum Kommentar
105
    Die EU-Verträge liegen vor: Jetzt bitte vorwärtsmachen
    Der Bundesrat hat das Vertragspaket mit der EU veröffentlicht. Nun sollte es das Parlament rasch vors Volk bringen. Das einzige mögliche Hindernis ist die Frage des Ständemehrs.

    Der Bundesrat hat geliefert. Endlich, werden manche sagen. Ein halbes Jahr nach Abschluss der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union wurde das umfangreiche Vertragspaket am Freitag im Wortlaut veröffentlicht. Bislang kannte man den Inhalt nur als Factsheets.

    Zur Story