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CS-Aktie stürzt um über 13 Prozent ab

CS-Aktie stürzt um über 13 Prozent ab – auch SMI deutlich im Minus

13.03.2023, 10:4913.03.2023, 12:51
Das Logo der Schweizer Bank Credit Suisse an einem Gebaeude der Bank in Zuerich Oerlikon, am Mittwoch, 23. November 2022 in Zuerich. Die Aktionaere haben der Beschaffung von rund 4 Milliarden Franken  ...
Leidet: Credit Suisse.Bild: keystone

Nach den Erschütterungen im US-Bankensektor in den letzten Tagen lassen auch die hiesigen Bankentitel Federn. Während das Minus bei UBS nicht ganz so schlimm ausfällt, befinden sich die Aktien der angeschlagenen Credit Suisse am Montag im freien Fall und stürzten dabei erstmals unter die Marke von 2,20 Franken.

Die CS-Aktien haben bis gegen 10.35 Uhr um 14 Prozent auf 2,139 Franken nach. Die UBS-Titel verloren zeitgleich um 5,5 Prozent auf 18,14 Franken. Am Freitag haben sowohl die Papiere beider Grossbanken bereits je gut 4,5 Prozent eingebüsst.

Auch der ganze Swiss Market Index (SMI) erleidet am Montagvormittag happige Verluste und ist auf ein neues Jahrestief gefallen. Anhaltende Zinsängste verbunden mit Problemen bei Finanzinstituten in den USA hatten sich schon in der Vorwoche als toxischer Cocktail für die Börsen entpuppt. So hatte der SMI letzte Woche 3,8 Prozent nachgegeben.

Am Montag geht die Talfahrt nun weiter. Zeitweise notierte der SMI gut 2 Prozent tiefer bei 10'538 Punkten - und damit auch klar unter dem Stand von Anfang Jahr. Auch an anderen europäischen Handelsplätzen sind die Börsentableaus tiefrot gefärbt.

Stimmung Gift für CS-Aktien

Für die CS, die sich inmitten einer Restrukturierung befindet, ist die aktuelle Stimmung pures Gift. Nach den verschiedenen grossen Skandalen und dem einhergehenden stark ramponierten Vertrauen der Investoren sowie Kunden und somit hohen Geldabflüssen in jüngster Zeit schüren die Beben im US-Finanzsektor zusätzliche Unsicherheit.

Die Versuche von offizieller Stelle in den USA am Sonntag, den Märkten mit Blick auf die ins Straucheln geratenen Silicon Valley Bank (SVB) eine Beruhigungspille zu verschreiben, haben bisher jedenfalls kaum geholfen. Dabei sollen vor allem die Einlagen der SVB-Kunden geschützt werden. Eine staatliche Rettung des US-Start-Up-Finanzierers schloss Finanzministerin Janet Yellen hingegen am Sonntag aus.

Das Logo der Schweizer Bank Credit Suisse an einem Gebaeude in Zuerich Oerlikon, aufgenommen am Montag, 21. Februar 2022. (KEYSTONE/Ennio Leanza).
Bild: keystone

Gewisse Ökonomen erwarten nun sogar, dass die jüngsten Vorfälle das Fed dazu veranlassen dürfte, ihren geldpolitischen Straffungszyklus in der nächsten Woche zu unterbrechen.

Bankzusammenbrüche in den USA

Am Donnerstag war es zum grössten Ausverkauf im US-Bankensektor seit fast drei Jahren gekommen. Auslöser war neben den Kapitalproblemen bei der Silicon Valley Bank auch der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital. Die Ereignisse führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren - wie etwa Kreditausfälle - mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können.

Die Probleme der SVB seien aber sehr spezifisch, heisst es etwa von Baader Europe-Analysten in einem Kommentar. Sie seien wohl auf ein übermässiges Engagement in einem problematischen Sektor zurückzuführen und auf eine fehlende angemessene Zinsabsicherung. Man gehe jedoch nicht davon aus, dass die europäische Banken aus dem Anlageuniversum in ähnliche Schwierigkeiten geraten könnten und insbesondere gezwungen sein würden, Staatsanleihen mit Verlusten zu veräussern, um den Abzug von Einlagen zu decken.

Derweil halfen positive Neuigkeiten vom Freitagabend den CS-Aktien wenig: Die Finanzmarktaufsicht Finma wird kein aufsichtsrechtliches Verfahren wegen Äusserungen von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann eröffnen. Dabei ging es um Aussagen zu den Abflüssen von verwalteten Vermögen. Das Ergebnis überrasche nicht, kommentierte ein ZKB-Analyst. Die Kommentare des CS-Präsidenten seien für die Mehrheit der Analysten verständlich gewesen.

(aeg/sda/awp)

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