Knapp 230'000 Personenwagen wurden 2022 in der Schweiz und in Liechtenstein neu zugelassen. Sie entlassen mehr CO2 in die Luft als erlaubt. Den seit letztem Jahr geltenden Zielwert von 118 Gramm CO2 pro Kilometer haben die Autoimporteure verfehlt – zum siebten Mal in Folge. Immerhin: Es wurde mit 120,9 Gramm CO2/km knapp.
Damit lagen die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagen deutlich tiefer als 2021 (129,8). 2020 waren es 123,6 Gramm CO2/km, allerdings ist ein Vergleich mit den Vorjahren aufgrund der Umstellung 2021 auf den Fahrzyklus (WLTP) nur sehr bedingt möglich.
In welchem Kanton fahren die grössten Dreckschleudern, was den CO2-Ausstoss anbelangt? Schaut man auf die Statistik der neu zugelassenen Autos 2022, sind Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Graubünden und Schwyz die grössten Verbraucher.
Der Kanton Zug dagegen hat seine Emissionen bei Neuwagen von 145 auf 123 Gramm CO2/km reduziert und die hintersten Plätze verlassen.
Der verpasste Grenzwert blieb für die Importeure nicht ohne Folgen: Sie wurden mit insgesamt rund 16,4 Millionen Franken gebüsst. 2021 waren es noch 28 Millionen.
Dass die Emissionen sinken, liegt insbesondere an den elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Deren Verkäufe nahmen teilweise stark zu und machten im letzten Jahr 26,1 Prozent der Neuwagenverkäufe aus (2021: 22,5 Prozent). Obenaus schwingt hier der Kanton Zug mit 32 Prozent E-Autos bei den Neuwagen. Dies ist auch der Hauptgrund, warum sich der Innerschweizer Kanton vom letzten Platz lösen konnte. 2019 machten E-Autos bei Neuwagen in Zug noch rund 7 Prozent aus.
Elektrofahrzeuge verbrauchen zwar auch Energie, das BFF schreibt jedoch: «Elektrofahrzeuge stossen im elektrischen Betrieb kein CO₂ aus. Der Trend in Richtung elektrische Fahrzeuge bleibt bestimmend für die Effizienzentwicklung der gesamten Flotte.»
Ein altes Auto, das 10l pro 100 km braucht aber nur 5000 km im Jahr gefahren wird, ist umweltfreundlicher als ein neues Auto das 5l pro 100km braucht aber 20'000 km im Jahr fährt.
Graue Energie noch nicht einmal eingerechnet.
Der Treibstoffverbrauch pro Kopf wäre aussagekräftiger. Lässt sich aber wohl nicht sinnvoll auf die einzelnen Kantone herunterbrechen.