Elektroautos, Solarenergie und erneuerbare Heizsysteme: Diese drei Themen beschäftigen die Schweiz immer intensiver. Doch wie weit sind die Einwohnerinnen und Einwohner aller Gemeinden der Schweiz in diesen Gebieten und somit auch bei der Transformation zu einem nachhaltigen Leben?
Der «Energie Reporter» liefert monatlich die aktuellen Daten zu den drei erwähnten Themen (siehe Infobox für Details).
Bei der Solarenergie wird berechnet, wie viel des realisierbaren Solar-Potentials auf Dachflächen bereits für die Stromproduktion genutzt wird.
Berücksichtigt wurden hier alle registrierten Photovoltaik-Anlagen. Für die Berechnung des wirtschaftlich sowie technisch realisierbaren Potenzials wurden Dachflächen berücksichtigt, welche grösser als 10 m2 sind und mindestens «gut» geeignet sind für die Solarstrom-Produktion. Fassadenflächen wurden nicht berücksichtigt.
Die Gemeinde mit dem höchsten Anteil genutzten Solarstrom-Potentials ist Onnens im Waadtland. Der Ort mit rund 500 Einwohnern am Neuenburgersee hat sagenhafte 69 Prozent ausgenutzt. Nur 14 Gemeinden der Schweiz nutzen aktuell allerdings mehr als 20 Prozent des Potenzials.
Bei den Elektroautos holt sich Bannwil BE den Spitzenplatz. Allerdings hängt dies mit dem Standort von Carvolution zusammen. Dahinter folgen die autofreien Saas-Fee und Zermatt mit ebenfalls über acht Prozent Elektroautos. Bettwil auf Rang 4 profitiert von der Elektroauto-Flotte von meierelektro.
Auffallend auch: In 51 Gemeinden sind gemäss den Angaben von Ende April 2022 keine Elektroautos gemeldet. Ort handelt es sich dabei um kleine, abgelegene Ortschaften wie Zwischbergen VS, Furna GR oder Soubey JU.
In diesen 51 Gemeinden ist kein Elektroauto gemeldet (alphabetische Reihenfolge):
Albinen VS, Berken BE, Binn VS, Buseno GR, Busswil bei Melchnau BE, Campo (Vallemaggia) TI, Cerentino TI, Conters im Prättigau GR, Démoret VD, Eisten VS, Embd VS, Enges NE, Epsach BE, Ferrera GR, Flerden GR, Furna GR, Habkern BE, Homberg BE, Illgau SZ, Inden VS, Isenthal UR, Kammersrohr SO, La Chaux-des-Breuleux JU, Lavertezzo TI, Le Cerneux-Péquignot NE, Les Verrières NE, Linescio TI, Lütschental BE, Mauraz VD, Meienried BE, Mirchel BE, Oberthal BE, Oeschenbach BE, Prévondavaux FR, Rebévelier BE, Riemenstalden SZ, Rothenbrunnen GR, Rumendingen BE, Rüti bei Lyssach BE, Saxeten BE, Schwarzhäusern BE, Seehof BE, Soubey JU, Spiringen UR, Teuffenthal BE, Törbel VS, Unterschächen UR, Villars-le-Comte VD, Villarsel-sur-Marly FR, Wachseldorn BE, Zwischbergen VS.
Der letzte Punkt: erneuerbare Heizungsquellen. Zu diesen zählen alle erneuerbaren Energie-/Wärmequellen wie Luft, Erdwärme, Wasser, Abwärme, Holz oder Sonne. Als nicht erneuerbar gelten Gas, Heizöl und elektrische Heizsysteme.
Hier gilt zu beachten, dass nicht bei allen Gebäuden ein Heizsystem dokumentiert ist. Fast 500 der 2144 Gemeinden haben weniger als 80 Prozent ihrer Gebäude dokumentiert. Der «Energie Reporter» verzichtet darum auf einen Wert bei diesen Gemeinden. Damit wir vergleichen können, haben wir alle Gemeinden berücksichtigt, aber auch eine zusätzliche Rangliste mit allen Gemeinden mit genügend Daten erstellt.
Von den Gemeinden mit mindestens 80 Prozent dokumentierten Gebäuden liegt Furna GR mit fast 90 Prozent an der Spitze. Auf dem Podest folgen Romoos LU und Würenlingen AG. Auch hier zeigt sich: In abgelegeneren Gebieten wird vermehrt auf nachhaltige Energiequellen gesetzt. Die tiefste Quote weist mit 3,4 Prozent erneuerbaren Heizsystemen Genf aus.
(nur Gemeinden mit über 80 % der Gebäude dokumentiert)
Um die umweltfreundlichste Gemeinde aufgrund der oben genannten Kriterien zu bestimmen, berechnen wir die Durchschnittsplatzierung aus den drei Kategorien.
Den obersten Platz auf dem Treppchen sichert sich so Altbüron LU (Solarenergie Rang 20, Elektroauto Rang 36, erneuerbare Heizungen Rang 175). Der Ort im Wahlkreis Willisau mit rund 900 Einwohnern sichert sich den Spitzenplatz vor Geltwil AG und Schongau LU.
(Rangierung nach Durchschnittsrang der drei Kriterien)
Beispielsweise anhand dieser Werte könnte man das auch beurteilen:
Anstatt Elektrofahrzeuge Fahrzeuge pro Person / Haushalt. Oder Pendelkilometer pro Person.
Anstatt Heizung Wohnfläche pro Person.
Anstatt PV-Zellen durch erneuerbare erzeugte kWh pro Einwohner ( Sonne, Wind, Wasser)
Anzahl Kinder Pro Haushalt
Flugkilometer pro Jahr und Person