Was hat den grösseren ökologischen Fussabdruck: ein Kilogramm saisonale Tomaten, Bio-Tomaten aus Spanien, Rindfleisch aus der Region oder zwei Fair-Trade-Mangos?
In einer repräsentativen Umfrage des zum Migros-Konzern gehörenden Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) lagen fast drei Viertel der tausend hierzulande befragten Personen mit ihrer Antwort falsch.
Nicht beim Fleisch von der Weide nebenan, sondern bei den eingeflogenen Tropenfrüchten verorteten die meisten das grössere Umweltproblem. Nur gerade 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat gemäss des sogenannten «European Food Trend Report 2023» einen hohen Wissensstand zu nachhaltiger Ernährung.
Vielen Menschen sei der Einfluss ihrer Ernährung auf Umwelt und Klima nicht bewusst, oder sie würden die Auswirkungen ihrer Entscheidungen falsch einschätzen, schreiben die Studienautorinnen und -autoren.
Das fehlende Wissen zeige sich auch darin, wie Kaufentscheidungen im Supermarkt getroffen würden. In der Umfrage gaben 58 Prozent der Probanden an, dass für sie der Geschmack des Lebensmittel «besonders wichtig» sei. Danach folgen Nährstoffgehalt (52 Prozent) und Preis (52 Prozent).
Umwelt und Klima nannte hingegen nur gerade ein Fünftel der Befragten als wichtiges Kaufkriterium. Dies, obwohl das Ernährungssystem für gut einen Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Was hindert Konsumentinnen und Konsumenten daran, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen? Den grössten Hebel verortet die Studie beim Detailhandel. Händler könnten ihr Sortiment relativ schnell anpassen und Konsumentscheidungen über Aktionen steuern. Denkbar sei etwa, über Aktionen ressourcenschonenenden Konsum zu belohnen.
Als Positivbeispiel wird auch der Discounter Aldi genannt, der Anfang Jahr sämtliches «Flugobst» aus dem Sortiment verbannt hat. Der Händler ist damit eine Ausnahme. Oft werden mit Rabattaktionen klimaschädliche Lebensmittel beworben, etwa Fleisch. Eine Auswertung von CH Media zeigte kürzlich, dass gerade in der Grillsaison meist Fleisch ohne Labelstandards in Aktion angepriesen wird.
Aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten würde es am meisten helfen, wenn nachhaltigere Lebensmittel günstiger würden. 37 Prozent der Befragten wünschen sich zudem eine eindeutige Kennzeichnung von gesunden und nachhaltigen Lösungen.
Die Migros führte mit dem «M-Check» vor rund zwei Jahren als erste Detailhändlerin ein Nachhaltigkeitslabel für ihre Eigenmarken-Produkte ein. Coop zog im November 2022 mit dem «Eco-Score» nach, ebenfalls für die Eigenmarken.
Umwelt- und Konsumentenschützer begrüssen den Schritt zwar grundsätzlich, sind aber mit der Umsetzung nicht zufrieden. Wenn jeder Anbieter ein eigenes Label einführe, führe das eher zu einer Überforderung der Konsumentinnen und Konsumenten, schrieb etwa Greenpeace in einer Stellungnahme.
Auflösung: Frage 1: saisonale Tomaten aus der Region, Frage 2: beide Antwortmöglichkeiten, Frage 3: Vegan, Frage 4: Rindfleisch aus der Region, Frage 5: Tee.
(watson / aargauerzeitung.ch)
Bio ist eine Produktionsweise, die Fragen drehen sich um die Nachhaltigkeit verschiedener Produkte und Essgewohnheiten.
Die grossverteiler müssen den einkauferlebnis einfach und unbeschwert machen, dass heisst keine klimaschädliche produkte verkaufen.
Deswegen soll kerosin nicht länger subventioniert werden, und sollen die grossverteiler auf flugobst verzichten.