Die CS befand sich lange auf Sinkflug. Nun wird sie mit der UBS fusionieren. Eines wurde jedoch während des gesamten Prozesses immer klar kommuniziert: Das Geld der Kundinnen und Kunden sei sicher. Bis zu einem Vermögen von 100'000 Franken müsse man sich keine Sorgen machen. Heisst es.
Aber glauben die Kundinnen das und lassen ihr Geld bei der CS?
watson hat verschiedene Banken kontaktiert und nachgefragt, ob sie in den vergangenen Wochen einen Kundenzuwachs beobachtet haben.
Eine Bank fiel dabei besonders ins Auge: die PostFinance. Diese sagt: «Wir haben in den vergangenen Tagen Cashzuflüsse im Umfang von mehreren hundert Millionen Franken aus Richtung CS registriert.»
Weiter meint die Bank: «Aus der Erfahrung wissen wir, dass PostFinance bei Negativschlagzeilen aus der Bankenwelt eher Geld zu- als abfliesst.»
Am Ende brach der CS der Bank-Run das Genick. Bei der PostFinance hat man keine Angst vor einem solchen Szenario. «Wir geniessen ein sehr hohes Vertrauen bei Kunden und Kundinnen und Stakeholdern und verfügen über eine sehr hohe Liquidität. Momentan sehen wir eher Zuflüsse an Kundengeldern.»
Für einen Ernstfall sei man jedoch auch vorbereitet. Für die PostFinance sei es aktuell kaum vorstellbar, dass sie Notverkäufe tätigen müsse, um Abflüsse von Kundeneinlagen zu finanzieren. Die PostFinance hätte aber rund 16 Milliarden Franken Liquidität bei der Schweizerischen Nationalbank, die ihr sofort zur Verfügung stehen würden.
Sie sagt: «Sollte das nicht reichen, um allfällige Abflüsse von Einlagen zu finanzieren, könnten wir durch Belehnung von Finanzanlagen zusätzliche Liquidität schöpfen.»
Konkret hätte die PostFinance zudem rund 25 Milliarden Franken an Wertpapieren, die sie verpfänden könnte, um im Gegenzug Liquidität zu erhalten. Die PostFinance fügt an: «Darüber hinaus werden in den nächsten zwei Jahren Anleihen im Volumen von 25 Milliarden Franken fällig. Das Geld können wir entweder anlegen oder gegebenenfalls für die Bedienung von ausserordentlichen Abflüssen bei den Kundeneinlagen einsetzen.»
Nicht nur bei der PostFinance klingeln nach dem CS-Debakel die Kassen. Verschiedene Kantonalbanken konnten ebenfalls einen Kundenzuwachs beobachten.
Die Aargauer Kantonalbank stellt seit Oktober einen Kundenzuwachs fest. Dieser komme mehrheitlich von der CS. In der vergangenen Woche habe dieser nochmals zugenommen.
«Wir verzeichnen ein Wachstum und sind in diesen Tagen entsprechend organisiert», so die AKB auf Anfrage von watson. Die Liquidität und Ertragskraft seien ebenfalls «ausgezeichnet».
Die Berner Kantonalbank hat ebenfalls profitiert: «In den vergangenen Wochen durften wir uns bei der BEKB über einen positiven Kundengeldzufluss, darunter auch Kundengelder, die von der CS stammen, freuen.»
Sie fügt an: «Unsere Strategie ist auf langfristigen Erfolg ausgerichtet. Das schätzen auch Neukundinnen und -kunden. Entsprechend spüren wir das Vertrauen in die Sicherheit und Stabilität unserer Bank.»
Die Zürcher Kantonalbank kommentiert allfällige Kontoeröffnungen nicht. Sie sagt aber: «In herausfordernden Zeiten ist die Zürcher Kantonalbank seit jeher ein sicherer Hafen – auch im aktuellen Umfeld.»
Doch es profitieren nicht alle Schweizer Banken vom CS-Crash. Die Clientis Banken hätten in den vergangenen Monaten keine nennenswerten Kundenzuwächse von der CS verzeichnen können, heisst es auf Anfrage.
Die Raiffeisen bemerkt ebenfalls keine grossen Veränderungen: «Die Zahl der Neukundinnen und -kunden bewegte sich in den vergangenen Wochen im üblichen Rahmen. Wir stellen fest, dass einige Bestandskundinnen und -kunden, die auch eine Kundenbeziehung zur Credit Suisse haben, Geld zu uns transferieren. Im Gesamtkontext beurteilen wir diese Bewegungen als moderat.»
Die Postfinance hat mittlerweile ja auch ähnlich schlechte Konditionen wie die CS (Teure Bankpakete, Wenig Zins)…
- schlechte Konditionen
- Bankkarte wird nicht überall akzeptiert
- an einigen Bankomaten gibts kein Geld
Really? Und dafür soll man noch Kontoführungsgebühren zahlen?